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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke
Autoren: Wolfgang Ecke
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Beim letzten Verhör hatte man sie ihm nicht abgenommen. Wenn er nun darum bäte...
    Er würde es versuchen.
    Zum Schnellaufen brauchte er freie Arme...

    Chefinspektor Dankwell und Perry Clifton betraten das technische Labor im ersten Untergeschoß.
    Martin Roxford sah auf. Als er die beiden Männer erkannte, zuckte er mit den Schultern. Er tat es bedauernd und ein wenig ratlos. Er war der Mann, der seit Stunden versuchte, das Geheimnis von Godleys Taschentresor zu lüften. Doch bis jetzt hatte er die Kombination noch nicht herausgefunden.
    Eine Weile sahen Dankwell und Clifton schweigend zu, wie Roxford mit den sieben Ziffern der Kombination hantierte. Schließlich fragte der Chefinspektor ungeduldig: „Mit zwei Zangen müßte das Problem doch in Sekundenschnelle zu lösen sein.“
    „Sicher, Sir“, erwiderte Roxford. „So was kann gutgehen, aber auch arg ins Auge treffen. Manche reagieren auf gewaltsames Öffnen mit einer Explosion, andere mit einer ungeheuren Stichflamme.“
    „Hm“, nickte Dankwell. „Beides keine erfreulichen Aussichten. Dann fummeln Sie mal weiter.“
    „Okay, Sir“, sagte Roxford und lächelte.
    15 Uhr.
    Dankwell, Bixley und Perry Clifton hatten wieder im Büro des Chefinspektors Platz genommen, und letzterer wollte gerade Anweisung geben, Godley vorzuführen, als es kurz und heftig klopfte.
    Martin Roxford trat ein. Man sah seiner zufriedenen Miene an, daß es ihm gelungen war, das Rätsel zu lösen.
    „Ich hab’s, Chefinspektor. Ob Sie allerdings sehr glücklich mit dem Ergebnis sind, wage ich zu bezweifeln.“ Er reichte Dankwell die metallische Schatulle, der sie aufklappte. Kopfschüttelnd musterte er den Inhalt.
    „Das ist alles?“
    „Ja, Sir!“
    Dankwell reichte das Behältnis an Perry Clifton weiter, der es so hielt, daß auch Bixley einen Blick draufwerfen konnte.
    „Fällt Ihnen zu einer Stoffnelke etwas ein, Mr. Clifton?“ fragte der Chefinspektor.
    „Im Augenblick nicht, Sir.“ Perry Clifton drehte die rosafarbene Stoffblume nach allen Seiten und legte sie dann zurück. Warum verbarg jemand etwas so Billiges und Harmloses in einem Taschentresor? Welches Geheimnis steckte dahinter? Doch dann, ganz plötzlich, durchfuhr ihn ein Gedanke. Eine Lösung, die so einfach und simpel war, daß er sich fast genierte, sie laut anzubieten.
    „Könnte es nicht sein, daß es sich um ein Erkennungszeichen handelt? So eine Art Legitimation?“
    Dankwell nickte sofort zustimmend. „Daran habe ich auch schon gedacht. Vielleicht ist was dran. Leider hilft uns diese Erkenntnis im Augenblick keinen Schritt weiter.“
    „Aber vielleicht stärkt sie unsere Position während des Verhörs...“, meinte Inspektor Bixley, doch es klang nicht sonderlich überzeugend. Und auch Dankwell schien da seine Bedenken zu haben.
    „Ich glaube nicht“, sagte er, „daß Godley von seiner Taktik abgehen wird. Schweigen stellt im Augenblick seine einzige, wenn auch stumpfe Waffe dar.“
    Das Telefon auf Dankwells Schreibtisch klingelte. Der Chefinspektor nahm ab.
    „Hallo, Doktor!“ hörten ihn Perry Clifton und Bixley rufen. Der Teilnehmer saß also im Krankenhaus.
    Aus Dankwells kurzen Zwischenfragen und seinem zufriedenen Gesichtsausdruck konnten sie entnehmen, daß es gute Nachrichten waren, die da aus dem Central City Hospital kamen.

    Mike Godley ging unruhig auf und ab.
    Die Ungeduld zerrte fast schmerzhaft an seinen Nerven.
    Sechs Schritte hin, sechs Schritte zurück.
    Warum holten sie ihn nicht endlich zum Verhör?
    Wollten sie ihn hier verschimmeln lassen?
    Sollte er klingeln? Sagen, daß er eine Aussage zu machen habe? Nein, das könnte sie stutzig werden lassen. Und genau das war das allerletzte, was er bei seinem Vorhaben brauchen konnte. Nur kein Mißtrauen säen...
    Sechs Schritte hin, sechs Schritte zurück...
    In seiner augenblicklichen Gemütsverfassung wäre er sogar bereit gewesen, seine Flucht mit einem Sprung durch das Fenster der zweiten Etage zu beginnen.
    Im Geist ging er noch einmal alle Stationen seines Fluchtunternehmens durch. Zuerst würde er wie der Blitz durch den Park laufen. Bis zur Canfield Road. Dort im Kaufhaus Dackhurst verschwinden, das auch über Ausgänge zur Banning Street verfügte. War er erst einmal dort, würde ihn keiner mehr kriegen. Aber zuerst einmal mußte er hier heraus!
    Sechs Schritte hin, sechs Schritte zurück...
    Godley stutzte. Da waren doch Stimmen gewesen... Kamen sie ihn jetzt holen?
    Der Schlüssel lärmte im Schloß.
    Godley hielt den
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