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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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möglich, Blutspuren auszulöschen, den Tatort-Ermittlern standen potente chemische Analyseverfahren zur Verfügung, doch der Kellerraum ließ sich zumauern, und zwar so, dass nichts auf seine Existenz hindeutete. Sämtliche Leichen konnte er darin unterbringen. In den kommenden Tagen würden vielleicht irgendwelche Leute hier herumschnüffeln und nach dem FBI -Agenten suchen. Möglicherweise hatte er sogar jemanden informiert, wohin er gegangen war. Aber es gab keinerlei Hinweise darauf, dass er jemals hier eingetroffen war, kein Auto, kein Boot, nichts.
    Esteban klickte das Magazin in die Waffe, schob eine Kugel in die Kammer und hob die Waffe mit einer Hand, die andere hielt die Taschenlampe sorgfältig auf die reglose Gestalt gerichtet.
    Der Hieb kam von hinten, ein heftiger Schlag auf den Hinterkopf, und dann war da etwas auf ihm wie ein Affe, zwei klauenähnliche Hände griffen ihm ins Gesicht, ein Finger hakte sich in den Rand seiner Augenhöhle, grub sich hinein und griff nach dem Augapfel. Esteban schrie auf, so heftig explodierte der Schmerz in ihm, wirbelte herum und versuchte, den Angreifer abzuwerfen. Er wehrte sich mit einer Hand, die Waffe in der anderen feuerte wild, mehrere laute
Pengs
schnell hintereinander. Die Taschenlampe fiel klappernd zu Boden, dann umhüllte ihn Schwärze.
    Einen Augenblick lang drehte sich alles in seinem Kopf vor Überraschung und Schmerz, ohne dass er etwas begriff. Dann wurde ihm alles klar: Es war die Frau. Er schrie, zuckte und zitterte, schlug blindlings mit der freien Hand nach ihr, aber der feste, zupackende Griff der Frau ließ nicht nach, so dass er vor Entsetzen einen Moment lang jede Fähigkeit zu klarem Denken verlor.
    Mit einem Aufschrei stürzte er zu Boden, durch den schweren Schlag hatte sich der Griff endlich gelockert. Doch als er sich herumwälzte und die Waffe auf sie richten wollte, erkannte er, dass ihn jetzt eine zweite Person bekämpfte – sicherlich der FBI -Agent –, und die Waffe wurde ihm grob aus der Hand geschlagen. Esteban schlug wild um sich, riss sich los, rappelte sich auf und rannte los. Er prallte gegen die Wand, dann tastete er verzweifelt daran entlang, während das Stöhnen und Ächzen seiner Angreifer von überall um ihn herum zu kommen schienen.
    Die Tür!
Er taumelte hindurch und rannte in die Finsternis, benommen und orientierungslos. Er prallte von den Requisiten, Wänden und Durchgängen ab wie eine Flipperkugel, verlor vor Schmerz und Panik die Orientierung in diesem Wald aus Gerümpel, stürzte und rappelte sich wieder auf in dem Bemühen, wegzukommen. Die Frau und der FBI -Agent – wie hatten die beiden überleben können? Doch kaum war ihm die Frage gekommen, kannte er auch schon die Antwort – und verfluchte seine monumentale, kolossale Dummheit. Im Laufen spürte er, dass sein Augapfel – frei, am Sehnerv baumelnd – mit jeder Bewegung in einem Bogen des Schmerzes hin und her schwang.
    Die Browning!
Er hatte die zweite Waffe vergessen. Er griff hinter seinen Gürtel, zog sie heraus und feuerte nach hinten, in die Richtung der Verfolger. Kurz wurde sein Schuss vom
Peng
des Colts und, neben seinem Ohr, dem Durchschlagen einer Requisite durch eine großkalibrige Kugel beantwortet.
    Verdammt, das war knapp
. Er drehte sich um und rannte los, drängelte sich wie verrückt zwischen den alten Filmsets hindurch und versuchte, sich zu orientieren. Er hörte, dass sie ihn verfolgten. Im Dunkeln nochmals auf sie zu schießen, das würde nur bedeuten, sich zur Zielscheibe zu machen.
    Da prallte er gegen etwas und erkannte, dass er bei seinem verzweifelten Flutversuch im Kreis gerannt war. Wo war er bloß? Was für eine Requisite war das hier? Eine schwere Gipswand, die Umrisse von Blöcken … war das hier das Türmchen der Burg? Ja, das musste es sein! Er steckte die Waffe zurück in den Hosenbund und kraxelte auf allen vieren die Wehrgänge hinauf. Ein bisschen weiter noch, nur ein bisschen … Der Wehrgang endete, und er sprang auf der anderen Seite herunter und landete auf etwas, das sich wie eine Rampe anfühlte. Was war das hier? Er hatte damit gerechnet, sich auf dem Sarkophag aus Stein-Imitat des ägyptischen Pharaos Raneb wiederzufinden, aber das hier war etwas völlig anderes. War er in die falsche Richtung gegangen? Ihm schwirrte der Kopf, als er sich abermals inmitten der endlosen Requisiten zu orientieren versuchte, während sich wegen der Schmerzen in seinem Kopf alles drehte. Er krabbelte die Rampe hinauf,
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