Milchstraße - Geschichten von der großen Liebe (German Edition)
Wochenendes im Hotel haben Demetris und ich nicht viel miteinander zu tun. Auch in der folgenden Woche begegnen wir uns nicht. Dann, die Reisegruppe meiner Mutter ist wieder nach Hause gefahren, wage ich, einen förmlichen Dank an Demetris und seine Familie für die Fahrt und Gastfreundschaft zu mailen.
Es dauert keinen Tag, da klingelt mein Telefon. Demetris ist am Apparat. „Hast du Lust mit mir einen Kaffee zu trinken?“ Treffpunkt ist ein Café neben dem Krankenhaus, in dem sein Vater liegt. Es regnet in Strömen.
Die Kaffeetrink-Treffen neben dem Krankenhaus wiederholen sich. Einmal kommt seine Mutter dazu. Sie erzählt unter Tränen, einer der größten Wünsche von Vater Nikolas sei es, dass Stefano eine Familie gründet.
Inzwischen telefonieren wir mehrmals täglich. In diesen Tagen habe ich einen Traum: Demetris Vater steht mir gegenüber und blinzelt mir verschmitzt zu. Der Traum lässt mich schmunzeln.
Eines Abends fahre ich mit Demetris ins Dorf. Auf der Veranda seines Hotels küssen wir uns zum ersten Mal. Die Sterne funkeln uns zu. Von da an ist klar: Wir gehören zusammen!
Wir verbringen von nun an alle Wochenenden gemeinsam. Demetris stellt mich seiner Familie vor.
Der Zustand von Demetris Vater verschlechtert sich zunehmend. Demetris bittet seine Mutter und mich, mit ihm in die Klinik zu kommen. Er möchte mich seinem Vater vorstellen. So lerne ich Nikolas kennen. Zwei Tage später stirbt er.
Nach zwei Monaten kündige ich meinen Job bei der Zeitung. Ich will zu Demetris ins Dorf ziehen und im Familienhotel mitarbeiten. Vor Beginn der Saison richten wir unsere kleine Wohnung ein. Kurze Zeit später bin ich schwanger.
Im Hochsommer wird unsere Tochter Eleni geboren. Auf unserer Deutschlandreise im darauffolgenden Winter stelle ich überrascht fest, dass ich erneut schwanger bin. Im Herbst ist unser Sohn da: Nikolas, benannt nach seinem Großvater.
Kurz nach der Geburt von Nikolas heiraten Stefanos und ich. Es ist ein rauschendes Fest mit vielen Verwandten und Freunden. Meine Vision ist Wirklichkeit geworden!
Nadine
Die Lehrerin
Bewundernd beobachte ich, wie sie dasitzt, Stundenpläne schreibt und Arbeiten korrigiert. Dann nimmt sie ihre Sachen und die weiße Tafelkreide und steht auf. Mama sieht so beeindruckend aus in ihrer Lehreruniform. Am liebsten würde ich mit ihr in die Schule gehen. Aber ich bin noch zu klein. Zu Weihnachten bekommt sie Geschenke und Karten, auf denen die Eltern ihrer Schüler ihr danken. Für mich steht fest: „Wenn ich erwachsen bin, werde ich Lehrerin!“
Nach meinem Collegeabschluss verkünde ich: „Jetzt werde ich Lehrerin.“ Meine Mutter redet mir das aus: „Als Lehrerin verdienst du in Manila kaum Geld. Du kannst dann kein gutes Leben führen.“ Also mache ich etwas anderes bis ich nach einigen Jahren feststelle, dass ich nicht glücklich bin in meinem Job als Projektmanagerin eines großen Unternehmens.
„Probiere das Unterrichten aus, nebenbei, nur an den Wochenenden“, sage ich mir. „Ich verdiene mein Geld in dem Unternehmen und den Spaß habe ich am Wochenende.“ Schnell sehne ich die Wochenenden herbei. Es kommt, wie es kommen musste: Ich mache mich selbstständig und bringe den Menschen Englisch bei.
Hier habe ich meine Bühne. Ich fühle mich wie ein Star im Klassenzimmer, genieße die Aufmerksamkeit und Anerkennung meiner Schüler. Inzwischen weiß ich, dass es um meine Schüler geht, nicht um mich. Am Ende des Tages frage ich mich: „Habe ich den Leuten heute weiter geholfen?“ - „Ja, selbstverständlich, ich habe die Studenten von Punkt A zu Punkt B geführt, ganz egal, was Punkt A und Punkt B sind. Das Wichtige ist, dass ich den Schülern dabei geholfen habe. Das gibt mir so viel Energie. Manchmal ist das sogar besser als Sex...
Monette
Berührung aus meinem Herzen
Morgens lernen wir uns im Internet kennen und nachmittags treffen wir uns. Wir haben Sex. Danach fragt sie mich, ob ich sie noch ein wenig massiere.
Sie liegt nackt auf dem Bauch. Ich will anfangen, sie zu massieren, aber ich spüre, da ist etwas Anderes, und lasse einfach die Hände auf ihrem Rücken liegen. Meine Hände bewegen sich mal nach rechts, mal nach links, oben oder unten. Sanft und langsam, mal die Finger nach oben, mal die Hand ganz flach aufgelegt. Ich spüre die Plätze, zu denen mich die Energie hinführt.
Die Haut ihrer Taille ist am Anfang richtig fest. Durch meine Berührungen fühlt sie sich an, als würde eine Blase aufplatzen. Das Gewebe
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