Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down
Autoren: Richard Adams
Vom Netzwerk:
wäre.
    Am Ende legte auch Hazel das zu ihren Gunsten aus. Was Sandwort betraf, so war er jetzt ein anderes Kaninchen. Er war verändert. Er erwähnte nie mehr, was er durchgemacht hatte, und zeigte sich den Älteren gegenüber von einer fast übertriebenen Ehrerbietung. Eines Abends, mehrere Wochen nach dem Zwischenfall mit der Grube, betreute Dandelion einen hlessi, der ein paar Tage lang im Gehege blieb. Beim Abend -silflay machte ihn Dandelion auf einige Persönlichkeiten aufmerksam, und der hlessi fragte:
    »Wer ist eigentlich dieses arme, bedrückte Kaninchen, das sich so eng an sein Weibchen hält?«
    »Wo?« fragte Dandelion und schaute umher. »Ach so, das ist ein Kaninchen namens Sandwort, das eine ungewöhnlich glückliche Rettung erlebt hat. Die Sache war nämlich so ...«
18. Stonecrop
Diese Arten von Gestank, die unsere Nasen beleidigen, sind nicht die schädlichsten, sondern solche Dünste, welche denen des menschlichen Körpers ähnlich sind und so den Geist täuschen.
Francis Bacon Natural History
    Kurz nach Sonnenaufgang an einem wunderbaren Sommermorgen kam Hazel aus seinem Wohnkessel durch den Wabenbau in die frische Luft draußen. Die Dämmerungen sind Aktivzeiten für Kaninchen, und am Hang und auf dem Kamm grasten schon mehrere in Zweier- oder Dreiergrüppchen, ohne groß auf den Nachbarn zu achten, während sie sich durch das kurze Gras fraßen. Es war ein friedliches Bild, und die Kaninchen, die wußten, daß sie nichts zu fürchten hatten, genossen das Fressen in der frühen Sonne vollen Herzens.
    Hazel beobachtete sie befriedigt. Seit dem vergangenen Frühling, als sie dank Fivers Vision den Steilhang hinauf auf dieses hohe Gelände gezogen waren, hatte er immer wieder dankbar anerkannt, wie weise es gewesen war, sich diesen abgelegenen Ort für ein Gehege auszusuchen, wo die Kaninchen rings herum freie Sicht hatten und infolgedessen kaum etwas von ihren natürlichen Feinden zu befürchten hatten. Der vorherrschende Westwind wehte ihnen die Gerüche zu, sowohl vertraute wie auch alarmierend fremde, und ihre langen Ohren fingen sofort die Geräusche jedes Eindringlings auf, ob Mensch oder Tier, der sich ihnen über diesen Kalkboden näherte. Es war schon lange her, dachte Hazel mit Befriedigung, daß auch nur ein einziges Kaninchen seines Geheges einem Feind zum Opfer gefallen war. Das waren hier keine bequemen Jagdgründe für die Tausend – Fuchs, Hermelin, Hund, streunende Katze oder andere –, aber vor allem wurden seine Kaninchen hier nicht von Menschen gejagt. Die Annäherung eines Menschen war von allen elil am leichtesten auszumachen, aber dennoch blieb der Mensch der gefürchtetste Feind; er konnte mit einem Gewehr aus der Entfernung töten, und auf den Hügeln war er fast so scharfäugig wie ein Kaninchen. Frith sei gepriesen, dachte Hazel, der genießerisch ein Sonnenbad nahm, wir brauchen die Menschen in unserem Alltag nicht zu fürchten; diese wohlgenährten Jungkaninchen da drüben wissen kaum, was ein Mensch ist.
    Plötzlich schreckte er auf, seine Ruhe war dahin, und er war ganz wachsam. Aus kurzer Entfernung, von der anderen Seite der nahe stehenden Bäume, hörte man die unguten Geräusche kämpfender Kaninchen. Tatsächlich, sie bekriegten sich untereinander, denn in dem Geknurre und wütendem Gekreisch waren Laute anderer Tiere nicht wahrzunehmen. Es waren aber auch nicht Männchen, die sich um ein Weibchen prügelten, denn er hörte nicht zwei, sondern drei, vier Kaninchen, die miteinander kämpften.
    Normalerweise gab es kaum Kämpfe zwischen den Kaninchen vom Watership Down, abgesehen von Duellen wegen eines Weibchens. Es gab genügend Löcher, genügend Kessel und jede Menge Gras – worum also kämpfen? Doch wie Hazel jetzt deutlich hörte, war das ein wilder, brutaler Kampf voller Haß und sogar Verzweiflung. Er wandte sich um und rannte auf die Szene des Kampfes zu.
    Als er unter den Bäumen hervorkam, überblickte er sofort, was hier vorging. Drei oder vier seiner eigenen Kaninchen, die er erkannte, griffen einen Fremdling an. Diesen hatte es natürlich am schlimmsten erwischt, und jetzt wurde er zu Boden gedrückt. Doch wie Hazel feststellte, war es ein großes, muskulöses Kaninchen, das noch über eine Menge Kampfkraft verfügte.
    Hazel lief hin und zerrte zwei Kaninchen aus dem Getümmel. Die anderen zwei setzten sich auf ihre Hinterbeine und sahen ihn an.
    »Was ist hier los?« fragte Hazel. »Peerton und Woodruff, was macht ihr hier?«
    »Wir bringen ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher