Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Autoren: A Markand
Vom Netzwerk:
der Rache der Götter nicht fürchtet, sollte aus Respekt vor dem Nationaleigentum die Sachen einfach an ihrem angestammten Ort belassen.
    Ein beliebtes Souvenir aus dem Reich der Antiquitäten sind Opiumgewichte und -waagen . Bis heute findet die Waage auf einigen Märkten der Edelsteinschürfer und Opiumbauern ihre ursprüngliche Verwendung. Auf den touristisch zugänglichen Märkten sind es fast ausschließlich Ausländer, die Geld in die kleinen Waagschalen investieren: In einer schlichten, handgeschnitzten Holzkiste liegt eine filigrane Handwaage mit kleinen glänzenden Wiegeschälchen. Setzkastengroße Tierfiguren dienen als Gewichte. Beliebte Motive sind
Sar Mayee
, der langhaarige Ochse,
Hintha
, die beliebte mythische Gans und der
Karaweik
, wie der ebenfalls in der Mythologie verehrte Kurzflügelkuckuck genannt wird. Insgesamt sind sechs der einst neun verwendeten Figuren übriggeblieben. Bis 1885 wurden die Gewichte aus Bronze gegossen. Dann verboten die Briten diese Tradition und standardisierten das Maßsystem. Heute bestehen die Gewichte aus Messing und werden primär für den Touristenmarkt hergestellt. Trotzdem dürfen sie offiziell nicht ausgeführt werden. Das Interesse der Zöllner für diese Art Mitbringsel ist jedoch gering.
Faltbücher und Palmblattbücher
    Kammawa, Pesa und Parabaik werden vor allem im Shan-Staat zum Verkauf angeboten. Es lohnt sich ein Blick auf die alten buddhistischen Faltbücher, die z. B. am Inle-See oder in Pindaya von vielen Händlern feilgeboten werden. Früher einmal wurde den jungen Mönchen ein solches Buch zur Ordination mit ins Kloster gegeben. In einigen Büchern finden sich kunstfertige Zeichnungen, die Buddhas Leben und Wirken zeigen. Andere sind eng mit Versen seiner Lehre beschrieben. Die Seiten der Pesa bestehen entweder aus Palmblättern oder schmalen Stäben. Diese einzelnen Seiten werden zu einem Stapel geschnürt. Parabaiksind ähnlich einer Landkarte gefaltet. Ein verzierter Buchdeckel gibt die nötige Stabilität. Kammawa sind vergoldete Bücher mit schwarzer Lackschrift, die aus 16 Blättern bestehen. Um einen Ausverkauf der Kulturgüter zu verhindern, sollte man nichts kaufen. Es gibt kleine Faltbücher, in denen bunte Tätowier-Motive aufgemalt sind. Diese Bücher sind in den seltensten Fällen alt.
Marionetten
    Mandalay ist für die Tradition des Marionetten-Theaters berühmt. Bis in die Region Inle-See werden Puppen zum Verkauf angeboten. In der Provinz sind diese manchmal alt, schon fast Antiquitäten. Neue Figuren in glänzenden Gewändern haben unversehrte Gesichter, und ihr Kauf fördert zudem den Erhalt der Kunst der Marionettenherstellung (s. S. 350 ).
Holzschnitzereien
    An den Aufgängen von Pagoden finden sich zahlreiche Schnitzarbeiten. Im Aufgang zum liegenden Buddha in Bago duftet es nach verarbeitetem Sandelholz und Thanaka. Kleine Bücher aus Holz, geschnitzte Blumen und Schachspiele gehören zum Sortiment der kleinen Geschäfte. Auf dem Weg zur Shwedagon-Pagode gibt es viele bemalte Holz-Figuren, deren Verzierungen oft aus Buntglas sind. Diese funkeln meist ebenso bunt wie die für teure Stücke verwendeten Edelsteine.
    Buddhastatuen oder Antiquitäten, die aus Holz hergestellt wurden, dürfen nicht ausgeführt werden. Kleine Buddhafiguren erregen keines Zöllners Ärger. Es ist wenig Altes erhalten, da Holz äußerst unbeständig ist, jedoch sollen noch sehr alte Stücke aus der Amarapura-, Yadanapon- und Mandalay-Epoche existieren. Wer sich auskennt und solche auf einem Markt findet, sollte nicht zögern das Kulturgut zu kaufen, um es einem Museum zu übergeben.
Lackarbeiten
    Myanmar ist vor allem für seine kunstfertigen Lackarbeiten bekannt. Dieses ursprünglich vermutlich aus China stammende Handwerk hat in jedem Landesteil eine spezifische Ausprägung. Vor allem die Schüsseln, Schalen und Gefäße aus Bagan sind beliebte Mitbringsel. Auch solche der Shan, die ihre Gefäße mit Perlen, Edelsteinen oder bunten Spiegelscherben verzieren, sind schön.
    Der Anfang dieses Handwerks wird auf die Mitte des 16. Jhs. datiert, als König Bayin-naung im Jahr 1558 Künstler aus Chiang Mai gefangen nahm. Manche Forscher sehen den Ursprung bereits im 11. Jh. und vermuten, dass diese Kunst dem chinesischen Einfluss zu verdanken ist. Da auch in Sri Ksetra Lackarbeiten gefunden wurden, die bereits im 5. Jh. hergestellt worden sind, ist davon auszugehen, dass die heutige Technik einer Verschmelzung verschiedener Kulturen zu verdanken ist.
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher