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Optische Täuschungen

Optische Täuschungen

Titel: Optische Täuschungen
Autoren: Das Beste Verlag
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kleinen Versuch vor dem Spiegel: Wenn Sie ein Auge heben, blickt automa-tisch auch das andere aufwärts; man ist nicht in der Lage, es zu senken. Ferner: Wendet sich ein Auge nach außen, so geht das andere parallel dazu nach innen; beide Augen können nicht zu gleicher Zeit nach außen bewegt werden. Nach innen geht es übrigens: Fixieren Sie einen Gegenstand mit beiden Augen! Je näher der Gegenstand, desto stärker wird das „Schielen" nach innen.
    Um die gewaltige Arbeit des täglichen Sehens zu bewältigen, haben die Augen eine sinnreiche Arbeitsteilung: Einmal nimmt das linke Auge ungefähr 90 Prozent aller Eindrücke auf, einmal das rechte. In der Ruhephase arbeitet also das entlastete Auge jeweils nur mit 10 Prozent seiner Leistung und erholt sich dabei.
    So funktioniert das Auge
    Das menschliche Auge besteht aus dem Augapfel, der einem optischen Apparat mit einer Linse entspricht, sowie einer Reihe von zugeordneten Organen: Lider, Bindehaut, Tränendrü-
    se, Muskeln und Nerven sowie dem Sehnerv, der hinter dem Augapfel liegt und sich bis in das Sehzentrum des Gehirns fortsetzt.
    Das Auge läßt sich mit einem Fotoapparat vergleichen.
    Wenn die Lichtstrahlen vorn auf die Hornhaut auftreffen und 10

    sie durchdringen, werden sie zum erstenmal gebrochen.
    Dann gehen sie durch das Kammerwasser der vorderen Au-genkammer und fallen danach auf die Linse und den Glaskörper. Die Linse bündelt das einfallende Licht. Nachdem es den Glaskörper durchlaufen hat, trifft es auf die Netzhaut.
    Diese ist die innerste der drei Augapfelhäute; sie trägt die eigentlichen Sehzellen und geht in den Sehnerv über. Das Bild, das auf der Netzhaut entsteht, wird als Impuls zum Sehzentrum im Hinterhauptlappen des Großhirns geleitet (Abb. 3).
    Das Auge hat die Fähigkeit, Farben, d. h. die verschiedenen Wellenlängen des Lichtes, als verschiedenartige Reize wahrzunehmen. Dies leisten die etwa 7 Millionen Zapfenzellen 11

    Nur fünf Quadratzentimeter ist die Netzhaut groß, doch sie hat rund 130 Millionen lichtempfindliche Zellen. Je dichter diese Zellen zusammenstehen, desto besser ist naturgemäß das Auflösungsvermögen. An der Stelle des besten Auflö-
    sungsvermögens liegen beim Menschen 166 000 Zellen pro Quadratmillimeter. Beim Bussard sind es sogar mehr als eine Million.
    in der Netzhaut. Für das Helldunkelsehen (Dämme-
    rungssehen) enthält die Netzhaut nochmals etwa 123
    Millionen Stäbchenzellen – und zwar auf einer Ge-
    samtfläche von nur 5 Quadratzentimetern (Abb. 4).

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    Das Auge unterscheidet aber nicht nur die verschiede-ne Intensität und Art des Lichtes, sondern es nimmt auch die Lichtstrahlen, die von einzelnen Punkten der Gegenstände ausgesandt werden, getrennt wahr. Auf diese Weise ist es uns möglich, die Gestalt eines Gegenstandes zu sehen: Auf der empfindlichen Netzhaut werden Bilder der licht abgebenden Objekte entworfen. Sie sind verkleinert und umgekehrt; was beim Objekt rechts ist, befindet sich im Netzhautbild links, und was eigentlich oben ist, das ist dort unten (Abb. 5).
    Wenn aber das Netzhautbild auf dem Kopf steht, war-
    um sehen wir das Objekt dann eigentlich aufrecht? Nun, nicht das Auge selbst sieht, erkennt das Bild, sondern erst nach der Übermittlung ins Gehirn kommt es uns zum Bewußtsein, und zwar richtigstehend. Das Gehirn richtet das Bild wieder auf.
    Damit auch nahe Gegenstände auf der Netzhaut scharf
    abgebildet werden, können Muskeln die Krümmung der

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    Augenlinse verstärken. Gegenstände, die sich in unterschied-lichen Entfernungen befinden, kann das Auge nicht gleichzeitig deutlich sehen. Das beweist ein einfacher Versuch. Halten Sie in einer Entfernung von etwa 40 cm einen durchsichtigen Schleier vor das Auge. Dahinter steht in einer Entfernung von etwa 50 cm ein Wort geschrieben. Nacheinander können Sie bald die Fäden des Schleiers, bald die Buchstaben des Wortes scharf sehen. Niemals aber werden Sie beides zusammen deutlich erkennen.
    Überdies hat das Auge noch die Fähigkeit, sich wechseln-der Lichtstärke anzupassen, indem es die Öffnung der Pupille verändert. Zu diesem Zweck besitzt die Regenbogenhaut –
    deren zentraler Ausschnitt die Pupille ist – zwei Muskeln; der eine erweitert, der andere verengt die Pupille. Die Regenbogenhaut reagiert auf Lichtreize äußerst empfindlich. Sie verengt sich bei wachsender und erweitert sich bei abnehmender Lichtstärke.
    Der optische Apparat des Auges, so wunderbar er auch funktioniert, weist zahlreiche
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