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Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst

Titel: Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst
Autoren: Christian Montillon
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breitete sich zunehmend eine eigentümliche Gleichgültigkeit in ihr aus, seit sie in der Medo-Station erwacht war; eine Gelassenheit, was ihr eigenes Schicksal betraf. Wenn es sein sollte, würde sie Rus folgen – im Dienst für die Stardust-Menschheit.
    Ob diese Empfindung richtig war, konnte sie noch nicht beurteilen, weil ihr der nötige Abstand fehlte, falls sie diesen überhaupt jemals erringen konnte.
    Handelte es sich bei dieser Empfindung nur um ein Symptom des inneren Absturzes nach der Depression und dem mühsamen Weg der Heilung, den sie in den letzten zehn Monaten zurückgelegt hatte? Oder hatte sie eine Art nächster Stufe erreicht, in der sie erkannte, dass das eigene Leben nicht so wichtig war wie das Überleben der Gesamtheit? Wehmütig dachte sie an Sandior, der ihr stets eine Hilfe gewesen war. Ihn würde sie nicht mehr fragen können.
    »Noch eins«, wandte sie sich an Tolot. »Sie sagten, wir sorgen für den Notfall vor. Was habe ich mir darunter vorzustellen?«
    »Die Truppen rund um die Kuppel werden selbstverständlich informiert. Sie stehen bereit, auf ein Notsignal hin erneut vorzustoßen – mit dem Ziel, uns die Flucht zu ermöglichen. Das heißt, unsere Paratron-Kuppel kann binnen Sekunden desaktiviert und der Schutzschirm der Feinde erneut unter Beschuss genommen werden.«
    Eritrea nickte und wollte gerade die ersten Funkgespräche zur Auswahl des Einsatzteams führen, als Timber F. Whistler und Admiral Furtok gleichzeitig zum Tisch zurückkehrten. Die beiden wechselten einen kurzen Blick, dann nickten sie.
    Diese knappe Geste gab Eritrea einen Stich. Erst in diesem Moment wurde ihr klar, was es bedeutete, wenn ausgerechnet der Stabschef und der Administrator des Stardust-Systems gleichzeitig eine dringende Meldung erhielten ... und dringend musste sie wohl gewesen sein, da die Botschaft sonst sicher nicht während dieses wichtigen Treffens durchgestellt worden wäre.
    Eine neue Katastrophe? Haben die Fremden den Bau ihres geheimnisvollen Objekts womöglich bereits vollendet? Ist damit der Einsatz schon im Vorfeld hinfällig geworden?
    Als Konsequenz dieser Überlegung bauten sich unwillkürlich Schreckensbilder vor ihrem inneren Auge auf. Ein Angriff der Fremden mit fortschrittlicher Waffentechnologie, der ganze Raumlandedivisionen ausradierte. Ein entvölkertes Katarakt, auf dem sich die Invasoren unaufhaltsam ausbreiteten, ehe sie das ganze Stardust-System in Besitz nahmen ...
    Sie rief sich selbst zur Ordnung. Unsinn! Niemand wusste, ob auf dem Bauplatz überhaupt eine Waffe entstand. Es konnte sich um alles Mögliche handeln.
    »Wir haben Nachricht von Vizeadmiralin Rebecca Lexa erhalten«, sagte Timber F. Whistler. »Sie befindet sich mit der MAGELLAN auf Patrouillenflug, um nach den fremden Schiffen zu suchen.«
    Eritrea wusste, wovon die Rede war; selbstverständlich hatte sie als Captain von den unbekannten Einheiten gehört, deren äußere Form einem vielflächigen Kristall von 1650 Metern Durchmesser glich. Sie hatten den Planetoiden der Prospektoren der Insel überfallen und den Stützpunkt der Grenzgänger des Schleiers auf Sionis.
    »Die Vizeadmiralin ist ganz in der Nähe des Stardust-Systems auf verdächtige Energiesignaturen gestoßen. Sie entdeckte, wie sich aus dem Ortungsschutz einer Sonne zwölf der Kristallschiffe lösten. Eine Verfolgung gelang ihr allerdings nicht. Immerhin konnte sie sich mit der MAGELLAN in Sicherheit bringen.«
    Admiral Furtok ergriff das Wort. »Ich habe bereits Alarm für das Stardust-System ausgelöst. Für Sie, Icho Tolot und Captain Kush, bedeutet das, dass ihr Einsatz schnell vonstatten gehen muss. Wir werden wohl schon in Kürze an mehr als nur einer Front kämpfen müssen ...«

10.
    Icho Tolot:
    Unter der Kuppel

    Obwohl Eritrea Kushs kleines Einsatzkommando nur aus zwanzig weiteren Soldaten bestand, war die oberste Etage in Stardust-Felsennadel wohl noch nie seit ihrer Entdeckung durch die Stardust-Terraner derart bevölkert gewesen. Das gesamte Team drängte sich vor den acht Käfigtransmittern; derjenige, den sie benutzen wollten, war bereits korrekt justiert.
    »Ich gehe zuerst«, kündigte Icho Tolot an. »Nach mir folgt Captain Kush.« Ohne zu zögern, betrat er über die Rampe den Käfigtransmitter. Das Ziel war programmiert, die Verbindung stand. Was ihn genau erwartete, wusste er nicht.
    Den Transmitterdurchgang nahm er kaum wahr, unvermittelt fand er sich in einem völlig leeren Saal wieder. Der Haluter trat aus dem
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