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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie.
Autoren: Alexandre Dumas
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17. Oktober 1784 verließ die Königliche Militärschule zu Brienne Herr Napoleon Bonaparte, Ritter, geboren in der Stadt Ajaccio auf der Insel Korsika, den 15. August 1869, Sohn des Edlen Karl Maria v. Bonaparte, Deputierten des korsischen Adels, aus genannter Stadt Ajaccio, und der Dame Lätitia Ramolino, und in diese Anstalt am 23. April 1779 aufgenommen.«
       Man hat Bonaparte zum Vorwurf gemacht, er habe sich eines eingebildeten Adels gerühmt und sein Alter falsch angegeben; beide Behauptungen werden durch die angeführten Dokumente widerlegt.
       Aus Bonapartes Aufenthalt in der Pariser Kriegsschule ist nichts Besonderes zu berichten, nur etwa den Umstand, daß er seinem früheren Inspektor, den Pater Berton, eine Denkschrift zuschickte. Der jugendliche Gesetzgeber hatte in der Einrichtung jener Schule Fehler gefunden, die sein sich entwickelndes Verwaltungstalent nicht mit Stillschweigen übergehen konnte. Einer dieser Fehler, und zwar der gefährlichste von allen, war der Luxus, der die Zöglinge umgab. »Statt eine zahlreiche Dienerschaft«, schrieb er, »für die Zöglinge zu unterhalten, statt ihnen täglich Mahlzeiten mit zwei Gängen zu geben, statt mit einem höchst kostspieligen Reithaus für Ritter und Pferde zu prunken, sollte man die Schüler, ohne jedoch dadurch ihrem Studiengang Eintrag zu tun, an Selbstbedienung gewöhnen, ausgenommen eine einfache Küche, die sie nicht zu besorgen hätten. Zwieback oder dergleichen sollte man ihnen vorlegen, sie ans Ausklopfen ihrer Kleider und an das Putzen ihrer Stiefel und Schuhe gewöhnen. Da sie arm und zum Militärdienst bestimmt sind, ist dies die einzige Erziehung, die man ihnen geben sollte. Bei nüchterner Kost und genötigt, ihren Anzug selbst zu besorgen, würden sie kräftiger werden und lernen, der Strenge der Jahreszeiten zu trotzen und den untergebenen Soldaten blinde Hochachtung und Ergebenheit einzuflößen.« Bonaparte war fünfzehn und ein halbes Jahr alt, als er diesen Reformplan vorschlug; zwanzig Jahre später gründete er die Militärschule zu Fontainebleau.
       Im Jahre 1785, nach glänzenden Prüfungen, wurde Bonaparte zum Leutnant im Regiment La Fère, das damals in Dauphiné stand, ernannt. Nach kurzem Aufenthalt zu Grenoble wohnte er in Valence. Hier beginnen einige Sonnenblicke der Zukunft die Dunkelheit, in der sich der unbekannte junge Mann noch befand, zu erhellen. Man weiß, Bonaparte war arm; aber so arm er war, dachte er doch daran, seine Familie zu unterstützen, und rief seinen Bruder Ludwig , der neun Jahre jünger war als er, von Korsika zu sich nach Frankreich. Beide wohnten bei Fräulein Bon, Große Straße, Nr. 4. Bonaparte hatte ein Schlafzimmer, und darüber wohnte der kleine Ludwig in einer Dachstube. Seinen Gewohnheiten aus der Militärschule treu, was ihm später in den Feldzügen so großen Nutzen gewährte, weckte Bonaparte seinen Bruder frühzeitig, indem er mit einem Stock an die Decke klopfte, und gab ihm dann Unterricht in der Mathematik. Eines Tages zeigte sich der junge Ludwig, der sich dieser Tagesordnung nur mit Mühe fügen konnte, noch widerwilliger und säumte noch länger als gewöhnlich, zu seinem Bruder herabzukommen.
       Da schlug Bonaparte abermals an die Decke, bis der saumselige Schüler endlich eintrat.
       »Nun! was gibt's denn heute morgen? Mir scheint, wir sind sehr träge!« rief Bonaparte.
       »Oh! Bruder,« antwortete Ludwig, »ich träumte so schön!«
       »Und was träumtest du denn?«
       »Mir träumte, ich sei König.«
       »Und was war ich dann ... Kaiser?« sagte achselzuckend der junge Leutnant. »Geschwind an die Arbeit!«
       Und der Unterricht wurde, wie gewöhnlich, von dem künftigen König genommen und von dem künftigen Kaiser gegeben. Diese Szene fiel in Gegenwart des Herrn Parmentier , Arztes bei dem Regiment, worin Bonaparte Leutnant war, vor.
       Bonapartes Wohnung gegenüber lag der Laden eines reichen Buchhändlers, namens Marc-Aurèle, dessen Haus, ich glaube, mit der Jahreszahl 1530 versehen, ein Juwel aus der Renaissancezeit ist. Hier brachte der junge Offizier so ziemlich alle Stunden zu, die ihm der Militärdienst und der brüderliche Unterricht übrigließen, und diese Stunden waren, wie man gleich sehen wird, nicht verloren.
       Am 7. Oktober 1808 gab Napoleon in Erfurt ein Festmahl; seine Gäste waren der Kaiser Alexander, die Königin von Westfalen, der König von Bayern, der König von Württemberg, der König von
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