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Nuancen der Lust (German Edition)

Nuancen der Lust (German Edition)

Titel: Nuancen der Lust (German Edition)
Autoren: Lilly Grünberg , Antje Ippensen , Emilia Jones , Sira Rabe , Jasmin Eden
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gefährlich?«
    Steffen holte tief Luft. Seine Ohrspitzen röteten sich zusehends. »Ich – naja, wie soll ich das sagen, ich – arbeite ab und an als Callboy.«
    »Oh. Das ist – allerdings – wow.« Marvin zog überrascht die Augenbrauen hoch und musterte den Freund, ob dieser ihn auf den Arm nehmen wollte. Dann verzogen sich seine Mundwinkel zu einem amüsierten Grinsen. »Callboy? Aha, und, wie lange machst du das schon?«
    Steffen zuckte mit den Schultern. »Na ja, etwa drei Monate. Ich wollte es dir schon längst erzählen, ehrlich, aber irgendwie war es mir unangenehm. Es ist auch nur vorübergehend, bis ich meine Schulden abbezahlt habe. Die meisten Frauen sind ganz nett.«
    Wie, das war kein Scherz? Marvin hob sein Glas und prostete dem Freund zu. »Na ja, fürs Vögeln bezahlt zu werden ist doch immernett, oder? Und welches Problem hast du mit der Anruferin? Ist sie alt und hässlich?«
    »Nein«, Steffen lachte und entspannte sich allmählich wieder. »Die anderen wollen einfach ein bisschen Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit, Sex. Eine normale Nummer, nichts Besonderes. Es sind alles Frauen, die viel und hart arbeiten, und keine Zeit für einen festen Partner haben. Oder schon geschieden sind.« Er hielt kurz inne.
    »Und?«
    »Es ist so – die Frau, also sie heißt Eva, die hat spezielle Sonderwünsche. Einerseits ist sie viel zu selbstbewusst und tough, um die Kontrolle abzugeben. Andererseits will sie in einer Art Rollenspiel unterdrückt werden.« Er winkte ab und lachte verlegen. »Ein bisschen merkwürdig. Und eigentlich ist mir das alles zu viel.«
    Im Grunde genommen bist du auch gar nicht der Typ für Sex ohne Gefühle. Ich weiß
. Marvin war völlig klar, dass Steffen nur durch einen dummen Zufall in diese Nummer geschlittert war. »Lass mich raten. Du sollst sie hart rannehmen, ohne sie zu vergewaltigen. Du sollst sie dabei demütigen, züchtigen, und von ihr Dinge verlangen, die sie normalerweise empört ablehnen würde.«
    »So – ungefähr«, stieß Steffen überrascht aus. »Woher weißt du das?«
    Marvin lachte. »Ist dir das unangenehm?«
    »Ehrlich, ich steh nicht darauf, eine Frau zu erniedrigen. Selbst wenn sie das will. Falls sie es überhaupt wirklich will, ich blicke da nicht durch.«
    »Du verstehst nicht, warum eine selbstbewusste erfolgreiche Frau von einem Mann dominiert werden will.«
    Steffen nickte und trank einen Schluck.
    »Will sie, dass du ihr den Hintern versohlst und bestimmst, wann sie einen Orgasmus haben darf?«
    »Ja, du bringst es auf den Punkt. Ich mach das, weil sie es will und gut bezahlt. Das ist alles. Nun, jetzt weißt du es und wir können über etwas anderes reden.«
    Scheinbar beruhigt darüber, dass das Thema nun ausgesprochen war, machte Steffen sich auf einmal mit Heißhunger über das Essen her.
    Marvin überlegte einen Augenblick, ehe er weitersprach. »Du musst das nicht verstehen. Es ist auch schwer zu erklären. Geradeerfolgreiche Menschen geben gerne mal die Kontrolle ab und ziehen daraus einen ganz speziellen Kick. Ich mach dir einen Vorschlag. Du überlässt dieses Spiel mir.« Er hob abwehrend die Hand, als Steffen einen Einwand bringen wollte. »Warte. Es geht mir nicht um das Geld. Im Gegenteil. Ich gebe dir ein zinsloses Darlehen, damit du deinen Kredit ablösen kannst. Ich will nur die Frau.«
    Ungläubig starrte Steffen seinem Freund in die Augen und legte die Gabel mit dem vorbereiteten Bissen auf dem Teller ab. »Moment mal, Marvin – willst du mir jetzt gerade erklären, dass du weißt, um was es geht? Hast du so was schon mal gemacht oder bist du einfach neugierig?«
    Marvin schmunzelte vergnügt. »Mehr als einmal. Ein äußerst erquickliches Spiel, wenn sich dafür die richtigen Partner finden. Ich denke, ich weiß, was deine Kundin braucht.«
    Steffen starrte ihn einige Sekunden lang sprachlos an. »Okay, erklär’s mir.«

    Als Marvin sich am darauffolgenden Abend mit Steffen vor der Tür des Studios traf, trug er eine Maske, die sein Gesicht bedeckte. Solange er nicht wusste, wer Eva war und ob er ein Problem damit haben würde, ihr womöglich im Alltag über den Weg zu laufen, solange würde er Inkognito bleiben. Zwar sollte sie seine Anwesenheit überhaupt nicht wahrnehmen, aber es schadete nicht, ein wenig vorsichtig zu sein. Bisher beschränkten sich seine Informationen auf das, was Steffen ihm erzählt hatte: Anfang dreißig, Inhaberin eines erfolgreichen Dessousgeschäftes, das hauptsächlich exklusive Marken im Sortiment
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