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Optische Täuschungen

Optische Täuschungen

Titel: Optische Täuschungen
Autoren: Das Beste Verlag
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Strecken und Winkel. Das bekannteste Beispiel ist die Streckentäuschung, von der es zahlreiche Abwandlungen gibt (Abb. 31-33). Auch wenn es kaum glaublich erscheint – die rote Linie ist stets gleich lang. In der Abb. 31 unten wird die rote Gerade von den einfassenden Winkeln so bedrängt, daß sie verkürzt erscheint. In der Abb. 32 haben die „angehängten"
    Kreise den gleichen Effekt.

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    Vergleichstäuschungen
    Eine weitere Gruppe bilden geometrisch-optische Täuschungen, die zum Teil unter dem Einfluß von Nachbarobjekten zustande kommen.
    Am bekanntesten ist das auf dem Gegensatz von Groß
    und Klein aufgebaute Kreisbeispiel (Abb. 34): Die beiden 41
    inneren Kreise sind gleich groß. Auch die beiden Diagonalen in den Rhomben sind gleich lang (Abb. 36). Hier schätzt man offensichtlich die Winkel falsch ein.
    Durch die zusammenlaufenden Außenlinien wirkt in Abb.
    35 die untere Waagerechte länger als die darüber. In Wirklichkeit sind beide Linien gleich lang.
    Bevorzugung der Vertikalen
    Der menschliche Gesichtssinn richtet sich bei der Betrachtung von Gegenständen mehr nach der senkrechten Richtung. Die Zylinderhut-Täuschung (Abb. 37) macht das deutlich. Der Hut ist genauso hoch wie breit (mit Krempe); der Betrachter hält ihn jedoch für wesentlich höher als breit.
    Unmögliches
    Hier handelt es sich nicht um geometrisch-optische Täuschungen. Das Auge nimmt vielmehr das Objekt so auf, wie es tatsächlich ist. Die Widersprüche in den Zeichnungen ergeben sich, weil das Gehirn versucht, die zweidimensionale Zeichnung räumlich zu deuten. Da es in der Wirklichkeit keine Objekte von derartiger Konstruktion geben kann, fühlen wir uns verwirrt (Abb. 38-43).
    Räumliches Sehen
    Diese Figuren haben uns die Frage nach dem räumlichen Sehen aufgegeben: Warum und wann wirkt ein zweidimensionales Objekt räumlich? Wie kommt Perspektive zustande?
    Sind auch hier Täuschungen möglich?
    Die beiden Augen des Menschen haben eine etwas voneinander abweichende Lage: deshalb betrachten wir die Außenwelt gewissermaßen von zwei verschiedenen Standpunkten aus.
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    Die beiden perspektivisch verschiedenen Bilder werden im Gehirn zu einem einzigen Bild vereint, in dem neben den Di-mensionen Länge und Breite auch die dritte Dimension, die Tiefe, wahrgenommen wird. Dieser Vorgang des räumlichen Sehens ist unbewußt und mehr psychologischer als physiologischer Natur. Zur Objektwahrnehmung gesellt sich der Vergleich mit gespeicherten Erfahrungen. Die Interpretation und Bewer-tung beeinflussen das psychologische Bild und seine Form.
    Beim räumlichen Sehen treten nun eine Reihe von Täuschungen auf, die psychologische Gründe haben. Neueren Erkennt-nissen zufolge geschieht das räumliche Sehen hauptsächlich nur über ein Auge; die Beteiligung des zweiten soll die Tiefen-schärfe steigern und den Sehvorgang beschleunigen.
    Prüfen Sie Ihren Sinn für die Perspektive! Könnten diese vier Figuren einen und denselben Körper darstellen (Abb.
    44)? (Ja, es handelt sich um einen diagonal gestellten Würfel, der aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen wird.)
    Welche parallelen Kanten des Würfels liegen eigentlich vorn und welche hinten? Die Antwort ist nicht immer eindeutig, weil hier die Umkehrung mit im Spiel ist: Vorn wirkt wie hinten, hinten wirkt wie vorn.
    Unsere Blickrichtung ist gerade; etwas anderes ist nicht möglich. Weil wir nur so sehen, werden mit zunehmender Entfernung die Objekte kleiner. Deswegen verwirrt es uns, wenn diese gesicherte Erfahrung nicht mehr stimmt. In Abb.
    45 sind alle abgebildeten Figuren gleich groß; die hintere Figur erscheint jedoch am größten. Unsere Gewohnheit, perspektivische Zeichnungen räumlich richtig zu deuten, verleitet uns dazu, in dieser Abbildung die gleich großen Gestalten entsprechend der perspektivischen Tiefe „umzusehen" und die vordere Frau etwa halb so groß wie die Frau im Hinter-grund einzuschätzen.
    Zu den wichtigsten Hilfsmitteln für die Entfernungsschätzung gehört die uns bekannte Größe eines Objekts
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    bzw. aller im Bild befindlichen Objekte überhaupt. Erscheint uns ein kleines Objekt (wir wissen, daß es klein ist) groß, so muß es nah sein (das wissen wir aus Erfahrung ebenfalls).
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    Dieses Wissen übertragen wir nun auf kleine Objekte, die wir nicht kennen. Umgekehrt: Erscheint uns ein entfernter Gegenstand groß, dann muß er, so schließen wir, wohl sehr groß 49
    sein. Ist diese Beurteilung falsch, so unterliegen wir
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