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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen
Autoren: Gerling V S
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Katja hätte wohl Schwierigkeiten gehabt, ihn zu erkennen. Er wartete jetzt schon eine halbe Stunde darauf, dass irgendetwas passierte. Er stand am vereinbarten Treffpunkt, einem kleinen Café außerhalb des Flughafens. Ein Geländewagen mit getönten Scheiben fuhr an ihm vorbei, wendete und kam auf der gegenüberliegenden Straßenseite zum Stehen. Da niemand ausstieg, ging Gerling auf den Wagen zu. Wie durch Geisterhand ging eine der hinteren Türen auf. Er sah in das Innere des Fahrzeuges. Ein arabisch aussehender Mann bedeutete ihm, Platz zu nehmen. Gehorsam stieg Gerling in den Wagen. Der Mann musterte ihn aus kalten schwarzen Augen. Dann hielt er ihm eine Augenbinde hin. „Bitte aufsetzten“, knurrte er in schlechtem Englisch. Gerling nahm die Augenbinde und setzte sie sich auf. Er spürte noch den Stich, als der Mann ihm eine Spritze brutal in den Arm stach, dann verlor er das Bewusstsein.
Berlin, 23. Juni, 11.45 Uhr
    â€žWir müssen die Überreste der Lieferwagen noch einmal überprüfen. Wenn unsere Vermutung stimmt, dann muss es Spuren geben, die belegen, dass die Wagen ferngesteuert waren. Wenn wir das beweisen können, dann stehen wir vor einer vollkommen neuen Ausgangssituation“, machte Dirk Voges klar.
    Kirchner und Rosenthal nickten.
    Rensing war immer noch skeptisch. „Wir haben die Attentäter zweifellos identifiziert. Ich weiß nicht, was das erneute Überprüfen der Fahrzeuge bringen soll. Wir haben das doch schon erledigt, genauso die Franzosen, Engländer und Spanier.“
    â€žAber jetzt wissen wir, wonach wir Ausschau halten müssen“, erinnerte ihn von Sengen.
    â€žWir machen das. Sagt den anderen Bescheid. Die sollen das auch tun“, entschied der Innenminister.
Afghanistan, 23. Juni, 22.45 Uhr
    Stöhnend erwachte der Kanzler aus seiner tiefen Bewusstlosigkeit. Er hatte einen trockenen Mund und stechende Kopfschmerzen. Langsam, da er das Gefühl hatte, sein Kopf würde explodieren, setzte er sich auf. Als das Pochen etwas nachließ, versuchte Gerling sich hinzustellen. Es funktionierte. Er sah sich um. Er befand sich in einer Art Höhle. Alles war rund, es gab keine Ecken. Der Raum, in dem er aufgewacht war, hatte etwa einen Durchmesser von zehn Metern und er schätzte die Raumhöhe auf drei bis vier Meter. Und es war kalt. An einem dunklen Fleck am Boden, in der Mitte des Raumes, konnte Gerling feststellen, dass hier normalerweise ein Feuer brannte. Er verließ den Raum durch eine runde Öffnung und gelangte in eine Art Flur, von dem links und rechts andere runde Öffnungen in weitere runde Räume führten. Großer Gott, dachte er, ich bin in Mittelerde in einer Hobbitkolonie. Im Hintergrund hörte Gerling Stimmen, denen er folgte, bis er in eine Art Haupthöhle kam. In der Mitte brannte ein Feuer und ungefähr zwanzig Araber saßen ringsherum und tranken etwas aus groben Bechern. Hier war es angenehm warm. Verwundert stellte er fest, dass es trotz des Feuers in der Höhle nicht verqualmt war. Er sah, dass der Rauch durch ein Loch, hoch oben in der Decke, nach außen entwich. Die Hobbits bemerkten ihn und die Gespräche verstummten.
    â€žGuten Tag“, sagte Gerling. „Hat jemand ein Aspirin – ich habe fürchterliche Kopfschmerzen.“
    Sie starrten ihn verständnislos an. Dann sprach jemand rasend schnell in einer gutturalen Sprache und die Männer brachen in Gelächter aus. Offenbar hatte jemand Jans Bitte übersetzt. Ein Araber stand auf.
    â€žBitte, setzen Sie sich und trinken Sie einen Tee mit uns“, sagte der Mann in gutem Englisch. Gerling trat auf die Gruppe zu und sie machten bereitwillig Platz für ihn. Er setzte sich und jemand reichte ihm einen Becher mit Tee. Er probierte einen Schluck. Es schmeckte eher nach Kaffee, aber das Gebräu war angenehm warm. Gerling sah sich die Männer genauer an. Sie waren alle schätzungsweise Mitte bis Ende Dreißig, trugen dichte, schwarze Bärte und waren in weiße Umhänge gehüllt. Alle trugen Sandalen. Waffen konnte er keine sehen. Sie wirkten alle selbstbewusst und kräftig.
    Er sah, dass sie ihn neugierig musterten. Jemand stellte ihm eine Frage. Der Mann, der ihn aufgefordert hatte, sich zu setzen, übersetzte für ihn. „Mein Freund möchte wissen, ob Sie in Europa auch so köstlichen Tee haben.“
    Gerling schüttelte den Kopf. „Nein, einen so
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