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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn
Autoren: Linda Howard
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lang genug an, um sie zu erkennen. Ihr Blick war fest auf die Rettungsboote gerichtet.
    »Sanchez!«, rief Ryan plötzlich aus, und Cael riss den Kopf herum. Sofort erspähte er den Lateinamerikaner, der einen Kopf größer war als die Menschen um ihn herum und sich gerade zu ihnen vorarbeitete. Er war kaum zu übersehen. Mit seinen breiten Schultern hätte er sich problemlos durch die Menge schieben können, aber er schlängelte sich behutsam zwischen den in Panik geratenen Passagieren
durch und wies dabei einigen von ihnen den Weg zum nächsten Rettungsboot.
    Als Sanchez endlich bei Cael angekommen war, fasste er in seine Jacke und zog eine Pistole heraus. Schnell und unauffällig reichte er sie an Cael weiter. Die Passagiere würden erst recht in Panik geraten, wenn sie sehen würden, dass hier Waffen den Besitzer wechselten. »Ihr seid leicht zu erkennen!«, erklärte er mit einem eigenartigen Seufzen, und Jenner begriff warum. Sie waren die Einzigen, die nicht zu den Rettungsbooten eilten.
    »Tucker ist tot«, sagte Sanchez so leise, dass nur sie es hören konnten. Nicht dass es irgendwen in ihrer Nähe interessiert hätte, was sie zu besprechen hatten. Alle waren nur darauf aus, so schnell wie möglich vom Schiff zu kommen. »Er wurde bei der Explosion getötet; das ist seine Waffe. Ich war vor der Explosion auf dem Weg nach unten, aber ich wurde aufgehalten. Ich war nicht so nah dran wie Tucker.«
    »Die anderen?«, hakte Cael nach.
    »Asker und Zadian sind noch irgendwo auf dem Schiff, soweit ich weiß.«
    »Das sind alle?«, fragte Ryan. »Ist noch jemand außer Larkin und den beiden in die Sache verwickelt?«
    »Nicht soweit ich weiß.«
    Cael nickte Sanchez zu. »Danke für die Hilfe. Gehen Sie jetzt zu den Rettungsbooten …«
    »Nein danke, Sir«, unterbrach ihn der Wachmann. »Ich würde das gern zu Ende bringen, wenn ich kann.«
    Cael nickte, dann ließ ihn eine wutentbrannte Stimme herumfahren. »Da seid ihr ja.« Tiffany hielt eine Pistole in der Hand, aber sie hatte sie an ihren Schenkel gepresst, wo sie in dem Tumult niemand bemerkte - oder zumindest darauf reagierte. Aus ihren Mandelaugen loderten
Zornesflammen. »Larkin hat sich irgendwo auf diesem Deck versteckt. Jedenfalls war er hier, als ich ihn zuletzt gesehen habe, und Mills sagt, er hätte noch mehr Bomben und Leute, um diese Scheiße durchzuziehen.«
    »Die Leute kennen wir inzwischen«, bestätigte Cael. »Aber wir wissen nichts von weiteren Sprengsätzen. Wo steckt Mills?«
    »Mills ist tot, der kann uns nicht mehr helfen.« Tiffany sah Jenner an. »Warum bist du nicht im Rettungsboot?«
    Jenner zögerte keine Sekunde. »Nach dir.«
    Sie nahm sich kurz Zeit, um die Menschen zu studieren, die sich hier versammelt hatten und inmitten des Chaos eine Insel der Selbstbeherrschung bildeten. Cael, Ryan, Tiffany, Sanchez und sie. Sie bildeten so etwas wie eine kleine Armee. Es ärgerte Jenner, dass sie nicht zu dieser Armee gehörte, aber sie war schon immer eine Pragmatikerin gewesen. Sie wollte eine von ihnen sein, sie wollte ihnen in der Krise helfen, und wenn sie in einem Stück aus dieser Hölle herauskam, würde sie vielleicht eine von ihnen werden. Jetzt jedoch …
    »Wenn wir davon ausgehen, dass Faiths ursprüngliche Zeitvorgabe stimmt, dann bleiben uns keine zwanzig Minuten mehr«, sagte Cael. »Sicherheitshalber sollten wir uns auf fünfzehn beschränken. Wir teilen uns auf. So gern ich Larkin auch in die Finger bekommen würde, wir müssen vor allem die Bomben finden. Er weiß, wo sie versteckt sind, und möglicherweise wissen das auch Asker und Zadian. Weiß jeder, wie die beiden aussehen?«
    Alle außer Jenner nickten. Bis zu diesem Punkt hatte sie nicht an ihren Besprechungen teilnehmen dürfen. Bis zu diesem Punkt hatte sie noch nie von Asker oder Zadian gehört.

    »Jenner!« Sie drehte sich zu der Stimme um und sah sich einer tränenüberströmten Nyna gegenüber.
    »Nyna, warum bist du nicht im Rettungsboot?«
    »Ich kann Linda nicht finden«, sagte Nyna. Sie war im Unterschied zu den meisten anderen nicht im Abendkleid, sondern trug einen Trainingsanzug. Tränen rannen ihr über die Wangen. »Eigentlich wollten wir uns in Pennys und Buttons’ Suite treffen, aber inzwischen haben sie alle Treppen dicht gemacht und lassen niemanden mehr nach unten.«
    Jenner nahm die Frau bei der Hand und sah sie zuversichtlich an, obwohl sie absolut keine Zuversicht empfand. »Wahrscheinlich wurde Linda längst evakuiert.«
    Nyna schüttelte
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