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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet
Autoren: C.J. Daugherty
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Schreibtischs gerade. »Du bist ein Bauer auf seinem Spielbrett. Und ich bin der Turm, der die Dame verteidigt.«
    »Lucinda«, murmelte Allie.
    »Und weil das so ist, müssen wir alle aufeinander aufpassen«, sagte Isabelle, nun etwas energischer. »Wir wissen inzwischen eine ganze Menge darüber, wie Nathaniels Organisation funktioniert. Leider ist das, was wir wissen, auch ziemlich beunruhigend. Er hat sehr gute Leute, die für ihn arbeiten. Und er macht vor nichts halt.«
    Allie kam ein Gedanke. Sie legte den Kopf schief.
    »Aber Lucinda wird ihn doch wohl stoppen können, oder? Wenn du ihr erzählst, was passiert ist und dass ich in Gefahr bin … Sie würde doch bestimmt nicht wollen, dass mir etwas Schlimmes zustößt, und uns helfen?«
    »Lucinda weiß, was vor sich geht«, erwiderte Isabelle vorsichtig. »Aber sie ist nicht bereit, sich zum jetzigen Zeitpunkt einzumischen.«
    »Wie bitte?« Allie schrie nun beinahe. »Wieso nicht?«
    »Ich weiß, du würdest gerne alles wissen, aber …«
    Die Rektorin warf ihr einen warnenden Blick zu. »Bitte glaub mir, wenn ich dir sage, die Lage ist kompliziert. Wir müssen uns selber schützen und nicht auf Rettung von Lucinda oder sonst jemandem warten. Deshalb habe ich Raj und seine Firma angeheuert, damit sie die Schule schützen. Er weiß mehr über Nathaniel als alle anderen. Außer mir vielleicht.«
    Die letzten Worte sagte sie so leise, dass Allie sie kaum hören konnte. Reglos saß sie da und starrte auf ihre Hände. In ihrem Kopf rotierte es. Wieder einmal lag ihre Sicherheit in den Händen anderer Leute. Und wieder einmal war sie machtlos.
    Doch als sie aufsah, blickte Isabelle sie prüfend an, als wüsste sie genau, was Allie dachte.
    »Und dir kommt dabei auch eine Aufgabe zu, Allie.« Ihre Stimme klang jetzt sanfter. »An diesem Abend in London, da hast du in einer Drucksituation enorme Nervenstärke bewiesen. Du warst flink und erfinderisch und hast meine Anweisungen genauestens befolgt – und das in einer Situation, in der die wenigsten Leute dazu in der Lage gewesen wären. Aus diesem Grund, und weil deine Noten im Lauf des Sommertrimesters deutlich besser geworden sind, habe ich dich im Rahmen eines beschleunigten Ausbildungsverfahrens zur Aufnahme in die Night School empfohlen.«
    Allie war so aufgeregt, dass sie zu atmen vergaß.
    »Ich … ich …«, stammelte sie.
    Isabelle fuhr nahtlos fort. »Der Schwerpunkt der Ausbildung wird im kommenden Trimester auf dem Thema Selbstverteidigung liegen, und du wirst dabei eng mit Leuten zusammenarbeiten, die hervorragende Fähigkeiten auf diesem Gebiet haben.« Sie griff nach Allies Hand. Die Intensität ihres Blicks war beinahe beängstigend. »Was dir in London passiert ist, darf nie wieder passieren.«

[zurück]

Fünf
    Allie sauste aus Isabelles Büro. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätte auf dem Flur getanzt. In ihrem Überschwang machte sie eine Drehung nach rechts und eine nach links, und dann eine Pirouette.
    Das muss ich unbedingt Carter erzählen!
    Während sie über die Abdeckplanen rannte, dachte sie, wie großartig nun alles werden würde. Carter und sie würden zusammen trainieren. Er würde ihr Tipps geben können. Sie würden jede Menge Zeit miteinander verbringen.
    Und wir müssen endlich keine Geheimnisse mehr voreinander haben.
    Sie lief zum Aufenthaltsraum. Fehlanzeige. Als sie die Tür zum Speisesaal aufriss, war der Raum menschenleer. Nur das Geräusch klirrenden Geschirrs drang aus der nicht einsehbaren Küche und erzeugte einen gespenstischen Widerhall.
    Sie bog um die Ecke Richtung Klassenzimmertrakt und wäre um ein Haar mit Rachel zusammengestoßen, die ihr mit einem Arm voll Bücher entgegenkam.
    »Ach, hi«, sagte Rachel, wie immer die Ruhe selbst. »Was ist los?«
    Eigentlich hatte Allie cool bleiben und nichts über ihren neuen Status verraten wollen. Abgesehen davon, dass es verboten war, über die Night School zu reden. Doch schon sprudelte es unkontrolliert aus ihr hervor.
    »Ich komm gerade von Isabelle! Ich werde in die Night School aufgenommen! Ins beschleunigte Ausbildungsverfahren! Hast du zufällig Carter gesehen?«
    »Ach.« Rachel sah drein, als hätte Allie ihr eine Ohrfeige gegeben. Anstatt sich zu freuen, sagte sie lediglich: »Nein, ich hab Carter nicht gesehen.« Dann wandte sie sich ab und stapfte davon.
    Eine ganze Weile starrte Allie nur auf ihren Rücken, dann rannte sie, als wäre ihr gerade aufgegangen, dass sie sich ja bewegen konnte, hinter ihr
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