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Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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noch kein Gegenmittel. Auch die Isolation wird Ihnen nicht helfen.”
“Sie sind grausam, Terraner.”
“Ich würde Ihnen gern eine bessere Nachricht bringen, aber ich habe keine.”
“Was wollen Sie von uns?”
“Wir wollen die Nacht in Sicherheit verbringen”, antwortete Tekener.
Das Mirawesen schwieg. Es näherte sich dem Spinnennetz. Kennon sah, daß sich einige Fäden aus dem Gespinst lösten und sich um den Kopf des Symbionten schlangen.
Unendlich langsam verstrichen die Sekunden.
Tekener hörte, daß sich irgendwo hinter ihnen ein schwerer Körper über einen Steinboden schob. Aus den Trümmern eines Bürohauses ertönten die Schreie der Tryphkonschlangen. Auf der, anderen Seite des Kanals wurde gekämpft. Immer wieder blitzten Energiestrahler auf und erhellten die Nacht. Vom Raumhafen her kam das dumpfe Grollen einiger Explosionen.
Plötzlich bildete sich ein Spalt im Spinnennetz.
“Ihr könnt eintreten”, sagte das Mirawesen.
“Ich werde doch nicht freiwillig in ein Spinnennetz gehen”, sagte Ischka Taskan. “Nein, ich bleibe hier draußen.”
Sinclair M. Kennon nahm den Anti wieder auf die Arme. Es half Taskan nichts, daß er sich wehrte. Kennon trat mit ihm durch die Öffnung im Netz. Auf der anderen Seite stellte er ihn ab und reichte dann Tekener die Hand durch den Spalt, um ihm hindurchzuhelfen.
“Danke”, sagte der Terraner, als sie alle drei die Vorhalle des Studiogebäudes erreicht hatten.
Das Mirawesen ging ihnen schwerfällig voraus. Es schleppte sich eine Treppe hoch und führte sie zu einem Antigrav-Schacht, der matt beleuchtet war. Tekener fühlte sich sicherer, als er endlich wieder etwas sehen konnte. Auch Ischka Taskan schien sich zu beruhigen. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, und sein Haar hing ihm wirr bis auf die Schultern herab. Tekener hatte den Eindruck, daß es ihm ausfiel. Auf den Wangen des Antis glaubte er dunkle Flecke zu erkennen, aber als sie im AntigravSchacht nach oben schwebten, waren sie wieder verschwunden. Tekener nahm an, daß er sich getäuscht hatte.
“Ihr dürft bleiben, bis es hell wird”, sagte das Mirawesen. Es gab ihnen ein Zeichen, daß sie ihr Ziel erreicht hatten, und schwang sich aus dem Schacht.
Der Symbiont trug eine grellrote Uniform, die mit weißen Symbolen besetzt war. Die Arme und Beine sahen aufgeschwemmt aus. Nur das zusätzliche Armpaar, das ihm aus dem Nacken wuchs, machte einen kräftigen Eindruck. Das Gesicht erschien sehr klein im Verhältnis zum Kopf. Die Augen waren unter dichten Wimpernbüschen kaum zu erkennen.
Kennon hatte sich nicht getäuscht. Auf dem Schädel saßen große Geschwüre. Sie erinnerten ihn an die kürbisähnlichen Wesen, die dem Wollheimsaurier aus dem Rücken gewachsen waren.
Das Mirawesen führte sie über einen Gang zu einem kreisrunden Saal, von dem aus sie große Teile der Stadt überblicken konnten. Aus dieser Höhe waren zahlreiche Stellen zu erkennen, an denen gekämpft wurde. Immer wieder blitzten Explosionen auf und erleuchteten ganze Straßenzüge. Am Horizont waren einige Raumschiffe zu erkennen. Ein kugelförmiges Schiff brannte. Flammen schlugen aus den zahlreichen Öffnungen der Kugel heraus.
Das Bild des Chaos’ war vollkommen. Auch die Dunkelheit könnte nicht alles verdecken, was in Orbana geschah. Die Stadt ließ nicht erkennen, daß der größte Teil der ehemals fünfzehn Millionen ihrer Einwohner um ihr Leben kämpften. Es schien, als sei nicht die Seuche der Hauptfeind der Bewohner von Orbana, sondern eine gnadenlos angreifende militärische Macht.
Kennon und Tekener waren zunächst durch das Feuerwerk der Kämpfe in der Stadt abgelenkt worden. Jetzt wandten sie ihre Aufmerksamkeit den Mirawesen zu, die sie schweigend anstarrten.
Der dem Eingang gegenüberliegende Teil des Saales wurde von zahllosen Spinnennetzen in Anspruch genommen. Die feinen Gespinste spannten sich dicht nebeneinander von der Decke zum Boden. Zwischen ihnen blieb gerade so viel Platz, daß ein Mirawesen sich hindurchschieben konnte. Die Spinnen waren in dem Gewirr der gleißenden Fäden kaum zu erkennen. Einige Miraner standen mit ausgebreiteten Armen -an den Netzen.
“Mir wird übel”, sagte Ischka Taskan leise. Er legte sich die Hände um den Hals. “Ich kann das nicht sehen.”
Die Spinnen schienen einige Fäden aus dem Netz herausgezogen zu haben, um sie, zu Spiralen geschlungen, seitwärts gegen den Hals der Mirawesen zu legen. Diese schienen sich dabei recht wohl zu fühlen. Immer wieder berührten die
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