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Nur ein kleines Bischen

Nur ein kleines Bischen

Titel: Nur ein kleines Bischen
Autoren: Mari Mancusi
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Tage. Das klingt gut.
    Aber zuerst müssen wir einige Cheerleader-Wölfe
    impfen.

23
    Wir binden Mike und Trevor los, die offensichtlich noch ein wenig unter Schock stehen, und machen uns auf den Rückweg nach Appleby. Wir bringen die Jungen zu Lupine und er untersucht sie auf Anzeichen von Lykanthropie. Und tatsächlich, sie weisen Spuren des Virus in ihrem Blut auf. Also schickt Lupine sie in einen Vollmondsimulator in einem Schuppen am Stadtrand, und sobald der Ruf des Mondes sie in ihre wölfische Gestalt zieht, werden sie mit dem Gegenmittel besprüht und sofort wieder vermenschlicht.
    Die Wölfe verabreichen ihnen ein Betäubungsmittel und lassen sie von einem Kurier nach Amerika
    zurückeskortieren, bevor sie aufwachen. Die Jungen werden nicht wissen, was mit ihnen passiert ist, erklären sie uns, daher ist es besser, dass sie das Be-wusstsein nicht wiedererlangen, bevor sie sicher in ihren Heimatstädten sind. Klar, die Leute werden sie fragen, wo sie die ganze Zeit gesteckt haben -
    schließlich hat ihr Verschwinden eine Menge Medien-aufmerksamkeit erregt. Aber am Ende zählt im Grunde nur, dass sie wieder zu Hause und nicht tot sind.
    Zu meinem Pech sind die Cheerleader bereits in
    Amerika und es besteht nicht die Möglichkeit, sie alle nach England zu bringen, um sie in den Vollmondsimulator zu stecken und ihnen an Ort und Stelle das Gegenmittel zu verabreichen. Aber ich habe eine Idee, wie wir sie dazu kriegen können, spitz und heiß und haarig zu werden, daher nehme ich die Phiole mit dem Gegenmittel, das sie für uns zubereitet haben, und bedanke mich bei den Wölfen, bevor Jareth und ich uns auf den Rückweg nach Amerika machen. Den
    größten Teil des Fluges verbringen wir eng
    umschlungen.
    Mom ist überglücklich, als ich durch die Tür trete. Sie sagt, sie habe sich höllisch um mich gesorgt, und fleht mich an, nie wieder wegzulaufen.
    »Das mit David tut mir leid«, sagt sie, drückt mich auf den Küchentisch und reicht mir eine große Schale mit irgendeinem nicht identifizierbaren Essen. Nicht einmal in meinem ausgehungerten Zustand habe ich
    die Absicht, davon zu kosten. »Es war egoistisch von mir, ihn einziehen zu lassen, bevor ihr beiden dazu bereit wart. Dies ist eine neue Erfahrung für uns alle und ich muss mehr Rücksicht auf euch und eure Gefühle nehmen. Schließlich ist dies auch euer Haus.
    Und ich will auf keinen Fall, dass ihr euch in eurem eigenen Haus nicht mehr wohlfühlt. Ich hätte mit euch beiden reden müssen, bevor ich meine Entscheidung getroffen habe. Insbesondere bevor ich dich aus
    deinem eigenen Zimmer hinausgeworfen habe. Ich
    weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Wir sind eine Familie. Eine Demokratie.« Sie schluckt hörbar.
    »Wenn du willst, dass ich aufhöre, mich mit David zu treffen, werde ich das tun. Ihr beide seid das Wichtig-ste in meinem Leben, und wenn ihr es noch nicht verkraften könnt, dass ich mit jemandem ausgehe,
    dann werde ich das nicht tun.«
    Ich denke einen Moment lang nach. In gewisser Weise wäre es wunderbar, Mom wieder ganz für uns zu haben. Den Fremden loszuwerden, der bei uns einge-drungen ist. Aber ich werfe nur einen Blick auf ihr Gesicht und begreife, dass ich ihr das nicht antun könnte. Sie liebt ihn. So wie ich Jareth liebe. Und doch ist sie bereit, alles zu opfern, was sie will, um uns glücklich zu machen. Aber das ist nicht fair. Sie ist Mom . Keine Märtyrerin. Sie verdient es, ihr eigenes Glück zu haben. Und selbst wenn David
    irgendwie ein Blödmann ist, so ist er doch ihr
    Blödmann. Und für mich ist das plötzlich okay.
    »Oh, Mom«, sage ich und versuche, vollkommen
    sachlich klingen. »So schlimm ist David gar nicht, schätze ich. Könnte erheblich schlimmer sein. Und er kann kochen. Wir brauchen in diesem Haus jemanden mit einer gewissen kulinarischen Sachkenntnis.«
    Moms Gesicht strahlt auf wie der Weihnachtsmorgen.
    »Also hast du ... du hast nichts dagegen, wenn er bleibt?«
    Ich zucke lässig die Achseln. »Ja, meinetwegen. Ich gewöhne mich immer mehr daran, mir ein Zimmer mit Sunny zu teilen, und wir wollen das zweite Schlafzimmer doch nicht verschwenden.«
    Mom beugt sich vor und zieht mich an sich. »Oh,
    Rayne«, flüstert sie mir ins Ohr. »Danke, Schätzchen.
    Du bist die beste Tochter, die eine Mutter sich jemals wünschen könnte.«
    »Nicht wirklich«, sage ich und erwidere ihre Umar-mung. Sie riecht nach Zimt. Nach Mom. Ich bin so froh, zu Hause zu sein. »Aber ich arbeite dran.«
    Am
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