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Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)

Titel: Outlaw - Child, L: Outlaw - Nothing to Lose (12 Reacher)
Autoren: Lee Child
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waren. Mit den Ausnahmen.«
    »Was hat dich so überzeugt?«
    »Die Schweißpunkte.«
    »Schlösser lassen sich aufbrechen.«
    »Der Container ist auf dem Aufleger festgeschweißt. Und so werden Container nicht verschifft. Sie werden von Kränen auf Schiffe verladen. Solche Mobilität ist eine wesentliche Eigenschaft von Containern. Die Schweißpunkte beweisen, dass speziell dieser Container das Land nicht verlassen soll.«
    Vaughans Handy klingelte. Sie hatten nur drei Minuten warten müssen. Aus der Polizeiperspektive war das der große Vorteil der umtriebigen Heimatschutzbehörde. Behörden sprachen miteinander, Computer wurden vernetzt, Datenbanken waren allgemein zugänglich. Vaughan meldete sich und hörte einige Minuten lang schweigend zu. Dann bedankte sie sich für den Rückruf und beendete das Gespräch.
    »Dass sie Deserteuren helfen, lässt sich nicht ganz ausschließen«, sagte sie.
    »Weil?«, fragte Reacher.
    »Sie werden als Aktivisten geführt. Und Aktivisten können auf allen möglichen Gebieten tätig sein.«
    »Was für Aktivisten?«
    »Christliche Fundamentalisten.«
    »Welcher Art?«
    »Sie leiten die ›Kirche der Apokalypse‹ in L. A.«
    »Die Apokalypse ist Bestandteil der Offenbarung«, erklärte Reacher.
    Vaughan schwieg.
    Reacher sagte: »Vielleicht waren sie hier, um Thurman als Kampfgenossen zu rekrutieren. Wahrscheinlich haben sie sein besonderes Potenzial erkannt.«
    »Sie hätten nicht hier im Hotel gewohnt, sondern wären Gäste in seiner Villa gewesen.«
    »Nicht gleich beim ersten Mal. Er hat sie noch nicht gekannt. Vielleicht bei ihrem zweiten Besuch. Oder beim dritten, vierten, fünften oder sechsten. Je nachdem, wie hart sie arbeiten mussten, um ihn zu überzeugen. Zwischen ihrem ersten Besuch und seiner TNT -Bestellung bei Kearny sind vier Monate verstrichen.«
    »Er hat gesagt, die Bestellung sei ein Versehen gewesen.«
    »Hast du ihm das abgenommen?«
    Vaughan gab keine Antwort.
    »Vier Anrufe«, sagte Reacher. »Mehr sind nicht nötig.«
    Sie verließen das Hotel und fuhren an den westlichen Stadtrand. In drei Meilen Entfernung konnte man die Scheinwerfer des Werks sehen: schwach und bläulich, in den Regentropfen auf der Windschutzscheibe verschwimmend, ein geisterhafter Widerschein im Niemandsland. Ringsum nur Schwärze. Sie parkten auf Höhe der letzten Gebäude am Randstein einer Ausfallstraße. Reacher stemmte sich etwas hoch und kramte das geliehene Handy aus der Hosentasche. Dann zog er den Zettel der Bestellabteilung aus seiner Brusttasche, den mit den neuen Handynummern. Das Papier war völlig durchnässt, sodass er es sehr vorsichtig auseinanderfalten musste.
    »Kann’s losgehen?«, fragte er.
    Vaughan antwortete: »Ich verstehe nicht, was du vorhast.«
    Er tippte die dritte Nummer von oben ein. Hörte den Wählton, zweimal, viermal, sechsmal, achtmal. Dann meldete sich eine Stimme, die er erkannte. Eine Männerstimme, in Ton und Klangfarbe ziemlich normal, aber etwas benommen und doppelt gedämpft: weil sie aus einem riesigen Brustkorb kam und wegen des schlechten Handylautsprechers.
    Der Riese aus dem Werk.
    Reacher sagte: »Na, wie geht’s? Sind Sie schon lange wach?«
    Der Kerl schimpfte: »Zum Teufel mit Ihnen!«
    Reacher sagte: »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wie wahrscheinlich das ist, weiß ich nicht. Ihr Jungs seid die Theologen, nicht ich.«
    Keine Antwort.
    Reacher fragte: »Ist Ihr Kumpel auch wieder wach?«
    Keine Antwort.
    Reacher sagte: »Am besten rufe ich ihn an und frage ihn selbst.«
    Er beendete das Gespräch und tippte die zweite Nummer auf der Liste ein. Nach langem Klingeln meldete sich der Vorarbeiter aus dem Werk.
    Reacher sagte: »Entschuldigung, verwählt.«
    Er drückte die rote Taste.
    Vaughan fragte: »Was soll das alles?«
    »Wie haben die Aufständischen David verwundet?«
    »Mit einer Sprengfalle am Straßenrand.«
    »Wie zur Detonation gebracht?«
    »Ferngezündet, vermute ich.«
    Reacher nickte. »Vermutlich über Funk, vom nächsten Hügel aus. Wie würde Thurman seine Bombe zünden, wenn er eine gebaut hätte?«
    »Auch über Funk.«
    »Aber nicht vom nächsten Hügel aus. Er würde garantiert sehr viel weiter entfernt sein wollen – vielleicht sogar außerhalb des Staats. Vielleicht hier in Colorado in seiner Villa oder seiner verdammten Kirche. Dann bräuchte er einen sehr starken Sender, den er vermutlich selbst bauen müsste, damit er sicher funktioniert. Was viel Arbeit wäre. Deshalb vermute ich, dass er vorhatte,
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