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Nur für dich (German Edition)

Nur für dich (German Edition)

Titel: Nur für dich (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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konnten …
    Quietschen, Hupen, schepperndes Krachen erscholl hinter ihnen. Thomas öffnete gerade rechtzeitig die Lider, um in die Einfahrt zum Kanal einzubiegen. Die Interceptor war ein schnittiges Gerät, so etwas musste er sich dringend zulegen. Wenn das hier vorbei war.

    Dunkelheit schlug über ihnen zusammen, als sie in den Tunnel fuhren. Noch bevor Thomas sich orientiert hatte, wurde die Honda von einem harten Schlag getroffen. Hilflos versuchte er, sie abzufangen, doch da prallte er bereits auf dem Boden auf. Einen Moment lang blieb ihm die Luft weg – gestürzt, er war gestützt! Thomas blieb flach auf der Seite liegen, wo er gelandet war, zu adrenalingetrieben, um überhaupt denken zu können, zu schockiert, um Angst oder Schmerz zu empfinden. Widerstreitende Impulse in seinem Inneren schrien ihm zu, sofort aufzuspringen und sich in Sicherheit zu bringen; seine Waffe zu ziehen und den Killern zu folgen, solange es möglich war; still zu bleiben und zu kontrollieren, ob alle Knochen und wichtigen Organe heil waren.
    Starke Hände zerrten an ihm, rollten ihn auf den Rücken. Thomas versuchte schwach, sie abzuwehren. Der Helm wurde ihm vom Kopf gezerrt. Er konnte nur Schatten sehen, wollte schreien; da legte sich eine der Hände über seinen Mund. „Still!“, zischte eine Stimme, die zu melodiös für so etwas zu sein schien. Colin.
    „Schnell, steh auf!“ Colin zog ihn in die Höhe, er musste wahnsinniges Glück bei dem Sturz gehabt haben, schließlich hatte er noch nicht einmal einen Helm getragen. Schwankend lehnte Thomas sich gegen ihn, froh, dass sein Partner etwas größer und breiter war als er selbst. Nun erkannte er auch, wo er gelandet war: der Sturz hatte ihn in einen Seitentunnel hineingeschleudert. Nur der Haupttunnel verfügte über schwache Beleuchtung. Alles war feucht und modrig, hier wurde Regenwasser aus den Straßen abgeleitet. Es stank faulig, und Thomas musste nicht lange suchen, um die erste Rate zu entdecken, die rasch vor ihnen floh. Thomas lud seine Pistole nach, blickte mit gezückter Waffe in der Hand um die Ecke – und fuhr zurück. Mehrere Schüsse schlugen unbequem nahe vor ihm in Boden und Wand ein.
    „Sie wissen, dass wir noch leben“, flüsterte er grimmig. „Die werden sich sicher kein langes Gefecht mit uns liefern, die sollen abhauen, sonst nichts.“ Thomas feuerte blind in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren. „Versuch mal, ob du hier Empfang hast, dann könntest du Verstärkung rufen“, wies er Colin an und warf ihm sein Handy zu. Doch der schüttelte sofort den Kopf. „Nichts, kein Empfang.“
    Thomas staunte erneut über die Gelassenheit dieses Frischlings. Der junge Mann wirkte deutlich ruhiger, als er selbst sich fühlte. Noch einmal lud er nach, sein letztes Magazin. Wieder feuerte er – diesmal gab es keine Antwort. Ein rascher Blick bestätigte, dass Ians Mörder abgehauen waren. Wütend auf sich selbst, diese Bastarde und den Rest der Welt eilte er geduckt in den Haupttunnel zurück. Colin folgte ihm, die Waffe im Anschlag, mit mustergültiger Körperhaltung.
    „Bleib hinter mir“, flüsterte Thomas ihm zu. Schnell erreichten sie den Transporter, der verlassen im Tunnel stand. Dahinter wurde der Weg schmaler, zu eng für den großen Wagen, zudem teilte er sich hier in mehrere Gänge auf. Thomas fluchte unterdrückt. Gerade wollte er frustriert aufgeben, als von neuem Schüsse aus dem dunklen Nichts vor ihnen peitschten. Rasches Fußgetrampel. Der Feind floh, die Killer drohten zu entkommen.
    „Lauf zum Eingang, ruft die Kavallerie! Ich folge ihnen noch ein Stück weit!“, befahl er hastig. „Ich werde kein unnötiges Risiko eingehen.“ Ihm war klar, wie wahnsinnig und dumm diese Idee war, doch er wollte nicht auf die Vernunft hören. Diese Kerle hatten Ian getötet. Er hätte es verhindern müssen, egal wie!
    Ricky …

    ~*~

    Die Beine gaben unter ihm nach. Thomas brach zusammen, erschöpft bis an den Rand der Ohnmacht. Wie lange war er wohl durch die Finsternis geirrt? Die Killer hatten ihn in ungenutzte Seitentunnel gelockt, und er war willig in die Falle getappt. Blind vor Wut und Hass hatte er sich wie ein blutiger Anfänger einlegen lassen! Nun hatte er sich in der völligen Dunkelheit verirrt und fand nicht mehr zum Haupttunnel zurück. Zu rufen wagte er nicht, obwohl diese verdammten Scheißkerle sicherlich längst an die Oberwelt zurückgekehrt waren. Zum Glück hatte er Colin nicht mit ins Nirgendwo geführt. Gewiss
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