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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling
Autoren: Mary Scott
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zu einer Abschiedsparty bei den Ross’ eingeladen. Mit Mühe hatte man
auch Percy zum Kommen überredet. Er hatte schließlich Tom Hall mit der
Betreuung des Ladens und des Telefons beauftragt.
    Zum letztenmal fuhren sie in dem alten Lieferwagen die Straße hinauf. Flick saß diesmal auf
dem Vordersitz nahe an Justin. Justin legte die Hand auf Flicks Kopf und
streichelte ihn. Er würde Flick vermissen.
    Sie waren fast die letzten.
Justin betrachtete diese Menschen, die er im Laufe des letzten Vierteljahres
kennengelernt hatte, und wunderte sich, wie fest die freundschaftlichen Bande
doch waren, die sich da angeknüpft hatten. Erheitert stellte er fest, daß der
wiederhergestellte Hausherr heute abend keinen
Versuch machte, die Gäste mit Kultur zu füttern. Als Justin mit Percy die
Veranda betrat, spielte das Grammophon einen modernen Twostep .
Diana, John, Sally und Clive tanzten. Im Hintergrund saß strahlend Philip Ross
mit Miß McLean an seiner Seite.
    »Die eine Hauptperson ist da«,
rief Diana. »Aber wo bleibt die andere? Elaine wollte doch nicht so spät
kommen.«
    »Sie bringt Mrs. Neal mit; vielleicht sind sie aufgehalten worden«, meinte Sally.
    »Ich hatte sie seit Tagen nicht
gesehen«, sagte Percy und ließ sich gemütlich an der Seite des Gastgebers
nieder. »Aber heute nachmittag kam sie zum Postbus
und holte bei Sam ein Paket ab. Sie kam aber nicht zu mir herein.«
    Da hörten sie Elaines Wagen die
Auffahrt herauffahren, und alle stürmten hinaus, um sie zu begrüßen. Arm in Arm
mit Mrs. Neal kam Elaine die Stufen herauf und stand
nun lächelnd vor ihnen: lang und schlank, fast um einen Kopf größer als ihre
dunkle, lebhafte Gefährtin. So schön hatte Justin sie noch nie gesehen, trotz
ihren roten Händen und den Sommersprossen auf der Nase. Sie trug ein weißes
Kleid und hatte einen blauen Schal um die Schultern gelegt. Die Flechten ihres
blonden Haares leuchteten golden im Lampenlicht. Heute übertraf Elaine alle,
selbst die bezaubernde Diana.
    Er blickte zu Sally hinüber. Welch ein Dummkopf er doch gewesen war! Und nun war es zu
spät. Wie er Elaine kannte, für immer zu spät.
    Es wurde ein schöner Abend.
Alle waren fröhlich und auch ein wenig traurig. Der nächste Tag bedeutete das
Ende dieser Zeit und für Justin auch das Ende eines Lebensabschnittes.
    »Never again «,
erklang die Walzermelodie. Sally tanzte mit Justin. Sie sah zu ihm auf, aus ihren
Augen sprach noch immer die alte kindliche Bewunderung. Aber gegen diese Gefahr
war er jetzt gefeit.
    Bei Tisch verkündete Mrs. Neal: »Auch ich muß heute Abschied nehmen. Ein
Interessent hat mir einen guten Preis für das Hotel geboten. Ich glaube, daß er
der richtige Mann ist und es gut führen wird.«
    »Ist er denn auch bereit, sich
überall einzusetzen?« fragte Diana. »Wenn er das nicht tut, paßt er nicht
hierher, nicht wahr, Percy?«
    Percy stimmte nicht in das
allgemeine Gelächter ein. Er blieb ernst und sagte: »Es wäre mir nicht recht,
wenn das Haus in schlechte Hände käme. Wenn er auch vielleicht nicht so tüchtig
ist wie Sie, Mrs. Neal, kann ein braver Mensch hier
doch noch viel lernen.«
    »Ich glaube, er ist schon der
Richtige. Zwanzig Jahre lang hat er eine Farm mitten im Busch betrieben; er
versteht die Menschen hier und wird keine städtischen Sitten einführen. Und — ja,
Diana, ich glaube wohl, daß er sich überall einsetzen wird.«
    »Na, das ist eine gute
Nachricht für Sie — für uns ist sie allerdings betrüblich«, meinte John.
    Ihre lachenden Augen wurden
ernst. »Ach, für mich ist’s auch traurig. Ich war hier glücklich, so glücklich,
wie es unter diesen Umständen möglich war. Ich werde Totara nie vergessen. Aber Colins Gesundheit wird sich in Australien bessern... Ich
wollte, er wäre heute hier und könnte Sie alle kennenlernen... Ich werde ihm
von euch allen erzählen.«
    Zum Schluß des Abends gab es
noch eine Überraschung.
    Diana gab Percy einen kleinen
Stoß und sagte: »Los, Percy! Du hast dir heute nachmittag bestimmt eine Rede ausgedacht. Jetzt heraus damit!«
    Alle lachten. Percy warf Diana
einen vorwurfsvollen Blick zu, aber er begann: »Also, Leute, wahrscheinlich
werden wir Elaine und Bill sehr vermissen. Sie haben uns tüchtig aufgemuntert,
besonders Bill.« Die anderen lachten, was Percy mit Befriedigung zur Kenntnis
nahm. »Bill war mir eine gute Hilfe; er hat nie gemurrt und war sehr willig — wenigstens
meistens. Mrs. Neal wird Elaine auch vermissen. Aber
sie müssen nun wieder
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