Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimm mich mit zum Horizont

Nimm mich mit zum Horizont

Titel: Nimm mich mit zum Horizont
Autoren: Kathleen Eagle
Vom Netzwerk:
zu Eltern zu machen.“ Sie runzelte die Stirn. „So läuft das doch heutzutage, oder nicht? Nicht sie ist schwanger, sondern wir sind schwanger?“ Er lachte. „Ja, das war ein Scherz.“
    „Den ich aber nicht komisch finde. Das hast du nicht wirklich zu ihm gesagt, oder?“
    „Ich habe ihm gesagt, dass ich eine Frau kennengelernt habe. Bring sie heim, hat er gesagt. Sie und das Pferd, auf dem sie in dein Leben geritten kam.“
    Sie rührte die Eier noch mal um. „Wahrscheinlich interessiert er sich mehr für das Pferd.“
    „Ich dachte, du wolltest ihn auch kennenlernen“, erwiderte er und nahm seinen gefüllten Teller entgegen.
    „Ja, das will ich. Und ich möchte Sally einige der Fotos zeigen, die wir gemacht haben.“ Sie nahm sich Rührei und Schinkenspeck und setzte sich damit an den Tisch. „Ich dachte, wir wollten heute mit Cayenne arbeiten.“
    „Tun wir.“ Er ließ sich das Frühstück schmecken und stand dabei noch immer neben dem Herd. „Damit er sich verausgaben kann, bevor wir ihn verladen.“
    „Würdest du dich bitte endlich hinsetzen?“, sagte sie leise.
    „Ach ja.“ Er nahm seinen Becher und ging zum Tisch. „Reine Gewohnheit nehme ich an. Ist eine nette Abwechslung, mal von einem Teller zu essen.“
    „Und dies ist ein toller Tisch.“ Sie saß auf der Bank und überließ ihm den Stuhl.
    „Der war schon hier, als ich eingezogen bin. Man setzt sich allein hin, schaut zum Ende hinüber und weiß, wie sich der Typ im Fernsehen gefühlt hat, nachdem seine Frau ihn verlassen und die acht Kinder mitgenommen hat.“
    „Der Mann ist gegangen“, widersprach Skyler. „Kate hat die acht Kinder, das Haus und die Show bekommen. Ich kann nicht glauben, dass du dir so etwas ansiehst.“
    „Hin und wieder steigt man mal in einem Hotel ab, in dem es Kabelfernsehen gibt. Ich weiß nur, die beiden haben sich für diese Dokusoap beworben, weil sie acht kleine Kinder haben, und dann trennen sie sich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Und die hatten auch so einen langen Tisch.“
    „So ist das Leben im Fernsehen.“ Sie lächelte. „Es hält sich nicht immer ans Drehbuch. Aber das hier ist die Realität. Auf geht’s, die Straße wartet.“
    „Immer mit der Ruhe“, sagte er und legte die Gabel ab. „Ich schleife dich nirgendwohin.“ Er tastete unter dem Tisch nach ihrer Hand, hob sie an und betrachtete ihre Fingernägel. „Dachte ich es mir doch. Krallen. Wenn du jemals ein Kind hast, musst du sie schneiden.“
    „So lang sind sie gar nicht.“
    „Sie sind spitz.“ Er ließ ihre Hand los, nahm seinen Teller und stand auf. „Ich rufe ihn an und sage ihm, dass jetzt kein guter Zeitpunkt ist.“
    Sie schloss die Augen und seufzte. „Tut mir leid. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.“
    „Hey“, sagte er sanft und strich über ihre Schulter. „Er will dich doch nur kennenlernen. Es wird kein Bewerbungsgespräch.“
    „Hoffentlich nicht.“
    „Wir wollen nicht ins Fernsehen.“ Er lächelte aufmunternd. „Er schreibt Bücher, und ich sitze im Vorstand der Rodeoreitergewerkschaft, aber wir sind ganz normale Menschen.“
    Wortlos räumten sie die Küche auf. Wir sind gut zusammen. Was genau meinte er damit? Sie arbeiteten gut zusammen, das war nicht zu bestreiten. Alles, was sie anpackten, klappte. Wo sie aufhörte, übernahm er, und umgekehrt. Vielleicht sollten wir gar nicht so viel reden, dachte Skyler. Einem Mann zu sagen, was man wirklich wollte, war eine riskante Sache.
    „Meinetwegen, Honey“, konnte er sagen und ihr den Gefallen tun. Er konnte einen ignorieren. Oder er behandelte einen wie ein Kind und behauptete, dass man nicht wusste, was gut für einen war. Traces Einstellung schien in keine dieser Schubladen zu passen. Er war zwar nicht richtig an Bord, aber sie fühlte sich auch nicht zurückgewiesen.
    Wie machte er das bloß?
    „Ich rufe Mike an und lasse ihn wissen, wo ich bin“, sagte sie und ging den Flur entlang, um ihre Tasche zu packen.
    „Ja, tu das.“
    Was sollte das nun wieder heißen? Am liebsten hätte sie kehrtgemacht, sich vor ihm aufgebaut und ihm erklärt, wie wichtig es war, miteinander zu reden. Und dass jeder, mit dem sie zusammenlebte, sich darauf verlassen konnte, dass sie sich mit ihm abstimmte. Dass er keine Angst zu haben brauchte, dass sie einfach verschwand, ohne sich von ihm zu verabschieden. Das war nie ihre Art gewesen, und sie würde auch jetzt nicht damit anfangen.
    Aber sie behielt es für sich. Wenn sie es ihm sagen musste, kannte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher