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Mit 12 fühlt man ganz anders

Mit 12 fühlt man ganz anders

Titel: Mit 12 fühlt man ganz anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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stürzte ins Wohnzimmer.
    „Ihr Superhelden!“ stöhnte sie. „Seid ihr denn verrückt geworden? Jetzt sind wir erledigt! Habt ihr noch mehr von dem Zeug?“
    „Hier!“ sagte Fips eifrig. „Du mußt ganz nah an der Wand lang zielen!“
    „Quatsch! Jetzt hilft uns nur noch die Flucht nach vorn.
    Gib her! Ihr zwei setzt euch sofort auf die Eckbank in der Küche und rührt euch nicht von der Stelle! Und da seid ihr seit dem Mittagessen gewesen, verstanden? Die ganze Zeit bei mir, ist das klar? Das behaupten wir jetzt einfach! Anders geht es nicht!“
    „Ja, Mami.“
    „Klar, Mami.“
    „Na geht schon, los! Und keinen Mucks! Schnell!“
    „Was hast du vor?“ fragte Katja.
    „Ich werd’s jetzt mal mit der Haubenstockmethode versuchen. Einfach etwas behaupten. Ein Glück, daß die Alte ihren Mittagsschlaf im Wohnzimmer hält. Hoffentlich hat sie noch nichts gemerkt.“
    Mami wartete, bis die Jungen in der Küche verschwunden waren, dann feuerte sie die Stinkbombe mit aller Kraft auf den Fliesenboden in der Diele. Ein ekelerregender Gestank breitete sich aus.
    „Oooh!“ schrie Mami entrüstet und riß die Tür auf, damit man es im ganzen Haus hören konnte. „Das ist ja wohl die Höhe! Eine unglaubliche Frechheit! Das ist ja nicht zu fassen! Frau Haubenstock! Frau Haubenstock!“ Sie rannte die Treppe hinunter und klingelte an der Wohnungstür von Frau Haubenstock Sturm. Zugleich klopfte sie an die Glasscheibe der Tür.
    „Frau Haubenstock! Sind Sie das gewesen?“
    Katja kicherte. Schlagartig wurde ihr klar, was Mami mit dem seltsamen Auftritt bezweckte. Unten schlurfte Frau Haubenstock an die Tür, sichtlich verärgert, daß man sie in ihrem Mittagsschlaf gestört hatte.
    „Was soll denn der Lärm? Ich verbitte mir d...“ Weiter kam sie nicht. Mit erhobenen Händen und zornigrotem Gesicht drängte Mami sie in die Wohnung zurück. Die alte Dame zuckte zusammen, als sie die scheinbar bluttriefenden Hände ihrer Mieterin sah. Mami bemerkte es und verbiß sich das Lachen.
    „Oh, Verzeihung, das kommt von den Kirschen“, sagte Mami ruhig, um gleich darauf wieder ihre Stimme zu heben. „Frau Haubenstock, ich muß auf das schärfste protestieren! Das ist einfach unerhört! Eine Stinkbombe durch den Briefschlitz in unsere Wohnung zu werfen! Nicht genug, daß man täglich irgendwelcher Dinge verdächtigt wird, mit denen man nicht das Geringste zu tun hat, nein, jetzt wird man auch noch tätlich angegriffen! Wie können Sie es wagen!“
    „Aber beruhigen Sie sich doch, liebe Frau Steinebach“, flehte Frau Haubenstock, „wovon reden Sie überhaupt? Bitte, kommen Sie doch wieder zu sich!“ Vermutlich glaubte sie immer noch, Mami wolle ihr mit den verdächtig rotgefärbten Händen an die Gurgel gehen, denn sie wich hinter die Tür zurück und sah sich unauffällig nach einer geeigneten Verteidigungswaffe um.
    „Sie wollen also behaupten, daß Sie es nicht waren, die die Stinkbombe in unsere Wohnung geworfen hat?“ fragte Mami streng. „Wer soll es denn sonst gewesen sein?“
    „Stinkbombe, Stinkbombe, ich habe so ein Ding noch nie in meinem Leben zu Gesicht bekommen!“ protestierte Frau Haubenstock.
    „Dann kommen Sie bitte mit!“ sagte Mami förmlich. „Sie werden gleich eine kennenlernen!“
    Frau Haubenstock folgte Mami nach oben. Schon auf der Treppe roch man den widerwärtigen Gestank. Ehe Frau Haubenstock etwas sagen konnte, redete Mami weiter.
    „Ich sitze seit dem Mittagessen mit meinen Kindern in der Küche und entsteine Kirschen. Keiner von uns hat in dieser Zeit den Raum verlassen. Katja macht mich darauf aufmerksam, daß der Briefkastendeckel geklappert hat, und öffnet die Tür - und im gleichen Augenblick quillt uns dieser gräßliche Gestank entgegen!“
    Frau Haubenstock begann zu zittern, teils aus Empörung, teils aus Angst, denn Mami wirkte furchtbar zornig.
    „Das muß einer von diesen Nachbarjungen im Haus gewesen sein! Sie werden doch nicht im Ernst glauben, liebe Frau Steinebach, daß ich einer solchen Torheit fähig wäre!“
    Mami schaute sie vielsagend an, und Frau Haubenstock entschloß sich zu einem schnellen Rückzug.
    „Nun muß ich doch aber sehen, ob der Kerl nicht woanders im Hause noch...“, murmelte sie und lief die Treppe hinunter.
    Mami grinste unverhohlen. Angespannt lauschte sie nach unten.
    „Jetzt!“ flüsterte sie.
    „Nein!“ kreischte Frau Haubenstock. „Nein, ich hab’s ja geahnt! Und ausgerechnet in mein Schlafzimmer! Eine Unverschämtheit! Frau

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