Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
aufnehmen!«
    »Sehr richtig, Lutz«, erwiderte Danner. »Genau das habe ich zunächst auch gedacht. Aber ich glaube, dazu wird es nicht kommen: weil nämlich nie alle tausend Ghule gleichzeitig in Farnburg sind. Solange wir sie beobachtet haben, sind Kompanien von Ghulen hinein- und hinausgeritten, manchmal waren bis zu acht-, neunhundert von ihnen da, aber zu anderen Zeiten waren es gerade mal hundert.« Gerade mal hundert, dachte Merrili. Noch vor wenigen Tagen wären uns hundert Ghule wie eine unbesiegbare Streitmacht vorgekommen, nun aber denken wir erneut daran, eine solche Anzahl der scheußlichen Räuber anzugreifen, wie schon in Lammdorf. Aber diesmal werden sie nicht in einer Falle mit hohen Wänden eingeschlossen sein.
    Merrilis Gedanken kehrten zum Rat zurück, als Danner weitersprach. »Und so lagen wir bäuchlings hinter den Hügelkämmen und sahen den ganzen Dunkeltag lang die Ghule kommen und gehen. Und während wir sie beobachteten, erzählten die Ostwäldler, wie Farnburg niedergebrannt wurde und wie sie und andere Wurrlinge in die Wälder geflohen waren, wenngleich sie viele Tote zurücklassen mussten. Und sie erzählten, wie sie aus rund sechshundert Bogenschützen Kompanien gebildet haben und sich auf die Verteidigung des Ostwalds vorbereiteten; einer ihrer Hauptleute in den Wäldern habe jedoch die Ansicht vertreten, sie sollten sich nicht nur verteidigen, sondern die Ghule auch angreifen, wenn sie eine Möglichkeit sähen, sie zu töten. >Ach, übrigens<, sagte einer der Ostwäldler, wie wir da so lagen, >du heißt doch Brombeerdorn. Bist du vielleicht irgendwie verwandt mit diesem Hauptmann? Hanlo ist sein Name, Hanlo Brombeerdorn.<
    Ha! Ich hätte diesen Ostwäldler packen und auf der Stelle abknutschen können, aber den Ghulen unten hätte es womöglich nicht gefallen, uns da oben zu sehen, deshalb bin ich einfach liegen geblieben und habe auf den zerstör ten Ort hinabgeschaut, in dem es von Feinden wimmelte, und ich konnte nicht aufhören, vor Freude zu grinsen.
    Ich hatte ein paar von den Bokkern ins nördliche Umland geschickt und andere nach Süden, und als sie schließlich Bericht erstatteten, verglichen wir untereinander, was wir an jenem Dunkeltag gesehen hatten, und wir verglichen es mit dem, was die Ostwäldler an anderen Tagen gesehen hatten.
    Und wir entschieden an Ort und Stelle, dass ein Angriff auf den Feind nur möglich ist, indem wir unsere Kräfte bündeln und über Farnburg herfallen, wenn die Zahl der Ghule besonders gering ist. Wir können vielleicht neunhundert oder tausend Bogenschützen aufbieten, und wenn der Feind nur über etwa einhundert Kämpfer verfügt, können wir sie besiegen, auch wenn sie nicht so bewegungsunfähig sein werden wie in Lammdorf.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich in der Schar der Leutnants. »Was meinen die Ostwäldler dazu?«, fragte Patrel.
    »Sie sind dafür«, antwortete Danner. »Wir sind von Farnburg aus tief in den Ostwald geritten und haben uns am nächsten Tag mit ihren Hauptleuten und Leutnants getroffen. Bei dieser Gelegenheit habe ich meinen Vater getroffen. Ach, ihr hättet seine Freude sehen sollen, als sein Blick auf mich fiel. Fast erdrückt hätte er mich in seiner innigen Umarmung.
    Im Rat habe ich ihnen dann erzählt, wie man Ghule töten kann und was wir in Lammdorf vollbracht haben. Sie hatten noch nichts davon gehört, und es war eine freudige Nachricht für sie, denn nun wussten sie, dass es eine Möglichkeit gab, zu kämpfen. Ich erzählte ihnen auch von der Feste Challerain und vom Tod König Aurions; diese schreckliche Kunde bestärkte sie nur in ihrer Entschlossenheit. Sie wollen, dass wir unsere gesamte Kompanie in den Ostwald führen, Patrel, uns mit ihnen zusammenschließen und Farnburg angreifen, bis der Feind vertrieben ist - aus diesem Ort, aus allen Orten, aus den ganzen Sieben Tälern.«
    Danner machte eine Pause, ehe er fortfuhr. »Mein Vater hat es genau getroffen: Oben an der Feste ist jetzt eine Horde frei, sagte er, und bald wird sie nach Süden marschieren, fürchte ich. Wir müssen diese Ghule aus den Sieben Tälern vertreiben und den Dornwall fest verschlossen haben, bevor Modrus Schwarm an unsere Tür klopft. Denn wenn sie hier sind, ehe wir sie aussperren können, wird nichts überleben. Alles wird sterben, dafür sorgt Modru schon. Sie werden die Wälder abholzen und die Bäume verrotten lassen, wo sie liegen; sie werden die Felder umpflügen und versalzen, die Brunnen, Bäche, Seen und Flüsse
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher