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Perry Rhodan - 2534 - Der Gesandte der Maahks

Titel: Perry Rhodan - 2534 - Der Gesandte der Maahks
Autoren: Christian Montillon
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führen sollte.  
    Er hatte sich vor zwei Tagen in diesem leer stehenden Gebäude verkrochen, am Ende seiner Kräfte. Es hatte lange gedauert, bis er sich überwinden konnte, das kleine Aufzeichnungsgerät zu aktivieren, das er in weiser Voraussicht mit sich genommen hatte.  
    Die letzten Schlussfolgerungen verblüfften ihn selbst im höchsten Maß. Allein deshalb hatte sich diese Aktion gelohnt. Hatte er irgendwelches in seinem Unterbewusstsein verborgenes Wissen freigelegt? War er mehr als nur jener Techniker, der er ein Leben lang gewesen war? Schlummerte ein Kosmophilosoph in ihm, der erst durch das große Trauma der Vernichtung zum Leben erwacht war?  
    Nachdenklich stand er auf, schlurfte müde durch den Raum und ließ sich auf die improvisierte Lagerstatt fallen. Etwas knirschte unter seinem Kopf. Ein kleines Insekt floh über die Wand, er hörte die harten, dünnen Beine auf dem Metall klackern.  
    Sein Rücken schmerzte auf der schlecht gepolsterten Unterlage. Er nahm es kaum wahr, denn Müdigkeit und Erschöpfung überstrahlten den Schmerz. Er schloss die Augen und fiel sofort in einen unruhigen Schlaf.  
    Oder zumindest in die Phase, die zwischen Wachen und Träumen steht und die der ruhelosen Seele den Blick in die anderen Gefilde ermöglicht. Den meis ten alten Überlieferungen nach konnte man dort Trost empfangen, andere Legenden sprachen jedoch vom Schattenlicht, das die Gedanken fraß.  
    Für Akika hatte dieser gelehrte Streit um das Wesen der Zwischenphase nie eine Bedeutung besessen. Er war ein nüchterner Denker, der sich nicht darum scherte, ob man tatsächlich vor jedem Schlaf eine Art metaphorischen Blick auf die andere Ebene des Seins warf.  
    Im Universum war alles nach dessen Logik geordnet, alles war strukturiert und folgte einem festen Ablauf. Manchmal mochte es anders wirken, aber das lag nur an mangelndem Verständnis der übergeordneten Zusammenhänge. Nur weil man einige Unbekannten in einer Gleichung nicht definieren konnte, hieß das nicht, dass sie nicht existierten.  
    Doch in jenen Momenten, als seine Gedanken auf die Reise gingen, stellte er die Grundlagen infrage, auf die er sein bisheriges Leben aufgebaut hatte. Im Feuer der großen Fragen verbrannte die Logik und schmolz die Ordnung.  
    War er auserwählt von einer höheren Macht?  
    War er einmalig?
    War er nur der Letzte seines Volkes, weil es ihm so vorherbestimmt war?  
    Wartete eine große Aufgabe auf ihn?
    Seine ruhelosen Gedanken verhinderten, dass er einschlief. Er öffnete die Augen wieder, blickte auf die kahlen Metallwände, die fahlgrau schimmerten und einst von einem ihm unbekannten Volk geschaffen worden waren. Ob vor wenigen Jahren oder vor zahllosen Generationen, das vermochte er nicht zu sagen.  
    Trotz erfüllte ihn mit einem Mal. Er begehrte gegen sein Schicksal auf, mit dem er sich schon abgefunden hatte.  
    »Ich bin Akika Urismaki«, sprach er in die Einsamkeit seines Quartiers. »Und ich werde hier nicht vor mich dahinvegetieren wie eine stumpfsinnige Kreatur!«  
    Er stand auf, aber der Enthusiasmus, der ihn gerade noch erfüllt hatte, verschwand schnell: Seine müden Beine knickten unter seinem Gewicht ein. Nur mit Mühe gelang es ihm, einen Sturz zu verhindern. Er blickte auf seine Hände die Haut war bleicher als sonst. Die Finger wirkten dürr und ausgetrocknet.
    Ein schöner auserwählter Held! Kann sich kaum auf den Füßen halten.   
    Er musste dringend etwas essen. Es war kein Wunder, dass er sich völlig entkräftet fühlte. Wann hatte er zuletzt etwas zu sich genommen? Es lag mindestens einen, wenn nicht zwei volle Tage zurück.  
    Die trockene Luft in diesem alten Gebäude machte ihm außerdem zu schaffen; durch die wenigen Fenster strahlte die meiste Zeit grelles Licht und brachte Hitze mit sich, die Akika in der Spirale des körperlichen Elends immer weiter nach unten drückte.  
    An diesen verlassenen Ort hatte er sich zurückgezogen, nachdem er von der Vernichtung seines Volkes erfahren hatte. Er konnte sich nicht genau erinnern, wie er hierhergekommen war. Die schreckliche Nachricht hatte alles andere überschattet. Die Soldaten der Frequenz-Monarchie waren gnadenlos gewesen und hatten den Lebensnerv im Triumphzug überrannt. Akika lebte lediglich deswegen, weil er damals nicht zu Hause gewesen war, sonst wäre er wie alle anderen ...  
    »Halt!«, gebot er sich selbst. So hatte er sein Schicksal noch vor Kurzem beurteilt. Inzwischen stand eine andere Variante zur
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