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Paxson, Diana L.

Titel: Paxson, Diana L.
Autoren: Der Zauber von Erin
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Jahrhunderte lang den Segen der Harmonie der Alten Religion und des Mitgefühls des Christentums.
    Allerdings sah das sechste Jahrhundert auch den ersten jener Zusammenstöße zwischen Kirche und Staat, die das Mittelalter heimsuchten und die, in anderer Form, heute immer noch ein Problem sind. Der König war traditionell verantwortlich für das geistige Wohl seines Reiches ebenso wie für dessen weltliche Sicherheit. Neben der Verteidigung seines Volkes gegen menschliche Feinde hatte er auch zwischen den Menschen und dem Reich des Übernatürlichen zu vermitteln. Geistliche wie auch weltliche Kräfte wurden geschwächt, als König und Priester die Erde vergaßen, von der sie kamen.
    Die Kelten lebten in einer Welt, in der Kraft von den stehenden Steinen ausstrahlte, Heilung aus den heiligen Bornen kam und die Alten Mächte – von den tückischen kornischen Kobolden bis zu den Sidhe – immer noch in der geistigen Ökologie aktiv waren. Ob diese Wesen eine unabhängige Existenz besaßen oder ob sie Projektionen des Menschen waren, ist für ein Verständnis der Geschichte nicht wichtig – was zählt, ist, daß die Menschen jener Zeit an ihr Vorhandensein glaubten.
    Eines der besten Beispiele des christlichen Gebrauchs traditionellen Materials ist die Gestalt der Brigid, der Äbtissin von Kildare aus dem fünften Jahrhundert, die irgendwie die Eigenschaften der Göttin der Tuatha Dé Danann annahm, die ihr vorausging, welche wiederum die irische Version der großen keltischen Göttin Brigantia war, die ihren Namen an Stätten von Spanien bis Schottland hinterlassen hat. Immer noch tragen mehrere heilige Quellen auf den britischen Inseln ihren denn irgend jemandes anderen Namen. Es ist nicht auszuschließen, daß St. Brigid ursprünglich eine Priesterin der Brigantia war (von der man glaubte, daß sie die Macht der Göttin ausübe), welche sich mit ihrer ganzen Gemeinde zum Christentum bekehrte.
    Das keltische Jahr drehte sich um die großen Feste, die die Grundlage des christlichen liturgischen Kalenders wurden. In diesem Buch sind mehrere dieser Feste von besonderer Bedeutung.
    Samhain. Der erste November war das Ende der Erntezeit und der Anfang des Winters, und für die Kelten (die den Kreis ihrer Feste vom Abend der vorangegangenen Nacht an zählten), zugleich der Beginn des neuen Jahres. Dies ist das Fest, dessen ursprüngliche Bedeutung am weitestgehenden erhalten geblieben ist – in Allerheiligen und Allerseelen, dem Fest zu Ehren der Toten.
    In Irland war Samhain die Zeit des königlichen Marktes zu Tara, wo alle Feuer neu entzündet wurden. Der Ablauf der Prozession war bis ins Mittelalter noch gewärtig. Überall zeigten Lampen oder Kerzen den Geistern den Weg heim. In der Bretagne nahm dieses Fest einen düstereren Charakter an als anderswo, und man glaubte, daß der Herr Ankou die Seelen der Verstorbenen über das Meer zur Île du Sein oder darüber hinaus fahre.
    Mittwinter und der Drache. Die Wintersonnenwende war weniger bedeutend als die vier Feste der Jahreszeitenwechsel. Doch scheinen die Kelten wie jedes andere Volk den Augenblick gefeiert zu haben, in dem das Licht wiedergeboren wird.
    In dem Buch habe ich die Episode der Drachentötung in der Tristanlegende mit Rückgriff auf die keltischen Drachenmythologie behandelt und rückwärts von den Maskenspielen um St. Georg und den Drachen extrapoliert, die eine britische Weihnachtstradition wurden. Das St.-Georgs-Spiel als solches wurde von England importiert, aber die irische Tradition ist gleichermaßen reich an Drachenkunde, und es gibt eine Ritzzeichnung eines Mannes, der einen Drachen mit dem Speer tötet, auf einem der Steine am Hügel von Lowth. Die Art von Zeremonie, wie ich sie beschrieben habe, mag nie bei Newgrange stattgefunden haben, aber ihre Bestandteile sind der Tradition entnommen, und ihre Struktur ist gültig, basierend auf meiner Kenntnis von Ritualen.
    Irische Drachen werden mit Wasser in Verbindung gebracht, und Newgrange wurde in einer Schleife des Flusses Boyne errichtet. Die Zeremonie in der Geschichte basiert auf archetypischen Beziehungen zwischen Drachen, Wasser und Wasserscheide-Göttinnen, irischer Volkskunde betreffend den Newgrange-Tumulus und geomantischen Theorien von ›Drachen-Kraft‹, die mit unterirdischen Wassersystemen und Ley-Linien als Leiter geistiger Energie verbunden werden.
    Die Hypothese, daß die Erde (oder zumindest die der britischen Inseln) ein Energie-Netzwerk enthält, vergleichbar den
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