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Neobooks - Erotische Frühlingsträume

Neobooks - Erotische Frühlingsträume

Titel: Neobooks - Erotische Frühlingsträume
Autoren: Aimee Laurent , Susa Desiderio , Lara Sailor , Eric Boss
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Gerade du! Verdammt, solche Entscheidungen trifft man nicht einfach so! Ich will jetzt endlich wissen, was ihr gemacht habt!«
    »Doch«, erwiderte Vanessa völlig ungerührt. »Genau diese Entscheidungen trifft man einfach so. Nämlich aus dem Herzen.«
    Sanft berührte sie Kates Brust, drückte leicht gegen die Stelle, hinter der ihr Herz schlug. Eine theatralische Geste, die aber ihre Wirkung nicht verfehlte. »Willst du deinen Mann verlieren wegen eines einzigen Fehlers?«
    Kate schluckte.
    Dann schluckte sie noch einmal. Suchte verzweifelt nach einer Antwort. Fühlte sich wie ein zwölfjähriges Mädchen bei einer wichtigen Prüfung. Eigentlich hätte sie diese Frau anschreien sollen oder ohrfeigen. Oder beides. Vielleicht hätte sie auch aufstehen und von hier fortgehen sollen. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Vanessa recht hatte. Diese Entscheidung würde ihr nicht erspart bleiben.
    »Willst du deinen Mann verlieren?«, fragte Vanessa noch einmal. »Deinen Mann, deine Familie?«
    Unendlich langsam schüttelte Kate den Kopf. Ohne bewusste Anstrengung. Es passierte ohne ihr Zutun.
    »Liebst du Frank noch immer?«
    »Ja.«
    Vanessa atmete hörbar aus, sie wirkte fast zufrieden. »Vielleicht solltest du auch noch die letzte Geschichte meines Tagebuches lesen.«
    Ohne Kates Reaktion abzuwarten, schlug sie das kleine Buch auf. »Allerdings handelt es sich diesmal um keine Phantasie. Diese Geschichte ist tatsächlich passiert. Genauso, wie sie aufgeschrieben wurde. Und …«, sie machte eine kurze Pause, »diese Geschichte ist von mir.«

Liebe

»Verführung« by Vanessa
    Mein Beruf als Domina bringt es zwangsläufig mit sich, dass ich tagtäglich mit den seltsamsten Wünschen und bizarrsten Phantasien konfrontiert werde. Deshalb braucht es wirklich einiges, um mich aus der Fassung zu bringen. Aber er hat es geschafft – mit einem eigentlich harmlosen Anliegen.
    Nun gleitet mein Blick prüfend über die schweren Ketten am Fußboden. Ich weiß mittlerweile, dass ihn Fesseln und Ketten erregen. Mit der Spitze meiner Lackstiefel trete ich leicht dagegen, beobachte, wie sich die eisernen Glieder kringeln. Es klirrt metallisch, als sie über den Boden gleiten.
    Ein schleifendes Geräusch, das mich in einen tranceartigen Zustand versetzt und in die Vergangenheit trägt.
    Zurück zu dem Tag, an dem ich diesem dunkelhaarigen Mann das erste Mal begegnete. Vom ersten Augenblick an war ich fasziniert von ihm. Von seiner imposanten körperlichen Erscheinung und dem – so überhaupt nicht dazu passenden – sanften, fast schüchternen Auftreten.
    »Wie viel kostet eine Stunde?«, fragte er leise.
    »Fünfhundertzwanzig Dollar«, erwiderte ich in einem Tonfall, der mögliche Verhandlungen von Anfang an ausschließen sollte.
    Aber er nickte nur. Ohne zu zögern, öffnete er seine Geldtasche und begann, mehrere Scheine herauszunehmen.
    »Ich möchte keinen Sex.« Seine heisere Stimme übertönte das Rascheln der Geldscheine.
    »Das wollen die meisten nicht«, erklärte ich lächelnd. »Bei mir …«
    »Sie verstehen mich nicht«, unterbrach er mich, »ich möchte wirklich nichts. Ich will nur reden.«
    »So?«, staunte ich. »Und über was?«
    Dann begann er zu erzählen.
    Über sein Leben und den beruflichen Stress, der ihn zu erdrücken drohte. Über die Beziehung zu einer Frau, die er über alles liebte und die er doch allmählich zu verlieren schien. Über sexuelle Probleme und den allgegenwärtigen, zwischenmenschlichen Frust.
    Die Sätze sprudelten nur so aus ihm hervor, bis ich ihn schließlich fast grob zum Schweigen bringen musste: »Weshalb kommen Sie damit ausgerechnet zu mir?«
    Er zuckte kurz zusammen, lächelte verlegen: »Es war diese Anzeige, die mich angesprochen hat. Über verbotene Träume, und dass man sie leben soll.«
    Nachdenklich begann er, seine Finger ineinander zu verschränken.
    Erst nach einer Weile schien er die passenden Worte zu finden: »Ich habe solche verbotenen Träume, und ich weiß, dass meine Frau sie ebenfalls hat. Wahrscheinlich würde es unserer Beziehung guttun, darüber zu sprechen. Aber«, er seufzte schwer, »ich weiß nicht, wie ich sie darauf ansprechen soll, ohne alles zu gefährden.«
    Mühsam unterdrückte ich ein unerklärliches Gefühl der Enttäuschung. Es ärgerte mich, weil es so überraschend hochgekommen war und die Professionalität, auf die ich stets so viel Wert gelegt hatte, schlagartig in Gefahr brachte.
    »Ich bin keine Therapeutin«, sagte ich knapp.
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