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Nicholas' Geheimnis (German Edition)

Nicholas' Geheimnis (German Edition)

Titel: Nicholas' Geheimnis (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Bemerkungen über Nick erwarten, aber danach war Melanie nicht zu Mute.
    Dorian und Alex hatten sich zu einer Besprechung zurückgezogen, und so konnte sich Melanie allein auf den Weg machen. Allein konnte sie am besten nachdenken. Und in den letzten Tagen hatte sich einiges angesammelt, worüber sie nachdenken musste.
    Was hatte Nicholas Gregoras in jener Nacht am Strand gemacht? Er hatte einen deutlichen Tanggeruch an sich, also war er vermutlich draußen auf See gewesen. Melanie hatte das Geräusch eines Motors gehört und angenommen, es handle sich um ein Fischerboot, aber Nick war kein Fischer. Wen hatte er dort am dunklen Strand erwartet, wen hatte er mit dem Messer mundtot machen wollen?
    Jetzt, da Nick für Melanie kein Fremder mehr war, beunruhigte sie dieser Gedanke seltsamerweise noch mehr als neulich nachts. Ärgerlich über sich selbst, stieß sie einen Stein aus dem Weg und lief den Steilpfad zum Strand hinunter.
    Und wen hatte er bei sich gehabt? grübelte sie weiter. Jemand, der seinen Befehlen gefolgt war, ohne Fragen zu stellen. Wessen Schritte hatte sie auf dem Steilpfand des Kliffs gehört, als Nick sie in dem Dickicht festhielt? War das Alex gewesen? Oder der Mann, der Nicks Cottage gemietet hatte? Aber warum sollte Nick einen der beiden – oder überhaupt jemanden – umbringen wollen, um nicht gesehen zu werden?
    Eine Frage nach der anderen, dachte Melanie, während sie barfuß über den warmen Sandstrand ging. Zweifellos war der Mann, dessen Schritte sie gehört hatte, auf dem Weg zu einer der beiden Villen oder dem Cottage gewesen, sonst wäre er kaum in der kleinen Bucht unterhalb des Kliffs an Land gegangen. Und warum wollte Nick nun um jeden Preis vermeiden, entdeckt zu werden? Melanie wanderte ziellos am Strand umher.
    Schmuggel. Das lag auf der Hand. Bisher hatte Melanie diesen Gedanken weit von sich geschoben. Sie wollte sich nicht vorstellen müssen, dass Nick in ein so schmutziges Geschäft verwickelt sein könnte.
    Trotz ihrer Wut auf ihn hatten sich in ihr Empfindungen für diesen Mann entwickelt, die sie nicht in Worte fassen konnte. Nick war stark, ein Typ, auf den man sich verlassen konnte, wenn man Hilfe brauchte. Melanie wollte ihm so gern vertrauen. Unlogisch, gewiss, aber so war es nun einmal.
    War Nick ein Schmuggler? Hatte er sich von ihr, Melanie, bedroht gefühlt? Wer war in jener Nacht in der Bucht an Land gegangen – eine Zollstreife oder ein anderer Schmuggler? Ein Rivale vielleicht?
    Wenn Nick Melanie wirklich für eine Tatzeugin gehalten hatte, warum hatte er sie dann nicht erstochen? Wenn er ein kaltblütiger Killer war …
    Nein. Melanie schüttelte den Kopf. Vielleicht war Nick fähig, notfalls einen Menschen umzubringen, aber niemals kaltblütig. Und diese Überlegung führte zu weiteren Ungereimtheiten.
    Heute Nachmittag wird er mir Rede und Antwort stehen, schwor sie sich. Schließlich war sie durch ihn in diese üble Angelegenheit hineingezogen worden. Melanie setzte sich in den weißen Sand und schlang die Arme um die hochgezogenen Knie. Wenn sie daran dachte, was aus ihrem Urlaub geworden war …
    »Männer!« schnaubte Melanie verächtlich.
    »Ich weigere mich, das persönlich zu nehmen.«
    Melanie fuhr herum und schaute in ein freundlich lächelndes Gesicht.
    »Hallo. Sie scheinen nicht viel von Männern zu halten, wie?« Der junge Mann erhob sich von einem Felsvorsprung und kam auf Melanie zu. Er war groß und schlank, dunkelblonde, leicht zerzauste Locken umrahmten sein gebräuntes Gesicht. »Aber ich wage mich trotzdem heran. Ich heiße Andrew. Andrew Stevenson.« Er ließ sich neben Melanie im Sand nieder.
    »Oh.« Melanie hatte sich inzwischen erholt und gab sein freundliches Lächeln zurück. »Sie sind Schriftsteller oder Maler. Liz wusste es nicht genau.«
    »Schriftsteller.« Er schnitt eine Grimasse. »Jedenfalls bilde ich mir das ein.«
    Melanies Blick fiel auf einen Schreibblock in seiner Hand. »Ich habe Sie bei der Arbeit gestört. Tut mir Leid.«
    »Im Gegenteil, Sie haben mich inspiriert. Ihr Gesicht, Ihr Haar … Es leuchtet wie eine Flamme in der Sonne.« Andrew betrachtete sie eine Weile. »Haben Sie einen Namen, oder sind Sie eine Undine, einer von diesen männerbetörenden weiblichen Elementargeistern des Wassers?«
    »Ich heiße Melanie.« Das blumige Kompliment brachte sie zum Lachen. »Melanie James. Sind Sie ein guter Autor?«
    »Ich hoffe es zumindest.« Andrew sah Melanie offen an. »Bescheidenheit ist nicht meine Stärke. Eben
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