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Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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er einen Strahler:
Tekener ging zu dem Toten hinüber, beugte sich zu ihm hinab und drehte ihn um. Der’ Mann trug schulterlanges Haar und -einen Bart, den er zu zwei Zöpfen zusammengeflochten hatte.
“Was hat Tschen Bahark mit den Springern zu tun?” fragte Tekener, als Ischka Taskan zu ihm kam.
Der Anti blickte ihn verständnislos an.
“Nichts”, sagte er. “Absolut nichts.”
“Warum haben sie ihn dann angegriffen?”
    2.
    “Im Chaos herrschen fast ausschließlich instinktbetonte Handlungen vor. Es geht um das Überleben. Auch das vernunftbegabte Wesen wird überwiegend von animalischen Instinkten gesteuert.”
    Atlan—2347 Terrazeit
    Ischka Taskan ging voraus. Er kannte den Weg und führte Tekener und Kennon durch einen Gang zu einem Panzerschott. Unter dem Einfluß großer Hitze war der Kunststein des Hauses zerschmolzen, um dann in bizarren Formen wieder zu erstarren.
    Das Schott stand eine Handbreit offen. Die drei Männer konnten -in den Raum dahinter eindringen. Auch hier lag ein toter Springer auf dem Boden. Eine Spinne kauerte in seinem Nacken. Kennon verscheuchte sie mit einem Fußtritt. Das faustgroße Insekt verkroch sich in einem Mauerriß.
    “Sie wird zurückkommen”, sagte Taskan.
Kennon zuckte mit den Achseln.
“Wir können es nicht verhindern.”
Tekener untersuchte den Arbeitstisch und die Schränke.
“Die Springer sind uns zuvorgekommen. Sie haben alles durchwühlt.” Ischka Taskan lächelte.
“Bahark ist vorher geflohen”, behauptete er. Er ging zum Arbeitstisch und deutete
    auf ein Mosaik, das als Schmuck in die Platte eingelassen war. Es bestand aus vierundzwanzig bunten Scheiben, die ein abstraktes Muster bildeten. “Er hat ein anderes Versteck aufgesucht und erwartet uns dort.”
    “Das können Sie aus dem Mosaik herauslesen?” fragte Kennon.
    Ischka Taskan strich mit der Fingerspitze an einer Seite des Mosaiks entlang und konnte dann alle Steine nacheinander herausnehmen.
“Gut”, nickte Kennon, “hoffentlich wissen die Springer nicht ebenfalls, wo Tschen Bahark jetzt ist.”
“Wenn sie ihn nicht verfolgt haben, dann können sie es nicht wissen”, behauptete der Anti.
“Wir wollen uns beeilen”, sagte Tekener. “Es wird schon dunkel.”
Taskan schrie erschreckt auf. Kennon und Tekener sahen, daß die Spinne über seinen Arm kroch. Er schlug sie mit der Hand weg und zerquetschte sie dann mit dem Fuß.
“Sind Sie gebissen worden?” fragte Kennon.
“Ich glaube nicht”, antwortete der Anti unsicher. “Ich habe nichts bemerkt.”
Sie stiegen durch das Panzerschott und kehrten auf den Vorhof zurück. Die Dämmerung senkte sich herab. Sie konnten nicht mehr sehr viel erkennen. Kennon hielt die beiden anderen Männer zurück, als sie ein eigenartiges Hämmern hörten. Gleich darauf erschienen vier seltsame Wesen auf dem Dach ihnen gegenüber.
“Lepso-Kraniche”, sagte Kennon beruhigend. “Sie sind nicht gefährlich.”
Die Vögel sahen aus wie terranische Kraniche, hatten jedoch einen auffallend klobigen Kopf und nur ein Bein. Sie bewegten sich vorwärts, indem sie sich mit dem Schnabel auf den Boden stützten, sich vornüber fallen ließen und dann das Bein weit nach vorn warfen. Anschließend zogen sie den Kopf nach und streckten ihn wieder weit voraus. Dabei balancierten sie sich mit wild schlagenden Stummelflügeln aus.
Taskan lachte. “Ich habe diese Vögel noch niemals hier in Orbana gesehen. Was suchen sie hier?”
“Es sind Aasfresser”, entgegnete Kennon.
Damit war alles gesagt. Die wichtigste Stadt des Freihandelsplaneten war gefüllt mit den Opfern der Metaseuche. Niemand kümmerte sich um die Toten. Jeder hatte genügend mit sich selbst zu tun. Nur wenige wagten sich aus den Häusern heraus, und wenn sie kamen, dann waren sie schwerbewaffnet. Sie schossen auf alles, was ihnen zu nahe kam.
Angst beherrschte die Stadt.
Seit drei Wochen wütete die Seuche. Sie verlief fast immer tödlich, doch vor dem Ende setzte eine qualvolle Metamorphose ein. Die Kranken verformten sich. Oft bildeten sich völlig neue Lebensformen heraus, von denen manche lebensfähig blieben. Sie waren die gefährlichsten Gegner der Überlebenden, denn sie waren völlig unberechenbar. Häufig bildeten sich bei ihnen irrationale Instinkte heraus, und oft genug reagierten sie mit einer unbegreiflichen Logik.
Das Ende der Seuche war nicht abzusehen, da auf Lepso bis jetzt kein wirksames Gegenmittel gegen das Virus bekannt war. Das Regime des Planeten hatte Lepso unter Quarantäne
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