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Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Titel: Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)
Autoren: Alexandra Dannenmann
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sich, wie es wohl enden würde bei den beiden. Ein Abschiedskuss und das Versprechen, einander zu schreiben? Was sicher nicht ganz ernst gemeint war oder höchstens in zärtlichen Augenblicken. Immerhin nahm die junge blonde Lady die Erinnerung an einen heißen Urlaubsflirt mit nach Hause. Was möglicherweise bereits obligatorisch für sie war.
    An Philipps Stelle beteiligte sich jetzt Karen am Gespräch, mit Bobby als Übersetzungshilfe. Er hörte ihnen nicht zu, sah aber Karen an. Und fragte sich, wann sie überhaupt einmal so viel zusammen gewesen waren wie im Moment. Zuhause sahen sie sich oft nicht einmal beim Frühstück oder Abendessen, je nachdem wie beruflich sie gerade eingespannt waren. Und wenn Karen nicht geradezu darauf gedrängt hätte, ihren gemeinsamen Ausgehabenden einen anderen Status zu geben. Nägel mit Köpfen zu machen, wie sie es ausgedrückt hatte, hätten sie vermutlich auch niemals geheiratet. Andererseits hatte es Philipp natürlich auch geschmeichelt, dass eine Frau wie sie, attraktiv und beruflich erfolgreich, so hinter ihm her war. Darüber machte er sich nichts vor. Eben so wenig wie über seine Bequemlichkeit, sich nach einem stressigen Arbeitstag nach anderen Frauen umzusehen.
    Philipp blickte zum Wasser hinunter, wo Vicky und Alex, denen es am Tisch langweilig geworden war, über kleine Wellen im seichten Wasser hüpften und hing dabei seinen Gedanken nach. Er fand es geradezu absurd, dass Karen ihn begleiten wollte, wenn er zu Paloma fuhr. Als ob er sie vorführen wolle wie irgendeine Sehenswürdigkeit der Insel. Schließlich ging es ihm nur darum, sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, ob bei Paloma alles in Ordnung war. Ja, er redete sich eine gewisse Verantwortung ihr gegenüber ein.
    Es war schon spät, als sie aufbrachen und zur Cala Dragonera zurückkehrten. Trotzdem hatte Philipp noch keine Lust, schlafen zu gehen und setzte sich deshalb mit einer angebrochenen Flasche Wein in einen Liegestuhl, während Bobby die Kinder ins Bett brachte. Auf dem Rückweg hatte er Vicky auf seine Schultern genommen, da sie vor lauter Müdigkeit kaum noch die Füße heben konnte. Er lauschte auf die Geräusche hinter ihm im Haus, aber nach einer Weile wurde es so still, als ob alle schon schliefen. Anscheinend hatte auch Bobby sich gleich hingelegt. Dabei hätte er gerne noch eine Weile mit ihr geredet – oder geschwiegen, je nachdem. Aber auch sie hatte heute Abend wohl einiges mehr getrunken als sonst.
    Philipp hörte Karen nicht kommen, plötzlich stand sie jedoch neben ihm.
    „Was ist mit dir? Gehst du noch nicht schlafen?“ Sie war barfuß und trug nur ein langes T-Shirt, und er konnte ihre Duschlotion oder After-Sun-Creme riechen oder was auch immer. 
    „Nein. Ich will noch ein bisschen hier sitzen.“
    „Es ist spät.“
    „Na und? Was macht das schon. Geh schlafen. Ich brauch kein Kindermädchen.“
    „Du hast schlechte Laune, was?“
    „Überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich fühl mich sauwohl und deshalb will ich noch hier sitzen und nachdenken. Zum Beispiel darüber, wie das Haus ausschauen würde, wenn ich anbauen würde.“
    „Du willst ...? Was ist denn das wieder für eine Schnapsidee mitten in der Nacht?“
    „Wieso Schnapsidee? Das Haus wird langsam zu klein für die ganze Familie. Alex schläft schon jetzt auf dem Sofa und wenn Frank da ist, wird es noch enger.“
    „Wegen Alex willst du das Haus vergrößern?“
    „Wegen Alex. Genau. Und weil ich Lust habe, mal wieder was mit meinen Händen anzufangen. Stört dich das etwa?“
    „Du bist betrunken, Philipp.“
    „Nicht sehr, nur ein bisschen.“
    Daraufhin sagte Karen nichts weiter als „gute Nacht“ und kehrte ins Haus zurück. Nachdem das Geräusch ihrer nackten Füße nicht mehr zu hören war, schloss Philipp die Augen. Ja, sie hat Recht, sagte er sich, ich hab wirklich ganz schön geladen. Aber jetzt ist sie weg und ich muss nicht mehr so tun, als ob ich weiß Gott wie nüchtern wäre. Überhaupt, was ist schon dabei, wenn ich mir hier draußen den Hals voll laufen lasse? Aber er spürte seine Gedanken vor Müdigkeit verworrener werden, bald konnte er nicht einmal mehr die Augen offen halten und kurz danach war er eingeschlafen.
     
    Es wurde jedoch Mittag, ehe Philipp am nächsten Tag dazu kam, seinen Entschluss, Paloma wiederzusehen, auszuführen. Nach dem Frühstück beschloss Bobby einen Großeinkauf zu machen und brauchte deshalb das Auto. Karen wollte sie begleitete. Tatsächlich waren sie, was
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