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Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 030 - Das steinerne Labyrinth.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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neue Pflanzen sprossen, die wiederum zu Stein geworden sind. Dieser ewige Kreislauf wurde bis in die Jetztzeit aufrechterhalten. Inzwischen hat sich allerdings eine achthundert Meter dicke Schicht von Versteinerungen gebildet, auf der immer noch Pflanzen verschiedenster Art gedeihen. Ich sage Ihnen, Corteen, dieses einmalige Kunstwerk der Natur ist noch nicht vollendet.”
“Ich gebe zu,-daß ich fasziniert bin”, stellte Corteen beeindruckt fest. “Ich denke an die Grotten und Höhlen, die dieser Korallenfels aus versteinerten Pflanzen bergen muß, an die unzähligen Wunder, die darin versteckt sind. Aber bei aller Ehrfurcht vor diesem Wunder der Natur—ich kann es nicht fassen, daß sich ein Paroner dafür begeistert!”
“Meine Begeisterung ist nicht nur auf die natürlichen Schönheiten zurückzuführen”, entgegnete Noah-Noah nüchtern. “Aber meine Ortungsgeräte und Massetaster zeigen eindeutig das Vorhandensein technischer Anlagen an. Rubber, inmitten dieser Versteinerungen befindet sich eine Station, oder ein Schiff—oder sonst eine technische Konstruktion großen Ausmaßes.”
“Dann nichts wie ‘runter”, sagte Corteen. “Es würde ja geradezu verdächtig sein, wenn wir uns dieses architektonische Wunderwerk der Natur nicht aus der Nähe ansähen.”
    4.
    Das Prospektorenschiff ging auf einer Ebene aus Pflanzenversteinerungen nieder, auf der bereits wieder Moose und Flechten wuchsen.
Noah-Noah und Corteen entschlossen sich, nur einfache Kombinationen zu tragen, um bei einer Konfrontation mit Mitgliedern der Condos Vasac nicht unnötig Verdacht zu erregen. Allerdings verzichteten sie nicht auf Paralysatoren und tragbare Bildsprechgeräte. Nachdem sie die Atmosphäre analysiert und festgestellt hatten, daß sie tatsächlich atembar war, verließen sie ihr Schiff.
Links von ihnen erhob sich ein Hunderte von Metern langes bizarres Gebilde, das einst ein Wald gewesen war. In der steinernen Masse zeichneten sich noch die von Schlingpflanzen umrankten Stämme ab, in den eng miteinander verschlungenen Wipfeln waren Blätter und vereinzelt Äste zu erkennen. Doch war der steinerne Wald nicht mehr so leicht begehbar, wie er es in seinen Anfängen gewesen sein mochte. Ablagerungen und nachwachsende Pflanzen, die später der Versteinerung zum Opfer gefallen waren, bildeten einen dichten Wall, in dem es nur noch wenige mannsgroße Durchlässe gab. Die Mehrzahl der Öffnungen in der Barriere aus versteinerten Pflanzen waren zu klein, um von einem Menschen benutzt werden zu können.
Noah-Noah und Corteen mußten bei jedem Schritt höllisch aufpassen, um nicht in eines der Löcher zu treten, die über die ganze Ebene verstreut waren. Es gab überhaupt kaum einen Quadratmeter Boden, der eine lückenlose Fläche bildete. Überall waren Risse und Öffnungen jeder Größe, Oftmals lagen hinter den Öffnungen Höhlen, die auf verschlungenen Pfaden in die Tiefen des Felsenmeeres führten. Andere Höhlen wurden nach wenigen Metern durch ein Gitterwerk versteinerter Gewächse beendet.
Corteen bückte sich nach einer Blume, die mitten in ihrer Blütezeit versteinert war. Die Blüte besaß immer noch ihre ursprüngliche Farbe—ultramarin—, aber sie war hart wie Granit; perlende Ablagerungen hingen an ihr wie Tau.
Diese unwirklich anmutende Landschaft erinnerte Noah-Noah stark an die Korallenbänke von In-dia-Arsnor, dem Unterwasserparadies seiner Heimatstadt Paron. Nirgends in der Galaxis hatte er schon Ähnliches gesehen.
“Nur schade, daß wir die Schönheiten dieser Welt nicht genießen können”, bedauerte Corteen.
Sie stiegen eine bizarr aufragende Steigung hinan und ließen das Schiff hinter sich.
“Sie haben recht, Rubber”, bestätigte Noah-Noah. “Der Friede ist trügerisch. Es wird hier in Bälde von Condos-Vasac-Leuten wimmeln.”
“Dann nützen wir die Zeit der Freiheit.”
Sie hatten den Gipfel der seltsamen Felsformation erreicht und bewegten sich auf einem schmalen Grat weiter. Von hier oben hatten sie einen guten Überblick über die versteinerte Landschaft, die sich nach allen Seiten hin bis zum Horizont ausbreitete.
“Es gibt nirgends Anhaltspunkte für einen Stützpunkt”, stellte Corteen fest. “Hoffentlich erleben wir hier nicht eine ähnliche Enttäuschung wie auf Occan.”
“Ganz bestimmt nicht”, versicherte Noah-Noah. Er hatte es kaum gesagt, da tauchten plötzlich aus den umliegenden Öffnungen uniformierte Gestalten auf. Es waren Antis, Aras und Akonen, ein Dutzend an der Zahl,
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