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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James
Autoren: Gruene Weihnacht
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war nicht mal klar,
woran es lag. Ich wusste lediglich mit Sicherheit, dass alles
irgendwie verkehrt war.«
»Ach, jetzt komm aber, Travis.«
»Sarah, ich weiß, dass ich eine Zeit lang eine ziemliche Krise
hatte. Ich weiß, dass ich dich mehr als einmal habe hängen
lassen.«
»Nachdem Noah da war und nicht einmal das dich aufheitern konnte, habe ich angenommen, dass wir dir einfach nicht
so viel bedeuten, und nie bedeutet haben.«
»Sarah, bis zu der Nacht, als ich die Qualifying School geschafft hatte, wusste ich selbst nicht, wie unglücklich ich war.
Aber das heißt nicht, dass ich dich und die Kinder nicht geliebt
habe. Ich kann mir schon vorstellen, dass ich wie ein undankbarer Jammerlappen gewirkt haben muss, bloß können einen
leider auch eine großartige Frau und wundervolle Kinder nicht
dazu bringen, sich selbst zu mögen, auch wenn man sie noch so
liebt.«
»Es ist zu spät«, sagte sie. »Es tut mir wirklich Leid. Was
soll’s, ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich wüsste, wie ich mit
diesem neuen Travis umgehen soll. Vielleicht ist es am besten,
wenn ich dich freigebe.«
»Sarah, ich will nicht frei sein. Ich will Ketten und eine Bleikugel und ein festes Schloss.«
»Du hattest immer schon eine romantische Vorstellung von
der Ehe, Travis«, sagte Sarah mit dem Ansatz eines Lächelns
durch ihre Tränen hindurch.
»Sarah, du bist die einzige Frau für mich«, flehte ich sie an.
»Und das war immer schon so. Ich weiß nicht, was ich anfangen soll, wenn ich nicht mitansehen kann, wie du alt und
runzlig wirst.«
»Ich bin schon alt und runzlig.«
»So ein Unsinn«, erwiderte ich. »Ich will dich ansehen können und dich daran erinnern, wie wunderschön du bist, und
dabei wissen, dass wir das ganze Leben zusammen durchgestanden haben.«
»Man bekommt nicht immer, was man will, Travis.«
»Können wir es nicht versuchen, Sarah?«
»Es ist einfach zu spät, Travis«, sagte sie. »Es wäre mir auch
lieber, wenn es nicht so wäre, ehrlich.«
Und dann ging sie nach oben und zu Bett, allein.
KAPITEL 28
A
m nächsten Vormittag stand plötzlich mein dreiundneun
    zigjähriger Großvater – vor zwei Wochen hatte er zur Feier
seines Geburtstags eine glatte 98 gespielt – mitten auf dem 12.
Fairway des Creekview Country Club und ließ drei Titleists
auf den sattgrünen Boden fallen.
    Es mag vielleicht wenig Schlimmeres als einen Winter in
Chicago geben, aber dafür gibt es auch kaum etwas Besseres
als einen Juli in Chicago, und dieser Vormittag war ein prächtiges Beispiel dafür, mit einer Temperatur etwas unter dreißig
Grad und einer schwachen Brise, die für eine leichte Abkühlung sorgte.
    So viel war passiert, seit ich das letzte Mal hier gewesen war,
und vielleicht wollte Pop mich ja eben daran erinnern, als er
mit mir an genau die Stelle spazierte, an der wir bei unserer
letzten Golfstunde gestanden hatten. Das Fairway, das damals
hart und schmutzig gewesen war, war jetzt mit üppigem grünem Gras bedeckt. Die riesige Eiche gut vierzig Meter entfernt,
damals ein blattloses Hindernis, stand jetzt in vollem, glänzendem Laub.
»Pop«, sagte ich, »Sarah will sich scheiden lassen.«
»Und was willst du, Travis?«, fragte er. Als ob ich noch eine
    Wahl gehabt hätte.
»Ich will, dass wir zusammenbleiben.«
»Hast du ihr das gesagt?«
»Ja.«
»Dann hast du getan, was du konntest. Wie die Liebe so versickert, das ist eins der großen Geheimnisse dieses Planeten,
aber eins habe ich zumindest gelernt, nämlich dass du niemanden zwingen kannst, dich zu lieben. Ist ein bisschen, wie
wenn man Birdies hinterherrennt. Wenn man sie zu sehr will,
dann macht man es nur noch schlimmer.«
    »Pop, ich komme mir wie ein Schwindler vor auf der Tour«,
gestand ich.
»Travis, warum musst du bloß immer so lange an etwas
herumkritteln, bis du das Blech unterm Gold hervorgekratzt
hast? An dir ist gar nichts geschwindelt, Travis. Du bist höchstens zu anständig und stehst dir deshalb selbst im Weg.«
»Also, was soll ich nun schlagen, Pop?«, fragte ich schließlich
und blickte dabei auf die drei Bälle, die er ins Gras geworfen
hatte.
»Für mich musst du überhaupt nichts schlagen, Travis«, erwiderte er, und dabei lag ein Leuchten in seinen Augen, das
von seinem hohen Alter völlig unberührt geblieben war. »Mir
musst du nichts mehr beweisen und auch nicht Sarah oder
deinem Vater oder sonst wem. Ich will nur, dass du die Bälle
hier aufhebst und nächste Woche bei der Open damit spielst,
und ich will, dass du verdammt
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