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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer
Autoren: Peter Terrid
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vorbei auf Drudin zu. Der Vogel ließ sich auf der Schulter des Obersten Caer-Priesters nieder. Drudin neigte ein wenig den tausendgesichtigen Kopf, als lausche er dem, was der Vogel zu berichten hatte. Es war ein Anblick, der Nyala mit Grauen erfüllte.
    »Der Ort der Schlacht steht fest«, sagte Drudin mit seiner geheimnisvollen Dämonenstimme. »Und auch der Tag ist bestimmt, an dem das Schicksal der Welt sich erfüllen wird. Zur Wintersonnenwende wird gefochten, und die Feinde unserer Macht werden getilgt werden vom Angesicht des Erdbodens.«
    Nyala zitterte am ganzen Körper. Drudins Stimme verriet grenzenlose Zuversicht. Der Oberste Priester der Caer berichtete, so klang es, nicht von Hoffnungen, sondern von Tatsachen. Daran, dass die Mächte der Caer die Schlacht gewinnen würden, schien nicht mehr der geringste Zweifel möglich.
    Tiefe Hoffnungslosigkeit erfüllte Nyala. Der gefiederte Unglücksbote zog derweil ab, und wieder streifte seine Schwinge Nyala und versetzte sie in neuen Schrecken.
    »Ihr werdet von der Schlacht hören«, tönte Drudin. »Sie wird eingehen in die Geschichte dieser Welt, sie wird unseren endgültigen Sieg über unsere Gegner einleiten.«
    Gab es überhaupt noch Hoffnung für die Kräfte des Lichtes? Nyala dachte an Mythor. War er der Sohn des Kometen? Konnte er den Auftrag des Lichtboten erfüllen, das Reich des Lichtes zu festigen und dauerhaft zu schirmen?
    »Dennoch«, sagte Drudin, und seine Stimme bekam einen Unterton schneidender Schärfe, »gibt es Gegner, die es noch immer nicht wahrhaben wollen. Da denkt ein Emporkömmling, er könne die Lichtwelt retten, dieser Narr. Aber es gibt keinen Ort, wo er vor meinen Dienern und Geschöpfen sicher wäre.«
    Hassdurchtränkt war die Stimme des Obersten Priesters der Caer, und der leise Tonfall ließ diesen Hass noch deutlicher werden.
    Mythor, dachte Nyala. Nur er konnte gemeint sein.
    »Entrinnen kann er meiner Macht nicht«, sagte Drudin. »Wo immer er sich verstecken mag, auf dem Land oder darunter, zwischen den Wolken oder in den Tiefen des Wassers, finden werde ich ihn, und sein Ende wird schrecklich sein. Hört ihr?«
    »Wir hören, Drudin«, sagten die vier wie aus einem Mund.
    »Wohlan«, fuhr der Dämonenpriester fort. »Ich werde Reiter auf die Fährte dieses Mannes setzen, vier Todesreiter. Es wird ihre Aufgabe sein, .diesen Schurken zur Strecke zu bringen, ihn lebend zu fangen oder unverzüglich zu töten.«
    Es gab für Nyala keinen Zweifel mehr. Damit war Mythor gemeint. Und sie ahnte.
    »Ihr werdet meine Boten sein«, sagte Drudin. Der Klang seiner Stimme, das niederträchtige Wohlbehagen darin, verschlug Nyala den Atem. Eisige Schauer liefen über ihren Körper.
    Nein, wollte sie schreien, nicht wir! Sie brachte keinen Laut über die furchtversiegelten Lippen.
    »Ihr werdet meine Todesreiter sein, der lange Arm Drudins, der jeden Gegner findet und vernichtet. Ihr werdet diesen Mann zur Strecke bringen. Es ist eine Aufgabe, die euer würdig ist.«
    Nyala bebte. Jedes dieser hohndurchtränkten Worte schlug wie eine unsichtbare Faust in ihren Körper ein.
    »Mein Bote hat mir verraten, wo der Schurke zu finden ist. Ihr werdet ihn stellen. Tritt vor, Krude!«
    Nicht einmal in diesem Augenblick höchsten Entsetzens löste sich ein Laut von Nyalas Lippen. Aus schreckgeweiteten Augen sah sie, wie ihr Vater sich aus der kleinen Gruppe löste, wie er Schritt für Schritt auf Drudin zuging.
    Nyala schloss die Augen. Sie wollte nicht mit ansehen, was nun geschehen würde. Sie sank in die Knie, von Krämpfen des Grauens geschüttelt, unfähig, ein Glied zu rühren. Und keine gnädige Ohnmacht kam erlösend über sie.
    *
    Hoch loderte das Feuer und umzüngelte die Beine des Lorvaners, dessen Gesicht verzerrt war vor Schmerz. Mythor spürte die eisernen Fäuste der Büttel, die ihn hielten, die ihn hinderten, dem Freund zu Hilfe zu kommen. Glühend heiß wehte die Lohe auf Mythor zu, hüllte ihn ein. Er spürte den Gluthauch auf der Wange, hörte das Stöhnen und Schreien, das Prasseln des brennenden Holzes...
    Etwas raschelte. Mythor schrak zusammen. Der quälende Traum wich. Was hatte ihn geweckt?
    Er lächelte. Neben ihm lag Buruna, heißblütig und. Mythor zuckte zusammen.
    Im schwachen Licht der Kammer sah er Buruna. Die Frau hatte sich vom Lager erhoben, und das Geräusch des leise raschelnden Strohs hatte Mythors Schlaf durchbrochen und ihn erwachen lassen. Gerade noch rechtzeitig, denn in diesem Augenblick hatte Buruna
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