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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)
Autoren: Kerstin Hornung
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Kirche, in der anderen Hälfte gibt es einen ungeheuer großen Wald, der offiziell dem König gehört, in den aber keiner einen Fuß reinsetzen will.« Hilmar machte eine bedeutungsvolle Pause. »Der König will alles haben!«
    »Dann müssten wir doch jemanden nach Eberus schicken.«
    »Möglicherweise sollten wir das tun, nur ist mir, ehrlich gesagt, im Moment mein Hals zu schade, um ihn für so eine wenn auch ehrenvolle Sache hinzuhalten. Früher oder später wird der Heilige Vater ohnehin von diesem Aufrüsten erfahren und schon aus Prinzip mit seinen eigenen Säbeln rasseln. Ich sehe dunkle Zeiten auf uns zukommen, und ich bin mir nicht sicher, ob ein sturer, engstirniger, machtbesessener Archiepiskopos einem größenwahnsinnigen, aufbrausenden und ebenfalls machtbesessenen König vorzuziehen wäre.«
    Agnus klatschte mit der flachen Hand auf die Lederbeschläge seiner Hosen.
    »Verflixt, wie ich dieses heuchlerische Getue hasse. Gibt es denn in diesem Land niemanden, der mit etwas gesundem Menschenverstand bei der Sache ist. Machtbesessene, Intriganten und Wahnsinnige. Hätte man mich nicht mit der Verantwortung für dieses Fleckchen Land beladen, ich würde als Einsiedler auf einem hohen Berg wohnen und jeden Tag lachen.«
    Hilmar lachte laut, und auch Vinzenz schmunzelte amüsiert.
    »Hätte man dich nicht mit der Verantwortung für diesen feuchten Flecken Land beladen, hättest du so einen Flecken gesucht, ihn nutzbar und fruchtbar gemacht und dich mit deiner Sippe darauf niedergelassen.«
    »Lassen wir das«, brummte Agnus. »Sprechen wir über Gnome. Kann ich meine Männer jetzt endlich losschicken?«
    Vinzenz nickte. »Bald werden noch mehr Männer kommen. Hilmar kann aus seinen nördlicheren Gebieten einige entbehren, und auf der Hohenwarte gibt es dieser Tage noch keine Gnome. Es werden bald genügend Männer hier sein, so dass die Bauern wieder in Ruhe schlafen können.«
    Agnus war zufrieden. Er entschuldigte sich und ging nach draußen, um seine Männer nach Helmstedt zu schicken. Als er vor die Tür trat, schien die Sonne heller und das Gras duftete besser. Selbst die Gesichter der Kinder wirkten fröhlicher. Nur am Tor unten herrschte Tumult.
    Was war da los? Er lief den Weg hinunter, um nachzusehen, da kam ihm bereits einer seiner Männer entgegen.
    »Reiter aus der Säbelau«, meldete der Mann. »Sie wollen zum Grafen von Weiden. Wir baten sie, ihre Waffen abzulegen.«
    »Gut«, Agnus nickte. »Schick sie hoch, wir erwarten sie.«
    Er merkte, dass er schon wieder angespannt war. Warum ritten Hilmars Männer hierher? Was war so dringend, dass es nicht noch ein, zwei Tage warten konnte?
    »Hilmar, du bist unentbehrlich«, sagte er und versuchte seine Stimme so unbeschwert wie möglich klingen zu lassen. »Einige deiner Männer stehen vor dem Tor und wollen dich sprechen.«
    »Schön zu wissen, dass meine Anwesenheit meinen Untergebenen nicht entgangen ist.«
    »Deine Ab wesenheit«, stichelte Vinzenz. »Du bist doch überhaupt nicht zu Hause.«
    »Aber so gut wie. Von hier zur Weidenburg ist doch nur ein Katzensprung«, erwiderte Hilmar und drohte Vinzenz mit dem Zeigefinger.
    Hilmar empfing seine Männer in einem Nebenzimmer. Agnus und Vinzenz warteten gespannt.
    »Hilmar erwähnte, dass du bei dem Elbenüberfall im Wald dabei gewesen bist«, sagte Agnus, um sich abzulenken.
    »Ja …« antwortete Vinzenz. »Aber das war kein Überfall der Elben. Sie wussten nicht, dass wir im Wald auf sie warten. Ich wusste es auch nicht. Aber Herzog Valerian war eingeweiht. Er führte unsere Truppe.
    »Immerhin hast du Elben gesehen. Das ist mehr, als so mancher andere von sich behaupten kann.«
    Vinzenz lächelte schmal. »Ja, ich habe Elben gesehen, und ich weiß gewiss, dass ich nicht gegen sie kämpfen möchte.«
    Noch einer, der Elben gesehen hat und nicht gegen sie kämpfen will, dachte Agnus, sagte aber nichts.
    »Sie sind gewaltige Krieger. Aber wie mir schien, friedliche Wesen. Alle trugen Waffen, nur einer wehrte sich. Heute kommt mir diese Begegnung unwirklich vor. Es war wie eine Illusion. So voller Geheimnisse und Magie. Erst dachte ich, das liegt daran, weil ich solche Wesen nur aus Geschichten kenne, aber auch Zauberer kannte ich nur aus Geschichten und trotzdem, war die Begegnung mit ihm eher so, als wenn man aus großer Höhe auf einem harten, kalten Stein aufschlägt. Ich muss gestehen, dass ich mich ein wenig davor fürchte, in den Turm zu Nestalor zu gehen.«
    Agnus wollte gerade etwas darauf
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