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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges
Autoren: P.C. Cast
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Master in Psychologie«, erwiderte Susie und fuhr schnell fort, bevor Kat sie unterbrechen konnte. »Ihr alle habt dieses bedeutungslose Blatt Papier – oder sogar mehrere. Hab ich nicht recht?« Sie zeigte zuerst auf Jacqueline. »Meine liebe Notfallstation-Krankenschwester, du hast einen Bachelor of Science.« Dann auf Heather. »Und du einen Master in Erziehungswesen, oder?«
    »Schuldig«, gestand Heather.
    »Und Christy, du hast den Bachelor in Sportwissenschaften, stimmt’s?«
    »Yep, aber wenn ich ehrlich bin, bin ich nur deshalb eine gute Trainerin, weil ich jahrelang im Fitnessstudio gearbeitet habe, und nicht, weil meine Eltern darauf bestanden haben, dass ich aufs College gehe.«
    »Okay, das verstehe ich schon, aber könnt ihr nicht das gemeinsame Muster sehen? Euer College-Abschluss ist ein wichtiger Teil von eurem Erfolg. Christy könnte wahrscheinlich auch ohne ihren Bachelor als Trainerin arbeiten, aber Kat und Jacqueline könnten ihren Beruf ganz bestimmt nicht ohne dieses Blatt Papier machen – und vor allem nicht ohne das Wissen, das sie sich während des Studiums angeeignet haben. Oder?«
    Kat und Jacqueline nickten zögernd.
    »Und Heather, du könntest ohne den Bachelor, den du vor dem Master gemacht hast, auch nicht unterrichten. Stimmt’s?«
    Heather seufzte und rieb sich ihren schwangeren Bauch. »Ja, das stimmt, aber heute würde ich viel darum geben, nicht auf meinen geschwollenen Füßen vor einer Meute von Schülern stehen zu müssen und mir die Lunge aus dem Leib zu schreien, während meine Knöchel immer weiter anschwellen.«
    Jacqueline schauderte. »O Gott, Teenager … die sind so schrecklich. Ich weiß echt nicht, wie du diese Hormonbomben täglich ertragen kannst.«
    »Das weiß ich allerdings auch nicht. Sie sind wirklich widerwärtige Kreaturen«, stimmte Heather zu.
    »Ach, du bist doch nur mürrisch, weil deine Fußknöchel aussehen wie Baumstämme«, entgegnete Susie. »Du mochtest deinen Job eigentlich immer, weißt du noch? Zumindest vor deiner Zeit im Land der Schwangeren.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, wie mein Leben früher aussah. War ich nicht schon immer so fett und hässlich?«
    »Hier, Süße, iss ein bisschen Schokolade.« Jacqueline reichte ihr eine Packung Trüffel.
    »In einem Monat fühlst du dich bestimmt schon wieder besser«, meinte Kat.
    Heather warf Kat ein müdes Lächeln zu und schob sich einen Trüffel in den Mund. Kauend sagte sie: »Weißt du, was, Kat? Ich fand es schon immer bewundernswert, wie optimistisch du bist. Und das trotz der ganzen gewalttätigen Arschlöcher, mit denen du dich tagtäglich in deiner Klinik herumschlagen musst. Wenn ich mich mit so vielen Vollidioten auseinandersetzen müsste wie du, wäre ich inzwischen sicher ein männerhassender Hausdrache, aber du …« Heather musterte ihre Freundin, als wäre sie ein erstaunliches wissenschaftliches Experiment. »Du magst Männer tatsächlich, oder?«
    Kats Lachen war unbefangen und ansteckend. »Ja, ich mag Männer sogar sehr. Und nicht alle Arschlöcher, die ich behandle, sind Männer – Frauen können auch ganz schön arschig sein. Und die Männer sind auch nicht alle gewalttätig. Manche von ihnen kommen tatsächlich zu mir, bevor sie sich als gewalttätige Arschlöcher etabliert haben.«
    »Genau wie ich«, verkündete Susie. »Ich werde mich eines Tages auch etablieren.«
    Jacqueline runzelte die Stirn. »Ähm, Susie, ich denke nicht, dass du dich als gewalttätiges Arschloch etablieren solltest.«
    Susie verdrehte die Augen. »Ich rede von meinem Bachelor. Wenn ich in ein paar Monaten endlich dieses schreckliche Literaturmodul hinter mich gebracht habe, fühle ich mich bestimmt schon viel besser. Die letzten beiden Kurse werden wie im Flug vorbeigehen. Das ist das letzte richtig schreckliche Modul, das ich bestehen muss. Sobald ich diesen blöden Aufsatz über die Ilias geschrieben habe, kann ich endlich aufatmen.«
    »Oh, ich hab eine Idee!«, rief Kat plötzlich. »Wie wär’s, wenn du deinen Aufsatz darüber schreibst, wie lächerlich es ist, dass die ganze Schuld am Trojanischen Krieg den Frauen in die Schuhe geschoben worden ist? Ich meine, es ist zwar schon ewig her, dass ich das Buch gelesen habe …« Sie runzelte die Stirn. »Moment, vielleicht habe ich es auch nie wirklich fertig gelesen, sondern mich mit Zusammenfassungen und Kommentaren irgendwie durchgemogelt. Aber egal, ich weiß noch, dass die schöne Helena für den Untergang von Troja verantwortlich
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