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Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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zeigte. Ein drachenähnliches Wesen lag reglos im Sand, eine Frau und zwei Männer knieten neben dem Tier und untersuchten es. Naios Hauptaugenmerk galt nicht dem Drillon, der sich auf sein Geheiß hin an die Oberfläche verirrt hatte, sondern der Frau, die das vermeintliche Tier untersuchte. Sie war umwerfend. Noch schöner, als er sie in seinen Träumen gesehen hatte. Ihre schwarzen Locken hatte sie zu einem Zopf im Nacken geflochten, doch ein paar vorwitzige Löckchen hatten sich aus dem Zopf befreit und kringelten sich um ihr herzförmiges Gesicht. Sie hatte lange, schwarze Wimpern, die ihre großen, grauen Augen umrahmten, eine fein geschwungene Nase und volle Lippen, die zum Küssen einluden. Ihr sportlich trainierter Körper steckte in bequemen Jeans und einem engen Shirt, das ihre kleinen, runden Brüste deutlich zeigte. Naios konnte es kaum erwarten, alles von ihr zu sehen. Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie erst sechzehn Jahre alt gewesen, ein unreifer Teenager mit zu langen Beinen und kaum weiblichen Rundungen. Das war jetzt fünf Jahre her und sie hatte sich seitdem deutlich verändert. Allein der Gedanke daran, dass sie bald ihm gehören würde, führte dazu, dass es ihm verdammt eng in der Hose wurde. Hoffentlich kam sie mit seiner dominanten Natur zurecht. Es war schwer, sie dauerhaft zu unterdrücken. Als Herrscher über ein so gewaltiges Element wie das Wasser lag es in seinem Blut, dominant zu sein. Was nicht hieß, dass er auf diese SM-Spiele stand, wie sie bei einigen Menschen so beliebt waren. Er hatte es probiert, doch fand er keinen Gefallen an Peitschen, Nippelklemmen oder anderem Spielzeug. Seine Dominanz war eher ein wenig altmodisch. Seine Spiele weit mehr subtil als ordinär.
    „Entschuldige die Störung, mein Herr“, drang eine weiche Stimme an sein Ohr.
    „Was gibt es Serafiony?“, brummte Naios missmutig über die Störung. Für gewöhnlich wagte niemand, in sein Labor zu kommen, wenn die rote Lampe über der Tür klar signalisierte, dass er nicht gestört werden wollte. Sein Labor war ein großer, hoher Raum mit Wänden aus großen Steinquadern und großen, weißen Fliesen auf dem Boden. Es gab mehrere Tische mit verschiedenen Apparaten, Flaschen, Gläsern und Schüsseln in allen möglichen Größen und aus unterschiedlichen Materialien, eine Sitzecke in einer Ecke des Raumes und das lange Pult mit allerlei elektronischen Geräten und verschiedenen Bildschirmen an der Wand darüber. An diesem Pult saß er gerade und beobachtete seine Auserwählte an der Oberfläche, in der Welt der Menschen.
    „Euer Vater begehrt, Euch zu sprechen“, verteidigte Serafiony ihr Eindringen in seine Privatsphäre.
    „Sag ihm, ich komme in zehn Minuten“, knurrte er.
    „Verzeiht Herr, aber Euer Vater sagte, er wünsche, Euch
unverzüglich
zu sprechen.“
    „Verdammt noch mal, was muss man hier in diesem Palast tun, damit man seine Ruhe hat?“, brüllte er aufgebracht.
    Als Hüter war er sehr fixiert auf seine Gefährtin, besonders jetzt, so kurz vor dem ersten Treffen. Das Verlangen, sie so schnell wie möglich ganz zu der Seinen zu machen, lag in seinem Blut. Erst wenn sie die Zeremonie, die sie endgültig aneinanderband, hinter sich gebracht hatten, war sie sicher. Solange konnten die Dunklen Mächte ihm noch in die Quere kommen, und dass sie es versuchen würden, stand außer Frage. Michelle war alles, was Naios Denken beherrschte, egal, ob er wach war oder ob er schlief. Er hatte so lange auf sie gewartet, dass er langsam ungeduldig und reizbar wurde. Er wollte sie betrachten, sie kennenlernen. Er wollte wissen, wie sie roch und wie sie schmeckte. Was sie trug, wenn sie abends zu Bett ging oder ob sie vielleicht nackt schlief. Er wollte alle ihre Vorlieben und Abneigungen wissen. Was brachte sie zum Lachen? Und was machte sie traurig? Es gab so viel zu erfahren und er hatte wirklich Besseres zu tun, als sich mit seinem Vater auseinanderzusetzen. Wie alle Hüter, hatte er über seine Gefährtin gewacht, bis sie sechzehn geworden war, dann hatte er die Wache über Volcans Gefährtin übernommen und der Hüter des Feuers im Gegenzug hatte Michelle überwacht. So verlangte es die Tradition. Keine der Frauen wusste von der Existenz der Hüter oder ihrer eigenen Bestimmung als Gefährtin eines Hüters. Jeder Hüter musste sich die Liebe und das Vertrauen seiner Gefährtin erst verdienen. So war es seit Anbeginn der Zeit. Naios war der Hüter des Wassers. Er würde nach der Zeremonie,
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