Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
O-Män - fast fantastisch

O-Män - fast fantastisch

Titel: O-Män - fast fantastisch
Autoren: Residenz
Vom Netzwerk:
werden! ‚Das trippelnde O‘, zum Beispiel!“
    „Der Furchtlose?“
    Otto blickt zur Decke.
    „Der Watschenmann?“
    Otto zuckt zusammen.
    „Das Gehirn!“
    Otto überlegt, schüttelt aber dann den Kopf.
    „Oh Mann, Ondruschka! Schwer mit dir es ist!“
    Otto stutzt. „O-Mann?“
    Fräulein Rehlein hebt fragend die Augenbrauen.
    „Das ist es!“, brüllt Otto.
    Fräulein Rehlein erschrickt.
    „O-Män!“
    Fräulein Rehlein versteht nicht: „Das Omen?“
    Otto ruft aufgeregt: „Aber nein, Fräulein Rehlein! O-Mann, aber auf Englisch. O-Män eben, klar?“
„O-Män!“ Fräulein Rehlein überlegt und nickt dann zustimmend. „O-Män! Klingt kurz und gut! Leicht merken werden es sich die Bösewichter und Feinde!“
„Dann ist es abgemacht! Ich werde mich ‚O-Män‘ nennen! Cool, oder?“, ruft Otto begeistert.
    Fräulein Rehlein klatscht in die Hände: „Abgemacht es ist. Gefehlt hat uns so ein O-Män noch gerade!“
    „Ich weiß, Fräulein Rehlein! Ich weiß! Aber noch bin ich im Aufbau, nicht vergessen!“
    „Jeder klein anfängt, junger Ondruschka!“
    „Jetzt habe ich echt bald alles zusammen, was ich für mein Superheldendasein brauche! Nur eines wär noch schön: ein würdiger Gegner. Der Pfitzner, der ist halt nur böse und nicht superböse! Und würdig ist der schon gar nicht!“
    „Was würde vorschweben dir als Gegner, junger Ondruschka?“
    Otto blickt sich im Laden um, betrachtet die Superheldenposter und Comiccovers, dann beginnt er sehnsüchtig zu lächeln: „Wahnsinnige, Fräulein Rehlein.
    Außerirdische Invasoren! Superschurken! Herrenbauernbrüder, aalglatte Teflonmänner oder andere schleimige Typen! Mit Tentakeln! Das wäre cool! Das gäbe sicher einen guten Kampf!“
    Fräulein Rehlein schüttelt den Kopf. „Ein Glück es ist, dass es nicht gibt solche Bösewichter in der Realität! Froh seiest du, junger Ondruschka, dass wir lesen können von solchen Gestalten nur in den Heften!“
    Otto ist mit dieser Sicht der Dinge nicht ganz einverstanden. „Man kann aber nicht vorsichtig genug sein!“, belehrt er die Comicverkäuferin seines Vertrauens. „Das Böse schläft nicht!“
    Fräulein Rehlein stimmt zu: „Da muss ich nur aufmachen die Zeitung, um erkennen zu können das wahre Böse! Böse und hässlich wie der Zins! Oder abgrundtief böse und ein Gesicht wie ein Blasengerl!“
    „Naja, Fräulein Rehlein, sollten doch einmal Wahnsinnige, außerirdische Invasoren, Superschurken, Herrenbauernbrüder, aalglatte Teflonmänner oder Typen mit Tentakeln aufkreuzen, um die Weltherrschaft anzustreben, ich bin darauf vorbereitet. Und Sie und Ihr Geschäft stehen natürlich auch unter meinem Schutz, Ehrensache!“, verkündet Otto feierlich.
    Fräulein Rehlein zündet sich rasch eine neue Zigarette an: „Rauch in mein Auge gestiegen ist!“, sagt sie mit seltsam dicker Stimme. Es ist nicht klar, ob sie lacht oder eine Träne zerdrückt. „Dann ich ruhig schlafen werde, junger Ondruschka!“
    „Das können Sie, Fräulein Rehlein!“, ruft Otto. „Aber jetzt muss ich nach Hause gehen, Kundenmassen werden ja heute wohl keine mehr hereinbrechen! Bis morgen!“
    „Bis Morgen, junger Ondruschka! Bis morgen, und gut passe auf dich auf!“
    Zurück in seinem Zimmer, setzt Otto sich gleich wieder an den Schreibtisch, steckt sich einen Bleistift zwischen die Lippen und klickt sich durch eine Internetseite, die er gestern spät abends noch entdeckt hat. Die Bauanleitung für einen Nachbau der weltbekannten Röntgeninfrarotbrille der Firma Naserer und Spechtler, mit störungsarmer Filtertechnik, sogar geeignet für Fett- und Hühneraugen. Man braucht dazu ein Brillengestell, Kupferdraht, eine Neun-Volt-Batterie, gelbe, rote und grüne Plastikfolie, Isolierband, eine Filtertüte und ungefähr einen halben Teelöffel Fensterkitt, zur Stabilisierung der Visieroptik. Otto hat schon alles zusammengesucht und macht sich ans Werk.

Tentakel im Anflug
    Der Tarnkappenemulator des Sternenkreuzers Destruktor Zwo funktioniert wie ein Uhrwerk. Befriedigt wird dieses von Großadmiral Grunzgummi zur Kenntnis genommen. Er rückt seine drei Augenklappen zurecht und blickt zuversichtlich auf den winzigen blauen Planeten, der in der Ferne auftaucht. „Sieht ganz hübsch aus, diese Erde“, brummt er. „Aber nicht mehr lange! Wir haben schon ganz andere Planeten platt gemacht. Harharhar!“
    Großadmiral Wahnfried Grunzgummi ist ein Offizier aus gutem Haus, hoch dekoriert und von unzähligen Sternenschlachten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher