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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Kundschafter überhaupt nicht aufgehalten«, antwortete der Bokker. Bei der Erwähnung des Kundschaftertrupps, den man zu den Ruinen von Farnburg geschickt hatte, runzelte Merrili besorgt die Stirn, denn Danner war mit vier anderen Bokkern nach Süden durch den Dusterschlund geritten, um aus dem Schutz der Hügel um den zerstörten Ort die Bewegungen der Ghule auszuspionieren. Und Merrili war voller Zweifel, denn dieser Auftrag war sehr gefährlich - und er ging auf ihren eigenen Vorschlag zurück.
    »Nun denn«, sagte Patrel, »ehe Danner nicht zurück ist, unternehmen wir gar nichts.« Während der nächsten beiden Tage lief Patrel zähneknirschend in der Scheune auf und ab, dann wieder stürzte er sich eifrig ins Befiedern von Pfeilen, und oft ritt er im Schattenlicht zu Biskens Hügel hinauf, um nach Danner Ausschau zu halten; doch von dem Bokker aus Waldsenken und seinen vier Kundschaftern war nichts zu sehen. Und wenn Patrel dann zurück in die Scheune kam und Merrilis fragenden Blick mit einem matten Kopfschütteln erwiderte, sank ihnen beiden der Mut.
    Auch Merrili spähte lange Stunden durch den Dusterschlund, um eine Spur von Danners Gruppe zu entdecken; doch wie Patrel kehrte sie anschließend stets niedergeschlagen ins Hauptquartier der Wurrlinge zurück und stürzte sich in irgendeine Beschäftigung.
    Und insgeheim begannen sich beide zu fragen, ob etwas schiefgelaufen war; vielleicht waren Danner und die anderen verwundet oder tot… oder, noch schlimmer, in Gefangenschaft des Madenvolks geraten. Doch von diesen geheimen Befürchtungen sprachen sie nicht zueinander, auch wenn beide um die verborgenen Ängste in der Brust des anderen wussten.
    Gegen Ende des dritten Dunkeltags jedoch traf Danner mit seinem Trupp überraschend bei der Scheune ein. Er platzte beinahe vor frohen Nachrichten, und er umarmte Merrili, hob sie hoch und drehte sie im Kreis, bis ihr schwindlig wurde, und dann setzte er sie ab und schlug Patrel auf die Schulter. »Freunde! Ich habe meinen Vater gesehen! Er lebt! Und er sagt, meiner Mutter geht es ebenfalls gut! Die beiden und viele andere Wurrlinge sind in den Ostwald geflüchtet, Leute aus Moos, Mittwald und Weidental, und auch welche aus Lammdorf und Waldsenken… und Farnburg. Sie bauen den Wald zu einer Festung aus, so wie es Gildor vom Weitimholz berichtet hat. Vater hilft, den Widerstand zu organisieren - er hat eine eigene Kompanie von Bogenschützen: Hanlos Reya nennen sie sich in der alten Sprache, Hanlos Füchse. Noch haben sie nicht gekämpft, aber sie stoßen bei Farnburg zu uns, wenn wir dort angreifen.« Danner und die Kundschafter wurden in die Scheune gezogen, sie bekamen ein warmes Mahl und heißen Tee. Und in Merrilis Augen glänzten Tränen des Glücks, denn der Spähtrupp war wohlbehalten zurück.
    »Wir sind erst den Südbach entlang gezogen, bis wir zum Hügelland rund um Farnburg kamen.« Danner pausierte, um seine Pfeife zu stopfen und anzuzünden, dann lehnte er sich zurück und blies ein paar Rauchkringel in die Luft. »Als der Ort ein gutes Stück westlich von uns lag, sind wir in die Hügel geschlichen, vorsichtig wie Feldmäuse, die am Wiesel vorbeischlüpfen.
    Stellt euch unsere Überraschung vor, als plötzlich, bevor wir in Sichtweite der Ruinen kamen, eine zweite Gruppe von Wurrlingen wie Rauch aus dem Farnkraut auftauchte und wissen wollte, wer wir seien und was wir hier trieben.
    Als ich ihnen unsere Namen nannte und von unserem Vorhaben berichtete, sagten sie, wir sollten ihnen folgen, sie würden uns zeigen, womit wir es zu tun hätten. Anscheinend hatten sie die Ghule in Farnburg ebenfalls ausspioniert. Die acht Bokker hatten alle in dem Dorf gewohnt, bevor der Dusterschlund kam und mit ihm die Räuber. Aber sie waren in den Ostwald geflohen, hatten Kampfeinheiten gebildet und kundschafteten nun die Ghule aus, denn auch die Ostwäldler denken über einen Angriff nach.
    Wir kamen schließlich zu den Hügeln, die unmittelbar an Farnburg grenzen, und wir glitten alle von unseren Ponys und schlichen zu Fuß zu den Kuppen, von denen man einen Blick auf den Ort hat.
    »Das Dorf ist völlig zerstört, Patrel, alles niedergebrannt bis auf wenige Gebäude. Und überall wimmelt es von Ghulen; sie schwärmen ein und aus wie eine Heuschreckenplage, die kommt und geht. Es müssen etwa tausend sein -«
    »Tausend!«, unterbrach ihn Lutz. »Aber wir haben nur drei-, vierhundert Wurrlinge. Wir können es nicht mit einer dreifachen Übermacht
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