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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition)
Autoren: Niamh O'Connor
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tun hatten, wozu letztlich auch Sexton zählte, obwohl er den Freemans nur hatte helfen wollen. Angie sagte ihnen auch, dass der Skoda Walter gehörte, aber wegen des viel höheren Versicherungsbeitrags für junge Männer auf Ryan eingetragen war. Ihr neues Mobiltelefon habe Walter ihr geschenkt, und sie habe nicht gewusst, dass es zuvor Rita gehört hatte.
    Es gab nun keinen Zweifel mehr hinsichtlich der Identität des Mörders. Das Problem bestand darin, ihn zu finden. Jeder Winkel in der O2-Arena war abgesucht worden, jedoch vergeblich.
    Foxy und Dan saßen vorne in Dans Auto und bewachten den Eingang. Drei Krankenwagen standen mit offenen Hecktüren bereit, während die Notarztteams auf dem Boden hockten und das Geschehen verfolgten. Dan starrte finster geradeaus, einen Arm über das Lenkrad gelegt. In der anderen Hand hielt er einen billigen Einwegkuli, den er ständig zwischen den Fingern drehte.
    Schließlich sagte Foxy etwas. »Mach dir keine Sorgen. Wir finden sie.«
    »Wenn man dort einfliegt, wird man gesehen«, sagte Dan und stach mit dem Kuli nach oben in Richtung des Hubschrauberlandeplatzes. »Wie hat dieser Walter das geschafft? Angie Freeman sagt, er studiert Medizin, hat einen Abschluss in Jura und ursprünglich mal als Elektriker angefangen. Nichts davon prädestiniert ihn zum Fassadenkletterer. Streng deinen Grips an, Foxy. Wie ist er da ungesehen reingekommen?«
    »Er war mal Elektriker?«, sagte Foxy gedehnt. »Wusstest du, dass Merrigan unter anderem herausfinden sollte, wer den Strom in dem alten Hafenspeicher bezahlt, in dem Crawley gefunden wurde? Wenn der Kerl seinen Job gemacht hätte, wären wir dem Täter schon viel früher auf die Spur gekommen, da wette ich.«
    Dan blickte schuldbewusst auf seine Hände.
    Foxy richtete sich abrupt auf. »Das könnte es sein – diese Stadt ist auf einem Netz aus Tunneln erbaut. Die Viktorianer haben die Dinger geliebt, genauso wie die Wikinger damals. Einer verläuft zum Beispiel unter dem Phoenix Park zwischen den Bahnhöfen Heuston und Connolly, ein anderer verbindet angeblich das Mansion House und den Dáil Eireann, um unseren wichtigsten Staatsbürgern im Falle eines Volksaufstands die Flucht zu erleichtern. Man findet sie auf keiner Karte, es wird ein großes Geheimnis daraus gemacht. Es gibt sogar einen unter dem Casino in Marino, gleich neben der Leichenhalle, der sich bis unter die Parnell Street zieht.« Foxy unterbrach sich nachdenklich. »Die Sache ist, es existiert auch einer unter dem Liffey, der direkt zur O2-Arena führen müsste. Aber zu dem haben nur die städtischen Elektrizitätswerke Zugang, um ihre Stromkabel zu warten.«
    »Ruf sie an«, sagte Dan.

63
    Jo hörte ihn kommen, seine Sandalen schlurften über die Kabel. Ihre Zähne klapperten nun ungehindert, und sie biss sie aufeinander, damit er es nicht hörte. Mit vereinten Kräften war es Sexton und ihr gelungen, sich von den Fesseln zu befreien. Als sie das Feuerzeug fest zwischen den Zähnen hatte, war sie zu Sextons Hand hinübergerutscht, und er hatte ihre Handfessel gepackt und es geschafft, sie durchzusengen.
    Immer näher kamen die Schritte, bis sie knapp an ihrem Gesicht vorbei waren, dann griff Sexton an. Er hechtete vorwärts, packte einen Fußknöchel und rang mit dem Mörder, brüllte ihr schließlich zu, dass er ihn hatte. Es war stockfinster, sodass sie blind nach dem Kerl greifen musste. Sie fühlte um sich schlagende Glieder, erkannte ihn an seiner Kutte und warf sich auf ihn, hielt ihn auf dem Bauch fest.
    »Wenn Sie wollen, dass alle überleben, müssen Sie mich loslassen«, keuchte er.
    Jo leuchtete mit dem Feuerzeug und sah Sexton auf einen Sprengstoffgürtel um die Mitte des Killers zeigen. Dann deutete er nach oben, und sie begriff, dass das schwache Donnern über ihnen aufbrandender Applaus war. Es passten rund zehntausend Menschen in die Arena, die alle in Gefahr waren, wenn der Wahnsinnige sich in die Luft sprengte.
    »Du krankes Arschloch«, knurrte Sexton.
    Jo berührte ihn am Arm. Der Mörder hatte gewonnen. Sie durften das nicht riskieren. Sexton wich zurück.
    Der Mörder griff in seine Kutte und zog mit seligem Lächeln einen Auslöser hervor.
    Die Feuerzeugflamme erlosch.
    Der Knall war ohrenbetäubend.

64
    Als blendend helles Licht den Tunnel erfüllte, kniff Jo die Augen zu. Ihre Pupillen konnten sich gegen den grellen Schein nicht zusammenziehen, und es brannte wie Feuer.
    Doch es war nicht das Aufblitzen einer Explosion, sondern ein
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