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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition)
Autoren: Andrea Habeney
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Tisch. Müller machte einen Satz und starrte Logo, der sich über den Tisch zu ihm beugte, entgeistert an.
    „ Bullshit“, wi ederholte der etwas leiser. „Sie haben alle Dreck am Stecken. Ein Kinderschänder, ein Vergewaltiger und Sie. Über welche Art Geschäfte wollten Sie wohl sprechen. Drogenhandel?“
    Müller japste nach Luft. Offenbar fehlten ihm die Worte. Jenny schaltete sich ein und meinte besänftigend. „Jetzt mal langsam, Logo, vielleicht gibt es eine Erklärung. Herr Müller, Sie müssen doch zugeben, dass es etwas verdächtig erscheint, wenn ausgerechnet Sie drei, die zentrale Rollen in dieser Mordserie inne haben, eine Besprechung abhalten.“
    „ Aber, ich wusste doch gar nicht, dass Possmann. Und Grosse, was hat der denn mit den Morden zu tun? Er hat gesagt …“
    „ Was hat er gesagt?“
    „ Nichts“, murmelte Müller und blickte zu Boden. Logo schaltete sich wieder ein. Er brachte sein Gesicht ganz nahe vor Müllers und raunte.
    „ Ihr Freund Grosse sagt e ine ganze Menge, auch über Sie.“
    Panik breitete sich über Müllers Gesicht aus. Er schwitzte immer stärker und wischte sich die Stirn mit dem Ärmel.
    „ Was“, stieß er hervor, „was hat er über mich gesagt?“
    „ Das wissen Sie sicher.“
    Jenny hielt den Atem an. Ob der Bluff funktionierte? Eigentlich hielt sie Müller für zu intelligent, doch momentan schien er ziemlich in Panik zu sein. Irgendetwas hatte er also zu verbergen.
    „ Herr Müller, sagen Sie uns die Wahrheit. Nur so können Sie glimpflich aus der Sache rauskommen. Glauben Sie wirklich, Grosse würde Sie schützen?“
    Es schien, als würde die Luft aus Müller herausgelassen. Es sackte auf seinem Stuhl zusa mmen und Logo ließ vorerst von ihm ab. Dann fing Müller mit rauer Stimme an.
    „ Also, das Ganze war doch Grosses Idee. Sie müssen wissen, ich habe ein geheimes Laster, das ist die Kunst.“
    Logo und Jenny tauschten verständnislose Blicke. „Ich verfüge zwar über ein geerbtes Vermögen, aber ich habe das meiste für Kunst ausgegeben. Schwarzmarktkunst. Um es deutlich zu sagen: Ich bin fast pleite. Grosse kenn ich, wie Sie wissen, schon seit Jahren. Als ich ihm erzählt habe, wie es um mich und die Frankfurt-Happenings steht, kam er mit einer Idee. Einer Idee, auf die ich mich nie hätte einlassen sollen.“
    Jenny und Logo richteten sich gespannt auf.
    „ Grosse war als junger Mann von Possmann betatscht worden. Er war aber schon achtzehn und hat sich nicht viel draus gemacht. So wie er zu Sexualität steht, kam’s ihm vielleicht ganz normal vor. Aber dann ist er auf die Idee gekommen, man könnte Kapital draus schlagen. Grosse scheint zwar ordentlich Geld zu haben, aber sein Alter hat eben den Daumen drauf. Als erstes hat Michael sich den jungen Kiesewetter vorgeknöpft und tatsächlich, den hat Possmann auch betatscht, für Geld. Dann haben wir uns Possmann selbst vorgeknöpft. Wir konnten ihm zwar nichts Strafbares nachweisen, aber natürlich wäre es eine Katastrophe für ihn, wenn seine Neigungen bekannt geworden wären.“
    Müller verstummte. Nach einem Blick zu Logo fragte Je nny vorsichtig.
    „ Sie haben ihn erpresst?“
    „ Ja, wir haben ihn ausgequetscht wie eine Zitrone. Der Typ hat Geld wie Heu. Aber nachdem die Polizei rausgefunden hat, wie er tickt, dachte er, wir hätten nichts mehr gegen ihn in der Hand.“
    „ Hatten Sie ja auch nicht, oder?“
    „ Oh doch. Grosse hatte noch was in petto. Das habe ich auch erst kurz vor dem Krimi-Menü erfahren. Er liebt ja große Auftritte. Also: Er hat Possmann mit einem Mädchen erwischt, einem sehr jungen Mädchen. Die war definitiv keine achtzehn.“
    „ Und das hat er Ihnen beiden beim Krimi-Event mitgeteilt?“
    „ Ja, und gesonnt hat er sich in seiner Überraschung. Ich dachte , Possmann kriegt einen Anfall. Er konnte gar nix sagen, sondern ist raus gerannt.“
    „ Raus gerannt? Dann waren Sie doch eine Zeit getrennt an dem Abend?“
    Müller blickte verlegen zu Boden. „Ja, während des E ssens. Ich bin Possmann gefolgt, hab ihn aber nicht gefunden. Als ich an den Tisch zurückkam, war auch Michael weg. Beide kamen getrennt nach ein paar Minuten zurück.“
    „ Also hätte n alle drei den Mord verüben können“, sprach Logo vor sich hin.
    Müller zuckte zusammen. „Haben wir aber nicht. Ich z umindest nicht. Warum sollte ich auch?“
    Jenny und Logo blickten sich wieder an. Ja , warum? Das war es, was ihnen die ganze Zeit fehlte.
    „ Herr Müller, ich nehme Sie jetzt
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