Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

Titel: NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)
Autoren: Robert Heracles
Vom Netzwerk:
haben sich an dem schematischen Aufbau klassischer Datenstrukturen orientiert. Es gibt einen Raum, der im Innersten des Berges liegt. Das ist Level 0. Von ihm gehen zwei Gänge aus, die etwas näher zu uns hin liegen, und an deren Enden jeweils ein weiterer Raum liegt. Level 1. Von diesen zwei Räumen gehen wiederum jeweils zwei Gänge ab, die somit zu insgesamt vier weiteren Räumen führen. Das wäre dann Level 2 und das Ganze geht schön so weiter, bis zu Level 5, auf dem sich 32 Räume befinden. Die einzelnen Räume sind Module – wie Knotenpunkte – und zusätzlich zu den Gängen, die vom aktuellen Level zum höheren oder niedrigeren führen, gibt es pro Level einen röhren-artigen Gang, der ausschließlich die Räume auf einem Level verbindet.«
    »Ein Binärbaum mit verketteten Knoten? Das ist nicht Ihr Ernst!«
    »Das ist Architektur. Wenn Sie sich an der Ästhetik stoßen, dann sprechen Sie mit den Designern! Für uns ist nur wichtig zu wissen, dass wir bis zu dem Raum in Level 0 vordringen müssen. Dort, im Herzen des Berges, liegt die Wurzel allen Übels: NAM-Control. Um dorthin zu gelangen, müssen wir zuerst in einen Raum auf Level 5 eindringen, da dieses Level sich an der Außenwand des Berges befindet. Dann geht es Schritt für Schritt die Level abwärts, immer tiefer in den Berg hinein.«
    »Wozu die verschiedenen Niveaus? Wozu diese Anordnung?«
    »Modularisierung und Schutz des Control. Level 5, welches die meisten Räume beherbergt, wird von der Sicherheit belegt. Level 4 stellt sechzehn Räume als Lager bereit. Darauf folgen acht Räume für das Personal und vier Räume mit Test- und Versuchsanlagen. Das sind die Level 3 und 2. Schließlich gibt es die zwei großen Module für die Integration der NAM-Technologie auf Level 1 und den Kontrollraum auf Level 0, von dem aus alle anderen Räume überwacht werden können.«
    »Der Kern, das Hirn, der dicke, fette Popel, was Chef?«
    Sol nickte verbissen.
    »Control.«
    »Eine Frage, Sol«, meinte Sara. »Wie glauben Sie werden wir vier uns bis dorthin vorkämpfen können, wenn die ganze Anlage voller Sicherheitsleute steckt?«
    »Das ist unser geringstes Problem. Entweder haben die sich irgendwo in der Station gegen die Aufständischen verschanzt oder ... naja ... oder sie wurden überwältigt. Sicherheit streikt nicht und richtet sich niemals gegen die eigene Firma.«
    »Enge, emotionale Bindung«, fügte Volt sarkastisch hinzu. »Fragt lieber nicht, wie die Firma das hinkriegt!«
    »Wenn wir also auf Sicherheitspersonal treffen, dann bedeutet das für uns Verstärkung. Wir sollten uns aber nicht darauf verlassen, derartige Unterstützung überhaupt zu finden. Was Level 5 betrifft: Je schneller wir da durchkommen, desto besser! Höchstwahrscheinlich haben die Aufständischen dort die wichtigsten Knoten besetzt. Und wer weiß, vielleicht verlassen sie sich darauf, dass dieser Gürtel nicht so schnell durchbrochen wird.«
    Knoten 62. Die Räume waren von der Wurzel ausgehend durchnummeriert, beginnend mit 1. Während Sol die dynamische Gestalt von Volt vor sich herlaufen sah, den Ammopack auf dem Rücken, verschwendete er einen Augenblick des Nachdenkens mit einem kurzen Kopfschütteln über die Inkonsequenz der Firma. Offenbar hatten sie sich nicht die größte Mühe damit gemacht, die Motivation der Architekten aufzugreifen und den Outpost gemäß des alten, informationstechnologischen Vorbildes zu betreiben und zu gestalten. Die Nummerierung der Level begann bei Null, was absolut korrekt war.
    Die einzelnen Räume hingegen wurden anstatt von der Null von der Eins an durchgezählt, beginnend mit dem ersten und wichtigsten. Eine Kleinigkeit, wirklich nur eine Kleinigkeit. Aber das, was ihn ärgerte, war der kleine Fehler, der ihm zu zeigen schien, wie wenig Wert die weißgekleideten Manager an der Spitze der Firma auf die Grundlage ihrer Macht, die Technologie, legten.
    Keine Ahnung haben und die Welt beherrschen
, dachte er bitter.
    Doch solche Gedanken konnte er jetzt, auf dem Weg zu Knoten 62, nicht gebrauchen. Vor ihm öffnete sich der kahle Felsen und gab den Blick auf einen dunklen Zugang frei. Die Gruppe verschanzte sich hinter den großen Blöcken, die oberhalb des schmalen, zur Station führenden Pfades lagen. Der Eingang gähnte vor ihren Augen aus einem dunklen Felsenrachen auf.
    Stumm bedeutete er Nicci und Sara, in Deckung zu bleiben, um Feuerschutz zu geben, wenn es nötig sein sollte. Dann eilte er zusammen mit Volt das Geröll hinab,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher