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Mobbing

Mobbing

Titel: Mobbing
Autoren: Christian Stock
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Stressbewältigung besucht. Sie hat dort verschiedene Techniken zur Aufmerksamkeitslenkung gelernt. Wenn ihre Kollegin Frau O. mal wieder gehässig ist, lenkt sie sich bewusst ab. Sie legt z. B. eine Kaffeepause ein und verlässt das Büro, oder sie richtet Ihre Aufmerksamkeit auf angenehme Außenreize wie kraftspendende Bilder auf ihrem Schreibtisch. Sie betrachtet dann ein Urlaubsfoto oder hört gezielt auf Vogelzwitschern im Hintergrund. Wenn sich die Lage weiter zuspitzt, stellt sie sich in Gedanken ein inneres Stoppschild vor und beschließt, die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen. Dann lenkt sie ihre Gedanken auf neutrale oder positive Themen. Sie denkt z. B. an geplante Freizeitaktivitäten, Hobbys und nette Menschen aus ihrem Umfeld. WennFrau T. sich dabei ertappt, negative Gedanken zu wiederholen (wie z. B. „Ich halte das nicht mehr aus!“), unterbricht sie diese und gibt sich stattdessen bewusst positive Selbstanweisungen, wie z. B. „Ich schaffe das!“ Sie ermuntert sich sozusagen selbst. Außerdem denkt Frau T. an verschiedene Entspannungsmethoden, wie z. B. ihr abendliches Yoga, das sie noch vor sich hat.
    Selbstbewusstsein zeigen
    Entmutigen Sie den Mobber: Reagieren Sie nicht auf verbale Angriffe. Lernen Sie Schlagfertigkeit (z. B. in einem Rhetorikkurs an der VHS, s. auch die TaschenGuides „Schlagfertigkeit“ oder „Rhetorik“) und wenden Sie diese Techniken an. Finden Sie Ihre eigenen Schwachstellen heraus (nicht nur die des Mobbers) und mindern Sie in diesem Bereich Ihre Angreifbarkeit. Nehmen wir z. B. an, dass Sie mit einer neuen Computersoftware nicht sicher umgehen können und Ihnen das immer wieder vorgeworfen wird. Dann könnten Sie z. B. einen entsprechenden Lehrgang besuchen. Sobald Sie sicherer geworden sind, bieten Sie weniger Angriffsfläche. Grundsätzlich gilt es, dem Mobber gegenüber mehr Selbstbewusstsein zu zeigen. Sie wissen, was Sie können. Warum sollte auf einmal etwas schlecht sein, was Sie vorher jahrelang richtig gemacht haben?
    Ausgleich in der Freizeit
    Daneben müssen Sie alles tun, um sich zu stabilisieren. Finden Sie einen Ausgleich, der Ihnen hilft, mit der Situation besser umzugehen. Wenn Sie im Freizeitbereich für Ausgleich und Unterstützung sorgen, sind Sie gelassener und beruflichnicht mehr so angreifbar. Wenn Sie ausgeglichen zur Arbeit gehen und wissen, dass Sie sich später wieder in Ihren sicheren Hafen zurückziehen können, ertragen Sie auch mehr.
    Stress wirkt sich sowohl auf der körperlichen wie auch auf der seelischen Ebene aus. Durch das Mobbing werden Sie in einem ständigen Anspannungszustand gehalten. Klassische Folgen sind psychosomatische Beschwerden. Um die körperliche Anspannung abzubauen, können Sie z. B. Sport treiben oder Entspannungs- und/oder Meditationsübungen praktizieren. Machen Sie sich aber nichts vor. Sport und Entspannung sollen nicht eine Art Kosmetik sein, um die lästigen Spannungssymptome endlich loszuwerden. Nicht umsonst sendet der Körper ja die Stresssignale, um darauf hinzuweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das bloße Wegtherapieren der Symptome ändert nichts an deren Ursachen. Mit denen müssen Sie sich natürlich weiter auseinandersetzen, z. B. in einer Therapie oder Selbsthilfegruppe.
    Neubewertung der Situation
    Stress hat sehr viel mit der Bewertung einer Situation zu tun. Wenn man einer Situation eine andere Bedeutung gebe, verursacht sie vielleicht auch weniger Stress. Sie kennen sicherlich die Metapher von dem Glas, das je nach Betrachter entweder halb voll oder halb leer ist. Wenn Sie sich intensiv mit folgenden Fragen beschäftigen, gelingt es Ihnen vielleicht, mehr Abstand zu gewinnen und etwas gelassener zu werden. Psychologen nennen das „kognitive Umstrukturierung“.
    Leitfragen, um die Situation neu zu bewerten
1
Gebe ich mir eine Teilschuld an dem Konflikt?
Was kann ich gegen diese Schuldgefühle tun und wie kann ich mich selbst weniger anklagen? Haben die anderen vielleicht sogar Recht, wenn sie mich meiden? Habe ich Selbstzweifel? Eine Neubewertung wäre z. B. der Satz: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“ oder „Ich bin nicht auf die Gunst von XYZ angewiesen.“
2
Wie denke ich über die Angreifer?
Gibt es bei mir Rachegefühle? Was kann ich tun, um meinen Ärger besser zu kontrollieren? Eine Neubewertung wäre z. B.: „Ich habe so einen Konflikt gar nicht nötig.“
3
Welche Motive vermute ich bei meinen Angreifern?
Habe ich mich genügend in sie hineinversetzt? Habe
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