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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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ungewöhnlich bei einem so jungen Mann – an die Schultern schlugen. »Du hattest neunzehn! Und du hast sie alle besiegt!«
    Merlin gab ihm recht. »Das stimmt.« Er riss ein paar Stofffetzen von seinem Ärmel und warf sie beiseite. »Diese Art Kampfgeschick ist nichts, was man aufschnappt. Es ist eine seltene Gabe, die …«
    »Ich habe nicht von seinem Kampfgeschick gesprochen!«, unterbrach ihn Hallia. Sie stieg ein wenig höher zum Rand, um dem Drachengesicht etwas näher zu sein. Obwohl sie von Kopf bis Fuß in seine Pupille gepasst hätte, sah sie ihn als Ebenbürtige vertrauensvoll an. »Nein, ich meine etwas ganz anderes.«
    »Nicht sein Kämpfen?«, fragte Krystallus verdutzt. »Was dann?«
    »Seine
Worte
.« Hallia schaute weiter direkt in das riesige grüne Auge. »
Wahre Größe
, hast du gesagt,
liegt in dem, was wir geben.
« Sie strahlte den Drachen an. »Das war wunderbar.«
    Sie senkte die Stimme und fügte hinzu: »Es ist gar nicht wichtig, dass du kein Feuer in deinem Bauch machen kannst … wenn du ein solches Feuer mit deinen Worten entfachst.«
    Basilgarrads Augen schienen leicht zu erröten.
    Merlin, der oben auf dem Rand stand, grinste ihm zu. »Gib acht, alter Junge, sonst adoptieren dich noch die Hirschleute.«
    Hallia schlug ihm aufs Bein. »Wir würden uns geehrt fühlen, wenn er zu uns gehören wollte. Besonders weil der Letzte, den wir adoptiert haben, ein tapsiger junger Zauberer war mit der schrecklichen Angewohnheit, in Schwierigkeiten zu kommen.«
    »Nun«, der Zauberer tat, als wäre er beleidigt, »diese Beschreibung von mir ist längst veraltet. Jetzt bin ich ein
erwachsener
Zauberer mit der schrecklichen Angewohnheit, in Schwierigkeiten zu kommen.«
    Ihre Hirschaugen schauten meistens warmherzig, doch jetzt wirkten sie eisig. »Nicht nur mit Drachen«, tadelte sie. »Im Moment bist du in Schwierigkeiten mit
mir

    Merlin sah erschrocken aus. Er schaute zur Seite, als ob er sich wegen etwas schuldig fühle. Als er sich ihr wieder zuwandte, suchte er nach Worten – etwas, das Basilgarrad noch nie bei ihm beobachtet hatte.
    »Meine Liebste, ich weiß, dass – ich, also, du … äh, nun … du musst das verstehen. Aber nein, natürlich kannst du das nicht! Noch nicht. Lass mich nur … Ich wollte es, äh, dir sagen, aber – nein, nein, nicht hier! Nicht jetzt.«
    »Warum nicht jetzt?« Hallias Blick war immer nocheisig. Wie ein ungeduldiger Hirsch stampfte sie hart auf den Boden.
    Merlin schwenkte den zerrissenen Ärmel und ließ ihn in der Luft wehen. »Weil es …«, er schaute hinüber zu seinem Sohn, dann zu dem Drachen, der auf sie hinuntersah, »… privat ist! Deshalb. Es ist privat. Zwischen dir und mir.« Er streckte die Hand aus und hoffte, ihre zu ergreifen. »Ich verspreche dir, sobald wir Zeit haben …«
    »Zeit!«, sagte sie kühl und wich von ihm zurück. »Das ist es, was wir
nicht
mehr haben. Zeit zusammen. Es ist so weit gekommen, dass ich Krystallus bitten muss, mich mit durch eine Pforte zu nehmen, nur damit ich dich sehen kann – und dann auch nur, bis die nächste Krise dich fortruft!«
    Merlin zuckte sichtbar zusammen und Basilgarrad empfand ein durchdringendes Gefühl der Sympathie für seinen Freund. Aber als würde ein Hebel umgelegt, wechselte Merlins Gesichtsausdruck von schuldbewusst zu wütend. Sehr wütend. Doch statt Hallia damit zu konfrontieren, richtete er seinen Zorn auf Krystallus.
    »Du hättest sie nie hierherbringen sollen! Weißt du nicht, wie gefährlich Pfortensuche sein kann? Wie konntest du das Leben deiner Mutter so aufs Spiel setzen?«
    Der junge Mann sah ihn ärgerlich an. »Über Pforten weiß ich Bescheid. Besser als du wahrscheinlich. Sprich nicht mit mir wie mit einem Dreijährigen!«
    »Na, wenn du dich benimmst wie …«
    »Wechsle nicht das Thema!« Hallia stampfte wieder auf.
    »Das Thema ist deine Sicherheit«, gab der Magier zurück.
    »Nein.«
    »Doch!« Merlin drehte seinen Stab heftig in den aschebedeckten Boden. Dann wandte er sich wieder an seinen Sohn. »Riskiere dein eigenes Leben, wenn es sein muss – indem du durch ganz Avalon reist aus irgendwelchen Gründen. Aber nicht das eines anderen Geschöpfs! Und vor allem nicht
ihres

    »Was weißt du schon von meinen Gründen?« Der junge Mann ballte die Fäuste, bis seine Finger fast so weiß waren wie seine Haare. »Als ich klein war, hast du dich nie um mich gekümmert, und als ich früh mein Zuhause verließ, hast du es noch nicht einmal bemerkt.«
    Sowohl
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