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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)
Autoren: Nathalie von Heiden
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noch lange
hinziehen, aber es ging nicht anders. Er setzte sich hinter den Stein und
lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.
    Es dauerte nicht lange und Niklas waren die Augen zugefallen. Er träumte
von Zuhause, von seinem Vater und seiner Mutter, die er noch niemals vorher
gesehen hatte. Es mussten schon einige Stunden vergangen sein, als er plötzlich
von einem merkwürdigen Geräusch geweckt wurde. Niklas wusste nicht, was es war.
Er öffnete die Augen, die anderen Wesen waren verschwunden. Er stand auf und
schlich um den Stein herum. Hinter der Felsplatte führte ein Gang mit einer flachen
Treppe in eine weitere Höhle, von der am Ende steile zehn Stufen hinunter in
die Tiefe führten, vermutlich in die Teufelshöhle. An beiden Seiten der Treppe
hingen hier Fackeln in eisernen Wandhalterungen, die die Treppenstufen
erhellten. Vorsichtig stieg er die Stufen hinab und sah sich dabei in der vor
ihm liegenden Höhle um. Er schien allein zu sein, denn es war so still, dass
man eine Nadel gehört hätte, die auf den Boden gefallen wäre. Niklas sah sich
um, sein Blick fiel auf den Fußboden. Der war mit schwarzen Steinen übersät,
oder war es Kohle? Überall stiegen aus der Erde leichte Rauchwölkchen auf. War
er in der Hölle? Er hatte schon einiges darüber gehört, nachdem er mit Kimama
Luzifer aufgesucht hatte. Niklas bückte sich und hob einen Stein auf, den er
gleich darauf wieder fallen ließ.
    „Verdammt, ist das heiß“, schimpfte er laut. Wenn er keine Schuhe getragen
hätte, und das war Pflicht im Internat, hätte er sich die Füße wohl schon
verbrannt. Die Wände waren rauchgeschwärzt und leuchteten dabei eigenartig rot,
als ob sie glühten. Ansonsten war die Höhle leer, nur ein großer unheimlicher
Raum, von dem wieder ein Gang abging, der in die nächste Höhle führte. Diese
sah genauso wie die Letzte aus. Niklas folgte den Gängen immer tiefer in den
Berg hinein. Immer das gleiche Spiel, ein Gang und dahinter eine Höhle. Niklas wurde
es unheimlich. Angst verspürte er nicht, nur eine Ahnung, die in ihm aufstieg.
Ob der Teufel hier unten lebte? Als Niklas an der zwölften Höhle angekommen
war, erlebte er eine Überraschung. Hier unten sah es zwar wie in den anderen aus,
doch gab es einen großen Tisch, der in der Mitte stand und um ihn herum zwölf
Stühle. Es sah aus, als erwarteten sie jemanden. Niklas setzte sich auf einen
der Stühle und wartete. Auf einmal hörte er eine donnernde Stimme.
    „Oh, du Ungläubiger. Kommst ungebeten in meine heiligen Hallen und meinst
du kannst dich aufhalten, wo du willst. Niemand hat dich eingeladen.“ Niklas drehte
sich erschrocken um. Die Stimme kannte er doch? Es war tatsächlich Luzifer, dem
er schon einmal begegnet war. Er sah noch genau so grässlich aus, nur nannte er
sich anders.
    „Luzifer? Ich bin es Niklas. Erinnerst du dich? Du bist sicher ziemlich
schlecht auf mich und Kimama zu sprechen, nicht wahr? Das tut mir leid.“ Das
Wesen mit der tiefen Stimme antwortete:
    „Du bist der Junge, der keine Macht und keinen Reichtum von mir wollte?
Was willst du heute von mir?“ Dieser Junge, der furchtlos vor ihm saß,
beeindruckte den Teufel. Er musste wirklich etwas Besonderes sein, und er
interessierte sich für ihn. So einen könnte er gut gebrauchen, hier unten. Niklas
erwiderte:
    „Du hast etwas, das mir gehört.“
    „Und was soll das sein?“, fragte der Teufel spöttisch.
    „Es ist ein großes Buch. Du kannst sicher gar nicht lesen. So ist es doch
für dich völlig wertlos.“ Der Teufel versuchte, einen Handel mit dem Jungen zu
machen.
    „Wie kannst du wissen, ob ich lesen kann oder nicht. Aber du sollst das
Buch bekommen, wenn du für immer bei mir bleibst.“ Erschrocken schüttelte Niklas
den Kopf.
    „Das geht nicht. Ich muss sofort zurück.“
    „Ich kann dich doch nicht gehen lassen. Du wirst jedermann erzählen, wo
ich lebe.“
    „Nein bestimmt nicht. Gib mir das Buch und dann gehe ich. Ich werde
niemandem von dir erzählen.“
    „Wieso ist es dir so wichtig? Sag mir, was drin steht. Du hattest recht,
ich kann nicht lesen“, setzte er mit müdem Gesicht hinzu.
    „Das darf ich dir nicht sagen. Sag mal, warum hältst du hier alle
möglichen Wesen gefangen?“ Der Teufel wiegte seinen Kopf hin und her.
    „Sie sind alle arme Kreaturen. Haben mir ihre Seelen verkauft. Dafür
dürfen sie hier leben, im schwarzen Dorf und in einer der Höhlen. Sie wollten
es so.“ Niklas schüttelte den Kopf:
    „Bestimmt nicht alle. Was ist mit
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