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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Bob.
    Bluma lachte hart, und der Wind trieb Bob ihre Laute ins Gesicht wie schneidende Winde.
    » Mein Sohn ist ein Mörder. Und meine Mutter muss nicht besser sein!«
    » Aber vernichten?«, fragte Bob, dessen Stimme leiser wurde.
    Du bist ein guter Mann!, dachte Golyring. Aber deine Freunde und Sheng sind klug. Ich kenne Fuure. Denn ich wurde dort geschaffen. Und ich hasse es!
    » Und was ist dort unten mit jenen, die nichts damit zu tun haben?« Bob war verzweifelt.
    » Wer sollte das sein?«, rief Darius zu ihm.
    » Connor, Frethmar, die anderen Freunde!« Etwas anderes fiel Bob nicht ein.
    » Warum sollten sie dort sein?«, fragte Bluma.
    Zwischen ihnen sauste der Wind. Bob setzte sich. Es waren nur noch wenige Atemzüge, bis sie nahe genug waren. Der Hauch von zwei Drachen dieser Dimension würde genügen, die Insel völlig zu vernichten.
    Sheng spuckte kleine Feuerbälle, als probe er, was er demnächst anwenden würde.
    Golyring fauchte aus zwei Köpfen, ein massiger Koloss der Kraft, nicht mehr unter dem Einfluss von Fuure, sondern unter dem von Bob.
    » Ich will sie noch einmal sehen. Bama, mein Weib!«, schimpfte Bob. »Und von dir, Tochter, erwarte ich dasselbe!«
    Bluma blickte zu ihm, ihre blonden Haare wehten im Flugwind.
    »Einverstanden, wenn die Drachen es auch so sehen, Bobba!«
    » Du hast es gehört, Golyring?«
    Du bist mein Reiter!
    »Auch du hast es gehört, Sheng?«
    Der weiße Drache schüttelte unwillig den Schädel. Dennoch dachte er:
    So sei es, Bob von Fuure. Wir setzen dich und deine Tochter auf der Insel ab, dort, wo die Hütten stehen und die Rohre in die Erde gehen. Die anderen bleiben bei uns, während wir über Fuure kreisen. Sage deinem Weib Lebewohl. Dann nehmen wir euch auf und vernichten die Insel.

11
     
    Ceyda schlich sich davon. Im Wasser hatte sie sich mit ihren eng aneinander geketteten Gelenken besser bewegen können, als an Land. Sie schlich auf allen Vieren, während das fadenscheinige Unterkleid an ihrem Körper trocknete.
    Hinter sich hörte sie ein Geräusch. Sie fuhr herum und starrte erschrocken in das breite Grinsen von Frethmar.
    » Was willst du hier? Wir hatten eine Vereinbarung«, fauchte sie.
    » Mag sein, junge Wildkatze. Aber zu zweit sind wir stärker. Außerdem magst du mich nicht, sodass es ein wunderbarer dramaturgischer Kniff wäre, würde ich dein Leben retten.« Er grinste noch immer und Ceyda lächelte gequält.
    Sie versuchten, so leise wie möglich zu sein, als über ihnen die Luft rauschte.
    Sie blickten hoch und sahen voller Herzklopfen zwei Drachen über der Insel kreisen, einer weiß, der andere schwarz mit zwei Köpfen.
    » Sie suchen uns«, zischte Ceyda und drückte sich eng ins Gras.
    » Hoffentlich haben sie die Anderen noch nicht gefunden.«
    Langsam und vorsichtig krochen sie weiter, wobei sich Äste in Ceydas dünnen Stoff bohrten, sodass sie befürchtete, es würde reißen und sie völlig entblößen. Das würde dem frechen Zwerg gefallen ...
    » Gleich wird es dunkel«, flüsterte Frethmar. »Dann kennen wir uns überhaupt nicht mehr aus. Wir sollten die Dämmerung nutzen. Wenn ich die Augen schließe, meine ich Stimmen zu vernehmen ...«
    Ceyda tat es dem Zwerg nach und versuchte, ihren Atem zu beruhigen.
    Wusch!
    Über ihnen.
    Die Drachen drehten tiefe Kreise.
    Dann entfernten sie sich wieder, schossen in den Himmel empor und waren zwischen den Büschen hervor nicht mehr zu sehen.
    Stille!
    Vereinzelt ein zwitschernder Vogel.
    Und ein gleichförmiges, donnerndes Geräusch, welches aus dem Bauch der Insel zu kommen schien.
    Wumm!
    Wie ein magischer Herzschlag.
    Wumm!
    Ein dumpfer Ton, der den Eindruck vermittelte, die Insel lebe.
    Wumm!
    Dann - und das war grausiger, als alles, was Ceyda bisher erlebt hatte - ein dröhnendes Lachen, das im Inneren der Insel entstand, und sich
    Wumm!
    wie eine Wasserwelle fortpflanzte und sich mit dem Pochen von Fuure vermischte.
    Wumm!
    »Der Riese«, wisperte Frethmar. »Er scheint sich bestens zu amüsieren. Er schlägt auf einen gigantischen Amboss und lacht dabei.«
    » Ich mag nicht daran denken, was den armen Mitgefangenen passiert«, antwortete Ceyda.
    » Klar ist, hier spielt sich das meiste unter Tage ab. Aber wo es Tunnel und Schächte gibt, gibt es auch Werkzeug. Vor allen Dingen Hammer und Zangen.«
    Ceyda schob sich zwischen zwei Felsblöcken hindurch, die eng beieinander standen. Über ihnen war alles still, die beiden Drachen schienen abgedreht zu haben. Vor ihnen lag eine kleine
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