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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg
Autoren: Arnold Kuesters
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Hypothese zur Verfügung. Sie können mich natürlich auch direkt ansprechen. Ich gebe Ihnen nachher gerne meine Visitenkarte. Dort finden Sie auch meine private Mobilfunknummer. Wissen Sie«, Pietzek sah den beiden Ermittlern offen ins Gesicht, »wissen Sie, mir ist es sogar sehr recht, dass Sie in meinem Privatleben, verzeihen Sie den despektierlichen Ausdruck, herumschnüffeln. Denn Sie werden nichts Unrechtes entdecken. Und mit ist es wichtig, das behördlicherseits festgestellt wird, dass ein Georg-Friedhelm Pietzek keine Leichen in irgendeinem seiner Keller versteckt hat. Mein Leben ist sauber, und meine Unternehmen sind es auch.«
    »Wir haben bereits einige Auskünfte über die IEA einholen lassen, die Kollegen von der Wirtschaftskriminalität waren sehr hilfreich.«
    »Und?« Pietzeks Augen funkelten spöttisch.
    »Nach unseren Maßstäben sind Sie sauber. Was das betrifft.«
    »Was heißt das?« Das Funkeln war verschwunden.
    »Das heißt, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden Instrumentarien nicht erkennen können, das mit der IEA etwas nicht stimmt. Das sagt auch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität in Wuppertal.«
    »Nun, ich habe nichts anderes erwartet.«
    »Bleibt noch Ihr Privatleben.« Frank nahm seinen Blick nicht von Pietzek. Aber der Manager zeigte keine Regung.
    »Nämlich?«
    »Können Sie sich erklären, Herr Pietzek, warum Daniel C. Hünner diese Anschuldigungen gegen Sie erhebt? Es muss doch einen Grund dafür geben. Welcher könnte das sein?«
    »Da fragen Sie den Falschen. Was weiß denn ich, was in so einem kranken Kopf vorgeht? Vielleicht will er sich rächen?«
    »Hätte er denn einen Grund?« Ecki rutschte mit seinem Stuhl näher an den Tisch heran.
    »Nein, er hätte keinen Grund.« Pietzeks Stimme klang eine Spur zu laut.
    »Also doch?« Frank ließ den Manager nicht aus den Augen.
    »Ich sage das nicht gerne, denn das klingt nach Rechtfertigung. Aber es ist nun einmal so, dass Hünner nicht sonderlich froh war, als wir über den Standort des Einkaufszentrums verhandelt haben.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, Sie haben die Diskussion in den Medien sicherlich verfolgt. Wir haben von Beginn an den jetzigen Standort favorisiert. Allerdings wollte Hünner uns auf eine andere Fläche drängen. Reiner Eigennutz.«
    »Wieso?« Frank verstand nichts.
    »Sehen Sie, Herr Kommissar, mit einer Standortentscheidung können Sie Politik machen. Wären wir seinen Forderungen gefolgt, hätte er an den Grundstücksgeschäften verdient, sehr viel Geld sogar. Er hat uns unter Druck setzen wollen, hat uns angebliche illegale Grundstücksgeschäfte im Nordpark unterschieben wollen. Aber das ist ihm nicht gelungen. Sie haben es eingangs bereits erwähnt: Bevor ich eine Entscheidung treffe, analysiere ich sorgfältig die Stadt, das Umland, das Einzugsgebiet, das Umfeld des Einzelhandels. Und danach richte ich die Strategie aus. Und nicht nach den Begehrlichkeiten eines Politikers. Das kann ich mir nicht erlauben. Hier geht es um Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe. Und nicht um eine schnöde Landstraße, die genau dort gebaut werden soll, wo ein Politiker seine Grundstücke hat, die er teuer vermarkten will. Das mag in solchen Fällen funktionieren, zur Freude des Politikers und zum Ärger der Kritiker, aber bei einem Projekt dieser Größe geht das nicht. Da sind Sie ganz schnell am Ende mit Ihrer Firma, wenn Sie einmal eine falsche Entscheidung treffen.«
    »So ganz habe ich das immer noch nicht verstanden.«
    »Für Daniel C. Hünner ging es um viel Geld. Um Millionen, die er hätte verdienen können. Aber er ist unterlegen. Sie müssen sich das so vorstellen: Der wohl einflussreichste Mönchengladbacher Bauunternehmer hat sein Gesicht verloren. Ihm muss klar geworden sein, dass er mit unserer Entscheidung nicht nur Geld verloren, sondern auch Macht eingebüßt hat. In Zukunft würde er es nicht mehr so leicht haben, an dieser Stadt zu verdienen. Und diese schmerzliche Erkenntnis hat ihn sicher diesen Rachefeldzug planen lassen. Wenn er schon untergeht, dann sollte wohl auch ich dran glauben. Und, denken Sie allein an den Namen dieses Zirkels ›Der Fünfer Bund‹. Klingt doch dilettantisch. Denken Sie doch mal nach, D, F, B, so ein Schmarrn.«
    Frank sagte nichts.
    »Das könnte so gewesen sein. Wir werden ihn befragen. Und wir werden die Lage seiner Immobilien prüfen lassen.« Ecki machte sich Notizen.
    »Sie werden sie genau so vorfinden, wie ich es
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