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Nacht der Versuchung

Nacht der Versuchung

Titel: Nacht der Versuchung
Autoren: Penny Jordan
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eine zwar sehr kleine, aber unerwartet gut ausgestattete Küche und links in ein makellos sauberes Bad mit einer chemischen Toilette und einer Duschkabine.
    Zufrieden kehrte Mariella in den Wohnbereich zurück. Die andere Türöffnung führte also vermutlich in den Schlafbereich.
    Scheich Xavier kam zurück, beladen mit Fleurs Gepäck. “Wozu braucht man all das Zeug?”, fragte er fassungslos.
    Unter anderen Umständen hätte sie sein typisch männliches Unverständnis gegenüber den Bedürfnissen eines Babys vermutlich amüsiert. Nun aber ignorierte sie ihn einfach, ging mit der immer noch ungnädigen Fleur auf dem Arm zur Kühltasche und öffnete sie. “Mm, Fleur, sieh mal … Bananenmus, dein Lieblingsobst!” Sie lächelte zärtlich, als Fleur tatsächlich aufhörte zu weinen und sie mit ihren großen braunen Augen nachdenklich ansah.
    “Es sollte mich vermutlich nicht überraschen, dass sie nicht gestillt wird”, bemerkte Scheich Xavier missbilligend.
    Ärgerlich drehte sich Mariella zu ihm um. “Da ihre Mutter wieder arbeiten gehen musste, war das nicht möglich!”
    “Wie tugendhaft das klingt! Aber in Wahrheit ist diese Arbeit doch gerade das Gegenteil oder nicht? Was Sie natürlich leugnen werden … genauso wie Sie behaupten, genau zu wissen, wer der Vater dieses Kindes ist.”
    “Sie sind abscheulich! Fleur hat es nicht verdient, so behandelt zu werden. Sie ist ein unschuldiges Baby …”
    “Allerdings. Wenigstens in dem Punkt sind wir uns einig. Nur leider haben Sie das nicht bedacht, bevor Sie mit Ihren Anschuldigungen und Forderungen hierhergekommen sind!”
    Wie konnte er nur so kalt und gefühllos sein? Nach dem wenigen, was Tanya von ihm erzählt hatte, hatte Mariella erwartet, einen sehr emotionalen und leidenschaftlichen Mann vorzufinden. Und im Bett war er das vermutlich auch! Sie errötete unwillkürlich angesichts dieser gänzlich ungebetenen Gedanken, die ebenso erregende wie unerwünschte Bilder heraufbeschworen. Was war nur mit ihr los? Normalerweise hatte sie ihre Gefühle, was Männer betraf, doch sehr gut im Griff und ließ sich nie zu derart gefährlichen Reaktionen hinreißen! “Wie lange wird dieser Sandsturm eigentlich dauern?”, fragte sie ungehalten.
    Scheich Xavier zog bezeichnend die dunklen Brauen hoch. “Einen Tag … oder zwei Tage … oder auch drei …”
    “Drei Tage!”, rief Mariella entsetzt aus. Einmal abgesehen davon, dass Tanya verrückt werden würde vor Sorge, wenn sie drei Tage nichts von ihr hörte … was würde der Prinz denken, wenn er zurückkehren würde, und sie war nicht da? “Ich … ich muss Fleur jetzt füttern und wickeln.” Glücklicherweise hatte sie, um gegen alles gewappnet zu sein, nicht nur Fleurs Wickelauflage, sondern auch die faltbare Reisewanne und den tragbaren Kinderwagenaufsatz mitgebracht, der Fleur als Reisebettchen dienen konnte.
    “Da Sie offensichtlich keine Wahl haben, als die Nacht hier zu verbringen, wird es das Beste sein, wenn Sie und das Baby in meinem … im Schlafraum schlafen”, sagte Xavier.
    Mariella schluckte. “Und … wo werden Sie die Nacht verbringen?”
    “Hier natürlich. Ich schlage vor, dass wir beide etwas essen, sobald Sie das Baby gefüttert und gebadet haben. Und dann …”
    “Vielen Dank, aber ich bin durchaus in der Lage, selbst zu entscheiden, wann ich etwas essen möchte”, schnitt sie ihm das Wort ab.
    Sie war wesentlich unabhängiger und erheblich temperamentvoller, als er erwartet hatte, wie Xavier nachdenklich einräumte, sobald Mariella mit Fleur verschwunden war. Und ganz bestimmt nicht eine der Frauen, auf die sein jüngerer Cousin normalerweise flog.
    Beim Gedanken an Khalid presste Xavier ärgerlich die Lippen zusammen. Er hatte wütend und ungläubig reagiert, als Khalid ihn angerufen hatte, um ihn darüber zu informieren, dass er sich verliebt habe und daran denke, eine Frau zu heiraten, die er in einem Nachtclub kennengelernt hatte! Khalid war schon oft verliebt gewesen, aber von Heirat hatte er das erste Mal gesprochen. Mit seinen vierundzwanzig Jahren war Khalid noch sehr unreif, und Xavier war der Ansicht, dass die richtige Frau für seinen jüngeren Cousin stark genug sein müsse, um ihn auf dem Boden der Wirklichkeit zu halten … und reich genug, um ihn nicht nur wegen seines Geldes zu wollen.
    Xaviers Miene wurde noch nachdenklicher. Seine lebenserfahrene französische Großmutter hatte ihn schon in sehr jungen Jahren gewarnt, dass der immense Reichtum, den er von
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