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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)
Autoren: Matthias Herbert
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spitzen Zähne waren gebleckt.
    Kobar packte den Armlangen Schneider, der neben ihm lag, richtete ihn mit einer einzigen Bewegung auf und der Klauenreißer landete mit seiner breiten Brust direkt in der Klinge. Der Schwung des Sprungs und das Gewicht des gewaltigen Tieres, das mindestens viermal so viel wog wie ein Jäger, spießten ihn auf und die Waffe drang ihm bis zum Griff ins Fleisch. Mit einem hohen Schrei, den man aus einem solchen Rachen niemals erwartet hätte, brach die Bestie zusammen und schlug hart auf dem Boden im vorderen Bereich der Höhle auf. Genau an der Stelle, an der Gilk gesessen hätte, hätte Jarek ihn nicht im letzten Moment gepackt und zur Seite gerissen.
    Kobar zog seinen Schneider aus dem Leib der Bestie, sprang einen Schritt vor und durchtrennte mit einem einzigen gewaltigen Hieb den Hals des Reißers. Alle waren auf den Beinen, hatten die Schneider und Stecher in der Hand, Jarek hob den Splitter an der Wange und das keinen Wimpernschlag zu früh.
    Aus der Dunkelheit sprangen nicht zwei, nicht drei, sondern gleich vier weitere, kleinere Klauenreißer hervor! Jarek schoss zwei Quarze in den Rachen des ersten, der daraufhin zu Boden krachte.
    Gilk schwang die Keule, mit der er nicht viel ausrichten konnte, in weiten Kreisen um sich und die Zwillinge wehrten gemeinsam einen kleineren Reißer ab, den Pfiri durch einen langen Hieb an der Flanke verwundete. Kreischen, Fauchen, Brüllen ließ die Höhle erbeben, Klingen prallten von spitzen Hauern ab, handlange Klauen fetzten durch Mäntel und rissen Wunden, die niemand spürte.
    Kobar stellte sich mit dem Rücken gegen den von Gilk und brüllte: „Graukreis!“
    Die kämpfenden Paare schoben sich Schritt für Schritt aufeinander zu, mit jeder Abwehrbewegung verschafften sich die Jäger ein wenig Luft für die Annäherung, bis sich Pfiri und Rieb, Kobar und Gilk fanden und dann Jarek in den Ring aufnahmen, der den Splitter hin und her schwenkte, auf der Suche nach einem Ziel. Kobar schloss den Kreis, den Armlangen Schneider mit beiden Händen gepackt, weit ausgestreckt, um die jetzt kreisenden, fauchenden und geifernden Reißer auf Abstand zu halten.
    Jarek legte an und jagte den dritten Schuss dem kleinsten Reißer direkt ins Auge. Das Tier brach ohne einen Laut zusammen, die verbliebenen antworteten mit einem wütenden Aufschrei und griffen von zwei Seiten gleichzeitig an.
    Jarek rutschte in das Innere des Kreises und bewegte schnell den Hebel, um den Splitter wieder einsatzbereit zu machen, während die anderen versuchten, die wilde Attacke abzuwehren.
    Gilk gelang es, dem bereits verletzten Angreifer die Keule in die Seite zu schlagen, dass es knackte, und Pfiri schlitzte ihm mit einem Hieb den Hals auf. Kobar sprang zur Seite und rammte ihm die Klinge ins Herz. Das Tier brach quiekend zusammen und rollte sich zappelnd in seinem eigenen Blut und die Bewegungen wurden immer schwächer.
    Kobar wechselte den Griff seines Schneiders, drehte ihn um und rammte die Waffe mit einem gewaltigen Stoß unter seinem Arm hindurch in das Maul des Reißers, der direkt hinter ihm zum Sprung angesetzt hatte.
    Das Krachen des zerplatzenden Schädels ließ den letzten der Reißer mitten im Sprung zusammenzucken. Pfiri und Rieb waren nur ein einziger, grauer, wischender Schemen, eine Frau in zwei Körpern, als sie nach vorne stürzten und gleichzeitig zuschlugen. Ihre Klingen fuhren durch den Pelz rechts und links des Halses und trennten den Kopf des Reißers ab.
    Mit einem dumpfen Pochen schlug der Schädel auf, der Körper folgte mit einer Verzögerung, prallte zu Boden und ließ den Fels der Höhle erzittern.
    Das Kratzen der Krallen des anderen Reißers wurde schwächer, wie auch seine Bewegungen, bis sie schließlich ganz erstarben und der Kopf des Tieres zur Seite kippte.
    Dann war Stille.
    Auch von draußen drang nicht ein einziger Laut herein. Das Getümmel der Schlacht hatte alle anderen Tiere des Graulichts zum Verstummen gebracht.
    Die Jäger standen reglos da, atmeten schwer. Auch Jarek bemühte sich Luft zu bekommen, um zurückzukehren aus dem engen Tunnel des Kampfes um Leben und Tod, und er versuchte, das Rauschen im Kopf und in den Adern, das leise Summen der schmerzhaft angespannten Muskeln und das donnernde Pochen des Herzens zu beruhigen.
    Das einzige Geräusch war das leise Gluckern des Blutes, das aus den Körpern der getöteten Klauenreißer lief und sich sammelte, um dann in einer kleinen Rinne dem nach innen abschüssigen Felsboden zu
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