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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn
Autoren: Linda Howard
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bestimmt noch kommen, oder? Larkin hatte ihn nicht erwischt, er hatte ihn nicht erschossen, hatte sich nicht von hinten angeschlichen und ihm den Schädel eingeschlagen oder …
    Tiffany nahm ihre Hand und hielt sie fest. »Er kommt gleich«, flüsterte sie.
    »Ich weiß.« Aber sie wusste es eben nicht. Sie konnte nicht sicher sein. Würde sie es fühlen , wenn ihm etwas passiert war? Hätte sie das nicht spüren müssen? Ihr stockte der Atem. Sie durfte ihn nicht gleich wieder verlieren. Verflucht noch mal, sie hatten sich erst vor einer Woche
gefunden, und sie hatten so viel Zeit damit vergeudet, einander zu bekämpfen …
    Dann hörte sie hämmernde Schritte, die sich in rasendem Tempo näherten, und holte tief Luft. Aber als eine Mannschaftsuniform und ein blonder Schopf in Sicht kamen, hätte sie fast losgeheult.
    »Gott sei Dank!« Tiffany stand auf und half Matt, über die Bootsreling zu steigen.
    »Nein, fass mich nicht an«, keuchte er. Ein Arm lag in einer Schlinge, die er anscheinend aus einem angesengten Tischtuch gefertigt hatte. Er sah zerschlagen aus, voller Wunden und blauer Flecken, und seine Kleider waren zerrissen.
    »Bridget?«, fragte Ryan, und Matt schüttelte den Kopf.
    »Sie hat es nicht geschafft.« Er sprach zu laut; er brüllte fast, obwohl er direkt neben Ryan stand. »Ich habe überall nach ihr gesucht …«
    »Wir müssen los«, sagte Diana, und damit hatte sie recht. Ihnen blieb keine Zeit mehr.
    »Ich habe gesagt, dass ich nicht ohne ihn von Bord gehe.« Sie hielt sich an der Reling des Rettungsbootes fest und wollte aufs Schiff zurückklettern.
    Tiffany packte sie und riss sie zurück. »Du bleibst schön sitzen«, befahl sie scharf. »Wir haben keine Zeit für diesen Quatsch.«
    Ein ohrenbetäubender Knall auf dem Sportdeck ließ alle zusammenzucken. Diana schrie auf, und im selben Moment stieg ein Flammenball in die Luft. Gleich darauf radierte eine zweite Explosion am Heck die dortige Musterstation aus und damit alle, die dort noch warteten. Eine stinkende, sengende Hitzewelle rollte über sie hinweg, und ihr Rettungsboot begann gefährlich zu schaukeln. Diana begann es abzusenken.

    »Nein!«, schluchzte Jenner. »Wartet!« Diana sah sie an, zögerte einige kostbare Sekunden, dann senkte sie das Boot weiter. Jenner sprang auf, aber Ryan riss sie an der Hand zurück. Er ließ ihre Hand nicht mehr los. Sie wusste nicht, ob sein kräftiger Griff sie fesseln oder beruhigen sollte.
    Das Rettungsboot senkte sich ruckend und stockend. Gerade als es unterhalb der Reling war, sah sie, wie er in vollem Lauf angerannt kam. »Da ist er!«, kreischte sie, und Diana zögerte noch einmal. Das Rettungsboot hielt mit einem Ruck an.
    Cael vergeudete keine Sekunde. Wie ein irre gewordener, halb versengter und verschwitzter James Bond im Smoking hechtete er über die Reling in ihr Boot. Jenner packte ihn, drückte ihn an ihre Brust und duckte sich, als eine dritte Explosion das Oberdeck erschütterte.
     
    Larkin versuchte Luft zu holen, aber irgendwie bekam er nicht genug Sauerstoff. Das Brennen in seinem Arm war schlimm genug, aber sein Knie oder das, was mal sein Knie gewesen war, ließ ihn vor Schmerz fast ohnmächtig werden. Lange würde er die Schmerzen nicht mehr ertragen müssen. Auf dem Boden der Speisekammer sitzend, hörte er zufrieden, wenn auch nicht so recht glücklich, wie die erste Bombe explodierte. Er hatte die Zeitzünder so eingestellt, dass zwischen den einzelnen Explosionen ein paar Sekunden, vielleicht sogar ein, zwei Minuten verstrichen, aber lange würde er nicht mehr warten müssen.
    Wieder hörte er einen Schlag und malte sich aus, wie die Flammen, getrieben von chemischen Brandbeschleunigern, über das Deck jagten und alles und jeden auf ihrem Weg verschlangen. Er schloss die Augen. Schon folgte die dritte Explosion, dann die vierte, allem Anschein nach unter
ihm im Theater, denn sie klang weiter entfernt und ließ seinen Sitzplatz unter einem eher dumpfen Wummern erbeben. Er spürte die Hitze der verschiedenen Brandherde, hörte das brennende Schiff knacken und krachen und die Schreie in der Ferne, aber die Bombe, auf der er saß, war immer noch nicht explodiert.
    Er wartete. Noch eine Sekunde. Zwei. Dann zerrte er rasend vor Wut die Kisten beiseite, unter denen die Bombe versteckt war. Sie tickte ungerührt weiter, und auf dem Zünder war abzulesen, dass sie erst in einer Stunde hochgehen würde. Noch eine Stunde! Er starrte fassungslos auf den Zeitzünder. Er konnte
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