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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe
Autoren: Carole Mortimer
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„Vor einem halben Jahr habe ich einen Privatdetektiv engagiert.“
    „Einen offensichtlich weitaus effizienteren als mein Vater.“
    „Offensichtlich.“
    Als Mia gestern den Umschlag aufriss und den Inhalt erblickte, war ihr buchstäblich übel geworden.
    Die Fotos zeigten sie selbst, wie sie morgens das Café aufschloss, wie sie in der Mittagspause im Park spazieren ging, wie sie eine Lieferung Plätzchen in ihrem Auto verstaute – eine unendliche Folge von Motiven.
    Es gab also einen Menschen – eine von Ethan engagierte Person, die Mia nie registriert hatte –, der sie bei allem beobachtete, was sie tat. „Hat mein Vater dich darum gebeten?“
    „Nein.“
    „Dann verstehe ich das nicht …“
    „Offensichtlich nicht …“ Ethan drehte sich zu Mia um, und seine Augen funkelten wie gefrorener Stahl. „Dass er vor sechs Monaten einen Herzinfarkt erlitt, ist dir bekannt …“
    „Ja.“
    „Das Einzige, was er sich wünschte, war, dich noch einmal zu sehen.“
    „Wie rührend.“
    „Mia! Bitte hör auf damit!“ Ethans Stimme klang warnend.
    „Womit?“, fragte Mia provozierend.
    „Dich lustig zu machen über etwas, was du offenbar nicht einmal ansatzweise begreifst!“
    „Willst du etwa andeuten, ich hätte meinen Vater nie geliebt?“
    „Es ist sicher kein Zufall, dass du in der Vergangenheitsform sprichst. Aber ob es dir nun gefällt oder nicht, ob du es annimmst oder zurückweist: William wird seinerseits nie aufhören, dich zu lieben.“
    „Er hat doch jetzt deine Mutter.“
    „Angesichts der Tatsache, dass seine Tochter sich in eine gefühllose kleine Hexe verwandelt hat, dürfte das sein Glück sein.“
    Mias Wangen röteten sich. „Du weißt überhaupt nichts von mir.“
    „Ich weiß zum Beispiel, dass du einige wenige Freundinnen, aber zurzeit keinen Freund hast und zwölf Stunden pro Tag arbeitest – und zwar an sechs Tagen in der Woche.“
    „Wie lange hast du mich eigentlich beobachten lassen?“
    „Sechs Monate hat es allein gedauert, dich zu finden.“
    „Und dann – als du mich gefunden hattest?“
    „Ein paar Tage.“
    „Wie viele genau?“
    „Fünf.“
    „Ich verlange von dir, mir jedes einzelne Schriftstück auszuhändigen, das diese Privatdetektei über mich erstellt und dir übergeben hat.“ Es kostete Mia schier übermenschliche Kräfte, ihren Zorn im Zaum zu halten.
    „Die habe ich schon vernichtet.“
    „Warum?“
    „Weil ich sie nicht mehr brauche, jetzt, wo ich persönlich mit dir gesprochen habe.“ Schnell schob Ethan den Gedanken beiseite, der ihm noch zusätzlich durch den Kopf schoss: An das wirklich Wichtige erinnerte er sich auch ohne die Berichte – nämlich dass es in Mias Leben keinen neuen Mann gab.
    „Und wenn ich gern wissen möchte, was darin stand?“
    „Tut mir leid, aber es ist zu spät. Alles ist geschreddert worden.“
    „Warum sollte ich dir glauben?“
    „Vielleicht weil ich keinen Grund habe, dich anzulügen?“
    „Als hättest du dafür jemals einen Grund gebraucht …“
    „Verdammt noch mal, Mia …“
    „Hast du meinem Vater eigentlich gesagt, dass du mich gefunden hast?“
    „Nein, noch nicht.“
    „Und wieso nicht?“
    „Es erschien mir günstiger, zuerst mit dir zu sprechen.“
    „Und jetzt, da du mit mir gesprochen hast?“
    Ethan holte tief Luft. „Jetzt werde ich es erst recht nicht mehr tun, denn ganz offensichtlich ist deine Feindseligkeit ihm gegenüber immer noch so stark wie eh und je.“
    „Das wird sich auch nicht so bald ändern.“ Ich lasse mir keine Schuldgefühle einreden, wiederholte Mia innerlich wie ein Mantra.
    „Vielleicht doch.“
    „Ganz sicher nicht“, versicherte sie. „Allein dich wiederzusehen – noch dazu gleich zweimal –, war schlimm genug.“
    „Ich verstehe nicht, warum. Es sei denn, ich hätte dir damals etwas bedeutet …“
    „Ganz sicher nicht! Du bist einfach nur Teil einer unangenehmen Episode in meinem Leben, die ich gern vergessen möchte.“
    Und genau das war das Problem, gestand Ethan sich schweren Herzens ein. Selbst wenn Mia ihr Misstrauen ihm gegenüber aufgäbe: Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, würde sie wieder an den Selbstmord ihrer Mutter und den öffentlichen Klatsch und Tratsch über ihren Vater und Ethans Mutter denken.
    Wie würde Mia wohl reagieren, wenn sie wüsste, wie sehr er sich jetzt gerade wünschte, sie in sein Bett zu zerren!? Ihre Wut machte sie für Ethan nur noch begehrenswerter.
    „Ethan!“ Mias Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Was
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