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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe
Autoren: Carole Mortimer
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sich ihr in den Weg, als sie sich in den sicheren Bereich hinter dem Tresen retten wollte.
    „Gibt es eigentlich niemand anderen, dem du heute Abend auf die Nerven gehen kannst?“
    „Etliche – da bin ich ganz sicher.“ Unverwandt sah er Mia direkt in ihre Augen.
    Mia war überhaupt nicht danach, auf Ethans scherzhaften Ton einzugehen. Sicher, es gab einmal eine Zeit … aber die war vergangen, und sie wollte sie nicht wieder heraufbeschwören. Es war einmal … aber nein … die Erinnerung tat zu weh.
    „Ehrlich gesagt, macht es mir viel zu viel Spaß, dich zu provozieren“, bemerkte Ethan trocken.
    „Warst du eigentlich immer schon so nervig … oder ist das neu?“
    „Wenn man bedenkt, dass wir schon einmal drei Monate lang zusammengelebt haben, müsstest du das eigentlich besser beurteilen können als ich.“
    Da hat er recht …
    Wenn Mia an jene drei Monate zurückdachte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen … jede Sekunde hatten sie damals miteinander verbracht – Tag und Nacht.
    Wie sehr habe ich diesen Mann einmal geliebt! Sie war unersättlich gewesen, und alles andere war unwichtig – wenn sie ihn nur sehen, in seinen Armen liegen konnte.
    Vor ihrem inneren Auge stiegen diese intimen Stunden wieder auf, wie sie einander berührten, sich in die Augen sahen und sich küssten. Dann die Momente, in denen sie sich förmlich die Kleider vom Leib rissen – rasend vor Begierde, sich zu spüren, sich ganz zu vereinigen.
    Ja, sie hatte Ethan geliebt – das musste Mia sich eingestehen. Aber sie hatte ihm nie so viel bedeutet. Er war sechsundzwanzig Jahre alt gewesen, voller Ehrgeiz, und Mia war für ihn sozusagen eine weitere Sprosse auf seiner Karriereleiter. Es kam ihm gelegen, Arbeit und Vergnügen verbinden zu können.
    Damals fand Mia keine Sekunde mit ihm nervig …
    „Mein Tag war lang genug … ich bin einfach zu müde, um noch essen zu gehen.“
    Ethans Blick fiel auf einen Teller mit übrig gebliebenen Keksen. „Darf ich?“
    „Tu dir keinen Zwang an!“, antwortete sie abweisend.
    „Und welches würdest du empfehlen?“ Er schien sich zwischen den verschiedenen Geschmacksrichtungen nicht entscheiden zu können.
    „Der Schokoladenkeks kommt sehr gut an.“
    „Dann nehme ich den. Übrigens …“ Er biss herzhaft zu, und seine Augen weiteten sich. „Wow! Das ist …“ Er schluckte und biss erneut in den Keks. „Wahnsinn! Das ist ja absolut …“ Er schloss genüsslich die Augen.
    Irritiert blickte Mia ihn an … und wünschte sofort, sie hätte es nicht getan. Er sah genauso aus wie damals, wenn sie Stunden voller Leidenschaft miteinander verbrachten: die Augen geschlossen, die Wangen gerötet, die sinnlichen Lippen ganz in ihrer Nähe …
    Plötzlich öffnete er die Augen. „Das ist ja wirklich köstlich! Verboten köstlich, möchte ich sagen.“ In seinen samtgrauen Augen lag tiefes Erstaunen. „Es war wirklich nicht gelogen, als du behauptet hast, du wärest gut.“ Er vertilgte den Rest des Plätzchens.
    „Vielen Dank. Macht ein Pfund.“
    „Für einen Keks!“
    „Anscheinend hast du nichts dazugelernt. Alles hat seinen Preis!“
    „Das stimmt allerdings.“ Ethan legte das Geld auf die Theke. „Ich will mir nicht nachsagen lassen, ich bliebe anderen etwas schuldig …“ Nachdenklich musterte er sie. „Ehrlich gesagt, du siehst ziemlich erschöpft aus. Ich mache dir einen anderen Vorschlag: Wir bleiben hier, und ich koche.“
    „Du kannst kochen?“ Skeptisch zog Mia die Augenbrauen hoch.
    Es war immer ein Running Gag zwischen ihnen gewesen, dass Ethan nicht einmal ein weich gekochtes Ei hinbekam. Das musste er ja auch nie können. Da er in dem Internat aufwuchs, das seine Mutter leitete, bekam er jeden Tag pünktlich sein Mittagessen, und als Student ging er in die Mensa oder wärmte sich Fertiggerichte auf.
    „Lass dich doch einfach überraschen!“
    Seine Worte versetzten Mia einen Stich. Nur allzu lebhaft konnte sie sich vorstellen, von Ethan überrascht zu werden …
    Ärgerlich ermahnte sie sich. Sie hatte Ethan damals nichts bedeutet und bedeutete ihm auch heute nichts. Für ihn war sie lediglich die verlorene Tochter, die er ihrem Vater zuliebe wieder aufgespürt hatte.
    „Komm, Mia! Sei doch nicht so! In Erinnerung an alte Zeiten!“
    Nein, das konnte und durfte nicht sein. Unmöglich, dass er einfach wieder in ihr Leben hereinspaziert kam, als wäre nichts gewesen …
    Entschlossen nahm Mia die Schultern zurück. „Ich treffe mich heute Abend mit
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