Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mönchsgesang

Mönchsgesang

Titel: Mönchsgesang
Autoren: Günter Krieger
Vom Netzwerk:
deftiges Frühstück bereitet. Was meint ihr dazu?«
    Dietrichs Augen blitzten begeistert, doch Heinrich schüttelte den Kopf. »Ich werde nicht mit euch kommen«, sagte er entschlossen. »Ich muss weiter!«
    »Ach, scheiß drauf, Hein.«
    »Nein!« Heinrichs Blick gab Mathäus zu verstehen, dass es keinen Zweck haben würde, ihn weiter zu bereden. »Du kennst das Feuer in meiner Seele. Es lodert wieder! Auch wenn du mich für verrückt hältst.«
    »Wie könnte ich meinen besten Freund für verrückt halten? Gib mir nur dein Versprechen, dass du wiederkommst.«
    »Sicher, Mätthes. Irgendwann …«
    »Nichts von irgendwann. Weihnachten möchte ich dich bei mir sehen, kapiert?«
    »Weihnachten?« Heinrich lächelte traurig. »Die Geburt des Erlösers?«
    »Ja, verdammt. Ich möchte Weihnachten mit den Menschen verbringen, die mir am meisten bedeuten. Und dazu gehörst nun mal du. Es ist mir scheißegal, ob du an einen Erlöser glaubst oder nicht. Also, wirst du kommen?«
    »Das werde ich wohl müssen«, seufzte Heinrich, »wenn ich meinen letzten verbliebenen Freund nicht verprellen will.« Er sah zu seinem Hund hinab. »Hast du gehört, Chlodwig? In zwei Monaten sind wir wieder zu Gast bei deinem Gönner.« Chlodwig setzte sich auf sein Hinterteil und begann zu heulen wie ein Wolf.
    »Du mich auch, Mondkalb«, brummte Mathäus.
    »Und jetzt sollten wir es kurz machen.« Heinrich hob eine Hand zum Gruß, bedachte Dietrich mit einem freundlichen Nicken und sah Mathäus tief in die Augen. »Pass gut auf dich auf, Mätthes. Und auf deine bezaubernde Jutta. Und grüß mir vor allem meine beste Freundin, die kleine Maria!«
    »Gott mit dir, Hein!«, erwiderte Mathäus mit belegter Stimme. Er wollte seinem Freund noch einmal für alles danken, doch die Stimme versagte ihm.
    Heinrich wendete sein Pferd. Die Dogge erhob sich freudig und folgte ihrem Herrn schwanzwedelnd. Mathäus und Dietrich sahen ihnen hinterher, bis sie hinter einer Wegbiegung verschwunden waren.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher