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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises
Autoren: Paul Williams
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Stels sanfte, spielerische Rippenstöße zur Liebe hin. Zur Hölle mit ihnen allen!
    Pell hatte recht damit, daß es eine notwendige Kunst war, die Männer zu beherrschen. Ahroe wußte auch, daß sie mit Assek noch nicht fertig war. Er würde ihr folgen mit seinen Augen, die nachts auf dem Eis Spuren lesen konnten. Er würde seine Gelegenheit abpas-sen, jetzt nicht mehr nur wegen seines Verlangens, sondern weil es ihn drängte, sich selbst zu beweisen, weil er Rache wollte. Hatte sie noch nicht genügend Sorgen? O Aven, was sollte sie nur tun?
    Plötzlich stand sie auf, klopfte sich geistesabwesend den Schnee ab und wandte sich nach Norden, um nach dem Bach zu suchen, von dem Assek gesprochen hatte. Es war eine Chance. Wenn Stel in der Nä-
    he war, würde sie ihn finden, ehe Assek ihr Schwierigkeiten machen konnte. Während sie ging, schnallte sie ihren Rucksack ab, nahm den Pelbarkurzbogen herunter und hakte ihn an ihrem Schulterriemen ein, zusammen mit vier Pfeilen, von denen jeder eine Stahlspitze hatte und die zusammen in einer kleinen Holzspanscheide steckten – ein Geschenk von Stel.

VIER
    Vor dem Morgengrauen weckte ein übermüdeter Druk die Protektorin, indem er fürsorglich an die Tür klopfte. Als sie langsam zu sich kam, sah sie hinter ihm ein Licht und die Schulter der Gardechefin.
    »Ja, Druk, komm herein! Was ist los? Zweifellos etwas mit den Dahmens. Komm herein! Ich kann doch sicher auch im Bett denken. Bei dieser Kälte ha-be ich bestimmt nicht genug an.«
    Oet drängte sich an dem erschrockenen Druk vorbei und sagte: »Protektorin, es tut mir leid, dich zu stören. Es ist etwas geschehen. Man hat jemanden gesehen, einen Mann, der vor einiger Zeit die Eisbrücke überquert hat. Die Gardisten wollten es nicht sofort melden, aber ich habe den Verdacht, daß es einer von den Shumai ist, und Ahroe ist da draußen. Auf der Westseite hat er sich nach Süden gewandt und ist weitergelaufen. Was sollen wir tun?«
    »Ahroe war es nicht?«
    »Nein, Protektorin. Beide Türme erklärten überein-stimmend, sie hätten in der Dunkelheit sehen können, daß die Gestalt größer war.«
    Die Protektorin setzte sich langsam auf, rieb sich das Gesicht in den Händen und seufzte. »Schickt zwei Gardisten zum Shumailager und erkundigt euch! Der alte, Hagen, hat mit mir Tee getrunken. Ich glaube, wir können ihm vertrauen. Erkundigt euch.
    Schickt gleichzeitig zwei Gardisten über die Brücke und dann nach Süden! Es sollen alles Männer sein.
    Gebt mir Bescheid, sobald ihr etwas erfahrt. Weckt mich, wenn es sein muß! Oh, Ahroe, hoffen wir, daß du von einem großen Bogen abgeschossen wurdest, damit du weit und schnell fliegen konntest. Aber ich fürchte, so war es nicht. Und jetzt, Oet, will ich wei-terschlafen, wenn ich kann.« Sie wandte sich von Oet weg und legte sich aufs Kissen zurück, aber Oet sah es nicht mehr. Sie war schon durch die Tür und warf noch einen Blick auf Druk, der im kleinen Vorzimmer zusammengerollt auf einem Strohbett lag.
    Hagen hörte die Gardisten kommen und stellte sich vor seine Blockhütte, um sie zu erwarten, er hatte sich einen Pelz umgeworfen und trat von einem Fuß auf den anderen. Im frühen Morgenlicht hob er die Hand.
    »Sollen wir noch mehr Spuren suchen?« fragte er.
    Die Gardisten keuchten schwer, und einer sagte: »Wir befürchten es, Hagen, aber wir wissen es noch nicht. Vor einiger Zeit wurde ein Mann gesehen, der die Eisbrücke überquert und sich nach Süden gewandt hat. War es einer von euren Männern?«
    Hagen steckte den Kopf in die Hütte, verschwand dann und tauchte kurz darauf wieder auf. »Assek ist nicht da«, sagte er. »Warum macht ihr euch Sorgen?
    Er wird euren Stel nicht verfolgen. Es gibt keinen Grund dafür.«
    »Ahroe, Stels Frau, ist letzte Nacht aufgebrochen.
    Wird Assek ihr etwas antun?«
    Hagen gab keine Antwort, sondern verschwand wieder in der Hütte. Die Gardisten hörten Gemurmel, dann erschienen überraschend schnell Hagen und Ican, angekleidet und mit Speeren und Langbogen bewaffnet, Fellrollen um die Schultern geschnallt.
    »Ich fürchte, er könnte Dummheiten machen«, sagte Hagen. »Er hat letzten Herbst seine Frau verloren. Er ist eine Kreuzung zwischen einem Espenlaub und einem jungen Stier. Wir werden ihm folgen.« Er und Ican waren schon an den Gardisten vorbei und den Pfad hinunter, ehe die Pelbar sich umdrehen konnten.
    Stel kam mit seinen Schneegleitern schnell besser zurecht, besonders, nachdem er es satt hatte, hinzufallen und
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